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Topinformationen

Zwei Frauen sitzen nebeneinander an einem runden Tisch und befinden sich in einem Beratungsgespräch. Vor ihnen sind Informationsbroschüren zu sehen. Foto: Stephan Schute

Sexualisierte Belästigung - Beratung für Studierende

Sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt

Aktuelles

  • Zurück ins Uni-Leben: Auch das Gleichstellungsbüro bietet Beratungsgespräche künftig wieder in Präsenz an. Selbstverständlich beraten wir zusätzlich auch weiterhin per Videokonferenz, E-Mail und Telefon. Zur besseren Planbarkeit und zum Schutz aller Beteiligten finden Beratungen nach vorheriger Terminabspreche mit den jeweiligen Beraterinnen  und unter Einhaltung der 3G-Regeln aller Beteiligten statt. Bitte führen Sie einen entsprechenden Nachweis mit sich, dieser wird vor dem Beratungsgespräch geprüft. Bitte beachten Sie, dass der Zutritt zu universitären Gebäuden nur mit einer medizinischen Maske erlaubt ist. Wir freuen uns, Sie wieder in Präsenz bei uns begrüßen zu können.
  • Unsereneuen Kolleginnen  im Gleichstellungsbüro stellen sich und ihre Projekte vor
  • Weiterführende Informationen zum Thema Corona und Gleichstellung
  • Schloss erleuchtet in Orange – Universität Osnabrück beteiligt sich am internationalen Gedenktag gegen Gewalt an Frauen

Berater*innen an der Uni

Dr.in Sabine Jösting
Gleichstellungsbeauftragte
sabine.joesting@uni-osnabrueck.de
Tel.: +49 541 969 4767

Annkatrin Kalas, M.A.
Gleichstellungsreferentin
annkatrin.kalas@uni-osnabrueck.de
Tel.: +49 541 969 4520

Burghard Ilgener
Personalrat
burghard.ilgener@uni-osnabrueck.de
Tel.: +49 541 969 4657

Es fällt uns oft schwer zu akzeptieren, dass auch das persönliche Umfeld von sexualisierter Diskriminierung, Belästigung und Gewalt betroffen sein könnte. Dennoch zeigen sowohl internationale Studien als auch die Erfahrungen der Mitarbeiterinnen des Gleichstellungsbüros, dass auch Universitäten als Arbeits- und Studienort ein Umfeld sind, in dem sexualisierte Übergriffe stattfinden. Eine internationale Studie zu "Gender-Based Violence, Stalking and Fear of Crime" bestätigt das Ergebnis der bundesweiten Repräsentativstudie zur Gewalt gegen Frauen von 2003. Studentinnen gehören zu einer besonders gefährdeten Gruppe, da junge Frauen überdurchschnittlich häufig von sexualisierter Belästigung betroffen sind: 54,7 Prozent der deutschen befragten Studentinnen gaben in der Studie an, während der Zeit des Studiums sexualisierte Belästigung erlebt zu haben.

Insbesondere die ausgeprägten Hierarchien und Abhängigkeitsverhältnisse an Universitäten können zu subtilen Formen sexualisierter Belästigungen und Gewalt führen. Neben der allgemeinen Tabuisierung des Themas erschweren diese Machtverhältnisse den Opfern zusätzlich, sich gegen die Angriffe zur Wehr zu setzen.

Dies bestätigt auch die Autorin Sara Hassan in einem Interview: „Es hört auf, harmlos zu sein, sobald Macht im Spiel ist. […] Es geht also um Situationen, in denen Hierarchien, Abhängigkeiten und Machtverhältnisse herrschen“. In ihrem Buch „Grauzonen gibt es nicht - Muster sexueller Belästigung mit dem Red-Flag-System erkennen“ (Open Access), welches sie in Co-Autorschaft mit Juliette Sanchez-Lambert 2020 auch auf Deutsch veröffentlicht hat, entwickeln die Autorinnen ein ‚Red Flag System‘. Dieses Alarmsystem soll Betroffenen dabei helfen, sexuelle Belästigung frühzeitig zu erkennen – auch in sogenannten Grauzonen und in Einbezug des Gesamtkontexts. Durch das ‚Red Flag System‘ soll Betroffenen ein Evaluationsinstrument zur Hand gegeben werden, das sie nicht nur sexuelle Belästigung erkennen lässt, sondern auch dabei unterstützt, Grenzen zu kennen, das Vertrauen in ihr Urteilsvermögen (wieder)zuerlangen und so zu empowern.

Sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt werden überwiegend von Männern gegen Frauen ausgeübt. Übergriffe sind jedoch an kein Geschlecht gebunden. Von Formen sexualisierter Gewalt sind vor allem auch Menschen mit nicht normativen sexuellen Lebensweisen, -praxen und Genderperformances betroffen. Abwertungen und Beschämungen, die Betroffene aufgrund der Trans*identität und/oder der sexuellen Identität erleben, werden im Alltag oft genauso tabuisiert und negiert wie andere Formen von sexualisierter Diskriminierung, Belästigung und Gewalt.

Unser Ziel ist es, sowohl der Bagatellisierung als auch der Tabuisierung entgegen zu wirken.

Erstberatung

Ich fühl mich irgendwie unwohl! War das überhaupt ok so? Bin ich betroffen? Was tun?

Auch bei Zweifeln darüber, ob ein Verhalten sexualisierte Belästigung ist, können Sie vertraulich mit einer neutralen Person über Ihre Erlebnisse sprechen.

Ein Team qualifizierter Erstberater*innen außerhalb und innerhalb der Universität hilft Ihnen ohne jeglichen Handlungsdruck die erlebte Situation einzuschätzen und klärt Sie über mögliche weitere Schritte auf. Wie Sie mit dem Erlebten umgehen möchten, entscheiden Sie. Wir nehmen Sie ernst und stehen Ihnen beratend zur Seite.

Richtlinie der Universität Osnabrück

"Nach Maßgabe dieser Richtlinie gelten Verhaltens- und Handlungsweisen als sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt, wenn ein unerwünschtes, sexuell bestimmtes Verhalten bezweckt oder bewirkt wird, das die Würde der betreffenden Person verletzt, insbesondere wenn ein von Einschüchterungen, Anfeindungen, Erniedrigungen, Entwürdigungen oder Beleidigungen gekennzeichnetes Umfeld geschaffen wird."

Mit der Verabschiedung der Richtlinie gegen sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt (PDF, 176 kB) [barrierearme PDF] (english translation:
Guidelines on Sexualised Discrimination, Harassment and Violence (PDF, 174 kB)) macht die Universität Osnabrück deutlich, dass sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt unter keinen Umständen geduldet und entsprechend sanktioniert werden. Der Anwendungsbereich der Richtlinie umfasst alle Mitglieder, Angehörigen, aber auch Besucher*innen universitärer Einrichtungen und Veranstaltungen. In der Richtlinie finden Sie neben einer Begriffsdefinition auch ein konkretes Beschwerdeverfahren im Belästigungsfall.

Externe Beratung

Neben den Berater*innen an der Uni gibt es die Möglichkeit, sich extern beraten zu lassen. Die Mitarbeiter*innen der externen Beratung unterliegen ebenfalls der Schweigepflicht:

Antonius Geers
Dipl. Sozialpädagoge bei profamilia
osnabrueck@profamilia.de
Tel.: +49 541 23907

Sybille Singer-Wilking und Olga Barbje
Beraterinnen beim Frauennotruf bzw. der Frauenberatungsstelle
sexuelle.belaestigung@uni-osnabrueck.de
Tel.: +49 160 90209837