HörWissen
Wie klingen historische Ereignisse jenseits von Schrift und Bücherstaub? Kann man den Frieden hören? Wie lässt sich die Vertonung der Vergangenheit realisieren und dramaturgisch gestalten? Das interdisziplinäre Projekt HörWissen bringt Studierende und Lehrende der Germanistik, Geschichte und Musikwissenschaft im Rahmen des von der Universität Osnabrück geförderten Programms LehrZeit zusammen. Gemeinsam wurde ein Hörspielseminar konzipiert und durchgeführt. Das interdisziplinäre und praxisorientierte Lehrformat ermöglicht es den Studierenden, zukünftige Berufsfelder (Medien/Radio, Wissenschaftskommunikation, Dramaturgie etc.) frühzeitig kennen zu lernen und ihr Wissen transdisziplinär, praxis- und projektorientiert anzuwenden.
Das Projektseminar widmet sich der Frühen Neuzeit, speziell dem Westfälischen Frieden. Aus verschiedenen historischen Quellen - Text, Bild, Musik - werden Geschichten generiert, dramaturgisch bearbeitet und im Hörspielformat mit Stimmen, Geräuschen und Klängen inszeniert. Dabei soll Wissen nicht nur kognitiv, emotional und akustisch über verschiedene Sinne erfahren werden, sondern die Teilnehmer setzen sich kritisch mit der Art und Weise auseinander, wie Wissen durch die bewusste Gestaltung von Text, Klang und Akustik erzeugt und konstruiert wird. HörWissen profitiert von den Kernkompetenzen der drei beteiligten Disziplinen - dem historisch-kritischen Umgang mit Quellen (Recherche), der literarisch-dramaturgischen Aufbereitung (Inszenierung) und der ästhetisch-technischen Modulation (Vertonung). Bei der aktiven Gestaltung des Projekts lernen die Studierenden die Abläufe, Organisationsformen und Arbeitsmethoden kooperativer Projekt- und Teamarbeit unmittelbar kennen und erwerben technisches Know-how im Tonstudio. Das MTDML war der Ort der Tonstudiophase.