Balu und Du - Mentoring für Grundschulkinder

Lernen durch zivilgesellschaftliches Engagement

– Credit Points mit Herz –

Nach wie vor hängen in Deutschland Bildungs- und Teilhabechancen stark von der sozialen Herkunft eines Kindes ab. Als Service Learning-Programm der Universität Osnabrück setzt sich Balu und Du deshalb dafür ein, Ungleichheiten abzumildern, die vielfältigen Potenziale von Kindern zu fördern und ihnen mehr Bildungs- und Lebenszuversicht zu vermitteln.

Im Mentoringprogramm Balu und Du engagieren sich Studierende aller Fachrichtungen für ein Jahr lang als Mentor*in (Balu) für ein Grundschulkind (Mogli). Die Lehrkräfte unserer Kooperationsgrundschulen und Fachkräfte freier Träger der Jugendhilfe schlagen die Kinder für dieses Präventionsprogramm vor.

  • Als Studierende treffen Sie sich einmal in der Woche mit dem Kind zum gemeinsamen Spielen, Erkunden und Ausprobieren. Wie genau die Nachmittage aussehen, entscheiden Sie gemeinsam mit dem Kind - je nach Interessen, Bedürfnissen und Möglichkeiten. Jedes Tandem entwickelt seine eigene Dynamik und ganz nebenbei eröffnen sich vielseitige Lerngelegenheiten - oft für beide!
  • Im Austausch mit anderen Mentor*innen und der/dem Koordinator*in üben Sie sich im Rahmen eines wöchentlichen Begleitseminars in Reflexion und kollegialer Beratung und entwickeln so gemeinsam neue Ideen und Ansätze. Fachlicher Input ergänzt die praktischen Inhalte.
  • Darüber hinaus dokumentieren Sie jedes Treffen in einem Online-Tagebuch-Tool.

Das Programm bietet eine wertvolle Gelegenheit zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung sowie die Chance, einen nachweislich positiven Einfluss auf das Leben junger Menschen zu haben.

  • Persönliche Entwicklung: Erfahrungs- und Reflexionsräume bieten Ihnen die Möglichkeit, egal welches Fach Sie studieren, wichtige (Schlüssel-)Kompetenzen zu entwickeln und auszuweiten, die beispielsweise in Ihrem späteren Berufsleben von Nutzen sein können – Empathie, Geduld, Perspektivübernahme und Kommunikationsfähigkeit sind ebenso gefragt wie Teamfähigkeit, ein Verständnis für kulturelle Vielfalt und Kreativität.
  • Praktische Erfahrung: Sie sammeln praktische Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern, was besonders bedeutend ist, wenn ein Beruf im Bildungsbereich oder im sozialen Bereich infrage kommt. Welche Themen bewegen mein Mentee? Welche Stärken kann ich aufgreifen und wie kann ich sie/ihn noch fordern? Wie kann ich Partiziptaion und Teilhabe fördern? 
  • Fachliche Entwicklung: Ausgehend von der Frage, was die Lebenswelt eines Kindes im Grundschulalter ausmacht, gestaltet und strukturell bestimmt, setzen wir uns im Begleitseminar mit verschiedenen Aspekten auseinander: z.B. Informelles Lernen, Resilienz, Entwicklungsaufgaben im Grundschulalter, Bildungs(un-)gerechtigkeit, uvm. – auch bestimmt durch Themen, die in Ihrem Tandem von Bedeutung sind.
  • Ehrenamtliches Engagement: Durch Ihr Engagement tragen Sie zur Förderung von Grundschulkindern bei und unterstützen ihre persönliche Entwicklung. Sie leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag während des Studiums.
  • Spaß und Freude: Die Zeit mit den Kindern kann sehr bereichernd und unterhaltsam sein, was andere Perspektiven aufmacht und Ihr Studium bereichert!
  • Netzwerkbildung: Sie haben die Möglichkeit, andere Studierende aus verschiedenen Fachbereichen kennenzulernen, die ähnliche Interessen haben.
  • Zertifikate und Anerkennung: Am Ende des Projektjahres erhalten Sie ein Zertifikat oder eine Bescheinigung über Ihre Tätigkeit als Mentor*in, was sich positiv in Ihrem Lebenslauf auswirken kann (siehe Anrechnungsmöglichkeiten).

Am Ende Ihres Projektjahres erhalten Sie ein Ehrenamtszertifikat des Landes Niedersachsen, es sei denn, Sie können sich Balu und Du als Praktikum anrechnen lassen.

Folgende Anrechnungsmöglichkeiten bestehen in Absprache mit den Fachbereichen:

  • Bachelor Psychologie
    mit Ziel der Approbation: 120 Stunden berufsbezogenes Praktikum
    ohne Ziel der Approbation: 150 Stunden Orientierungspraktikum
     
  • Master Psychologie
    Interkulturelle Psychologie: 240 Stunden Praktikum
    Klinische Psycholgie: 240 Stunden Praktikum (Studiengang läuft aus)
     
  • Bachelor Erziehungswissenschaft (Studienbeginn ab WiSe 22/23)
    7LP Praktikum
    UND
    3LP Hauptmodul M4.1 Pädagogische Adressat*innen, Handlungsfelder und Institutionen --> Komponente 2 Pädagogische Handlungsfelder und Institutionen (+ Modulabschlussprüfung möglich)
    UND
    4LP Professionalisierungsbereich (4-Schritte-Plus) --> Fachbezogene Schlüsselkompetenzen --> Projektarbeit oder Tutorientätigkeit
    ODER
    4LP Professionalisierungsbereich (4-Schritte-Plus) --> Fächerübergreifende Schlüsselkompetenzen
     
  • Bachelor Erziehungswissenschaft (Studienbeginn bis WiSe 21/22)
    7LP Praktikum (210 Stunden)
    UND
    2–4LP Hauptmodul 3.3 Wissenschaftlich orientierte Bewertung pädagogischer Praxen
    ODER
    2–4LP Profilbereich Sozialpädagogik
    ODER
    2–4LP fachwissenschaftliche Vertiefung
    UND
    4LP Professionalisierungsbereich (4-Schritte-Plus) → Fachbezogene Schlüsselkompetenzen → Projektarbeit oder Tutorentätigkeit
    ODER
    2–4LP Professionalisierungsbereich (4-Schritte-Plus) → Fächerübergreifende Schlüsselkompetenzen
     
  • Bachelor Lehramt (2-Fächer-Bachelor Lehramt | Bachelor Bildung, Erziehung und Unterricht)
    6 LP Betriebs- oder Sozialpraktikum
    ODER
    4 LP KCL Pflichtmodul → Grundfragen der Erziehungswissenschaft (alt) bzw. Erziehungswissenschaftliche Grundfragen (neu) → Komponente 2 (WPK)
    ODER
    4 LP KCL Wahlpflichtmodul → Vertiefungsmodul → Komponente 1 oder 2
     
  • Master Lehramt (an Gymnasien | an Hauptschulen | an Realschulen | an Grundschulen)
    4LP Professionalisierungsbereich KCL --> Vertiefungsmodul --> Komponente 1 oder 2
     
  • Bachelor Berufliche Bildung, Schwerpunkt Sozialpädagogik
    3 LP Hauptmodul M4.1 Adressat*innen und Handlungsfelder der Sozialpädagogik → Komponente 1 Adressat*innen der Sozialpädagogik (+Modulabschlussprüfung möglich)
     
  • Bachelor Sozialwissenschaften
    4LP freier Wahlbereich
     
  • 2-Fächer-Bachelor (alle Studienfächer | keine Lehramtsstudiengänge)
    4LP Professionalisierungsbereich --> Fächerübergreifende Schlüsselkompetenzen
     
  • Bachelor Cognitive Science
    4LP Profilbildender Wahlbereich bzw. Open Studies (CS-BW)
     
  • Bachelor Europäische Studien
    4LP freier Wahlbereich

Das Programm wurde 2002 an der Universität Osnabrück gegründet und existiert mittlerweile als bundesweites Netzwerk an über 160 selbstständigen Standorten.

Seit der Gründung bestätigen interne und externe Evaluationen fortlaufend die nachhaltige Wirksamkeit des mehrfach ausgezeichneten Programms.

Sie wählen in beiden Semestern Ihres Projektjahres ein Begleitseminar, das gut in Ihren Stundenplan passt.

Im Sommersemester bieten wir folgende Seminarzeiten an:

  • Montags | 14:15 bis 15:45 Uhr
  • Dienstags | 12:15 bis 13:45 Uhr
  • Mittwochs | 10:15 bis 11:45 Uhr
  • Mittwochs | 12:15 bis 13:45 Uhr

Um teilzunehmen, tragen Sie sich bitte bei   StudIP in die Veranstaltung ein und ordnen Sie sich einer der Seminargruppen (Teilnehmende > Gruppen) zu.

Einladung zur Infoveranstaltung

Interesse geweckt?
Berichte von aktiven Mentor*innen und alle Infos rund ums Projektjahr erhalten Sie in der Infoveranstaltung am:

Dienstag, 15. April 2025
18:15 bis 19:45 Uhr
Raum 15/ E28 (hybrid)

Hier geht's direkt zur  StudIP Veranstaltung

Magazin

Hier finden Sie das  Balu und Du Magazin mit Berichten von ehemaligen Mentor*innen der Universität Osnabrück.

Zwei Balus erzählen von ihrem Projektjahr - ein Interview der Universität Osnabrück

 Zum ausführlichen Interview geht's hier

Ein Auszug

 

Ist das nicht auch viel Verantwortung?

Jan: Ja, also es ist schon eine gewisse Verantwortung. Ich habe in dem Bereich schon ein bisschen Vorerfahrung. Aber man ist ja wirklich nicht alleine. Man kann auch immer bei allem unsere Mentor*innen fragen und ansprechen. Die sind immer offen und nehmen sich für alles Zeit. Deswegen glaube ich ist das überhaupt kein Problem, wenn man keine Vorerfahrung hat. Ein bisschen Vorbild sein muss man schon, aber ich denke das ist ja auch irgendwie normal. Aber dann muss man sich nicht so einen Kopf machen.

Annika: Da kann ich mich nur anschließen. Also wenn man vorher schon etwas Erfahrung mit Kindern hat, ist das nochmal einfacher. Ich bin zum Beispiel auch in ihr schulisches Leben eingebunden. Also wenn sie Probleme in der Schule hat, dann erzählt die Mama mir das und dann kann mein Mogli sich bei mir melden und wir schreiben dann privat. Aber das ist nicht so, dass die Verantwortung zu groß ist. Das finde ich an den Seminaren ganz cool. Da kommen wirklich alle mit ihren Fragen und Sorgen hin. Man redet über die Treffen und holt sich Tipps ein. Aus dem Seminar geht man immer gestärkt raus.

Jan: Es gibt so viele Möglichkeiten davon zu lernen, eben weil man mit so vielen anderen immer wieder zusammenkommt und deren Geschichten hört.

Annika: Es ist auch manchmal lustig zu hören, was die anderen so machen und wie die Moglis so drauf sind.

 

Was nehmt ihr aus der Zeit für euch persönlich mit?

Jan: Was ich mitnehme ist, dass man bei den Kindern auf jeden Fall immer Geduld haben muss. Bei den ersten Treffen war mein Mogli mega motiviert, aber dann so bei Treffen drei, vier und fünf war er eher zurückhaltend und wollte gar nicht von zu Hause weg. Das war der erste Tag nach den Ferien. Er hatte da einen langen Tag in der Schule und das war dann wirklich alles zu viel für ihn. Dann habe ich ihm und den Eltern gesagt, dass alles gut ist. Er soll ja einfach selbst da Bock drauf haben und wenn wir uns mal nicht treffen, ist das gar kein Problem. Und mit der Zeit ist er immer mehr aufgetaut. Da habe ich gelernt, wenn man da mit etwas Geduld und ganz entspannt rangeht, und auch wenn mal das, was man sich vorgenommen hat, nicht klappt, dann ist das gar kein Problem. Ich glaube jedes Kind hat so sein eigenes Tempo und das ist was, das ich später für meinen Lehrerberuf mitnehmen kann.

Annika: Ich nehme mit, dass man nicht nur seinem Mogli eine schöne Zeit macht, sondern dass wir wirklich so schöne Momente miteinander erlebt haben, die ich selber richtig großartig fand. Es ist wirklich nicht einseitig. Ich habe für mich selbst gemerkt, dass ich viele Sachen ausprobiert habe, wie zum Beispiel Klettern und Hochseilgarten, die ich sonst nie gemacht hätte, weil ich eigentlich Höhenangst habe. Das was man mit dem Kind erlebt, das ist was sehr, sehr Schönes – das kann ich nur so weitergeben. Und dieses Jahr ging irgendwie sehr schnell um. Am Anfang dachte ich schon, so ein Jahr ist eine lange Zeit, finde ich jetzt wirklich jede Woche was Cooles? Aber es ging wirklich sehr schnell rum und es war eine total schöne Zeit.

Kontakt

Drei weibliche Personen lachen in die Kamera

Universität Osnabrück
Koordinationsstelle Professionalisierungsbereich
Balu und Du
Neuer Graben 27
49074 Osnabrück

Raum: 19/B20

Tel.:  +49 541 969-4562

 balu-und-du@uos.de

Sprechzeiten: Mo-Mi von 9:00-12:00 Uhr sowie nach Vereinbarung