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Pressemeldung
Nr. 79 / 2018
02. Mai 2018 : Zeit schenken für innovative Lehre - Strategiepaket Lehre der Universität Osnabrück geht in die Umsetzung – Studentische Initiativen sind besonders willkommen
Die Anforderungen, die heute an der Universität an gute Lehre gestellt werden, sind hoch: Lehre soll inspirieren, motivieren, praxisnah und forschungsorientiert sein, die unterschiedlichen Bildungsbiografien der Studierenden berücksichtigen. Universitäten, die sich diesen Anforderungen stellen und Lehrexzellenz zu ihrem Profilelement machen, müssen den Mut haben, Lehre neu zu denken. Die Universität Osnabrück möchte mit ihrem heute (2. Mai) vorgestellten Strategiepaket Lehre diesen Weg beschreiten und besonders die Ideen der Studierenden mit einbeziehen.
Im Juli 2016 verabschiedete der Senat der Universität Osnabrück das »Zukunftskonzept UOS 2020«. Neben der Profilierung der Forschung steht jetzt die Lehre im Fokus. „Exzellente Forschungsleistungen sind nur möglich durch eine motivierende, forschungsbasierte Lehre“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Wolfgang Lücke. „Gute Lehre gehört zu den Kernzielen der Universität Osnabrück.“ Der angestoßene Veränderungsprozess in der Lehrkultur soll von allen Beteiligten – Lehrenden, Studierenden, Fachbereichen, Hochschulleitung und der Verwaltung – gleichermaßen voran gebracht werden, wünscht sich der Präsident.
Innovationen in der Lehre brauchen Zeit. Um dem Rechnung zu tragen, bietet die Universität Osnabrück Professorinnen und Professoren sowie Studierenden das Programm „LehrZeit“ an. Das ungewöhnliche Programm zielt darauf ab, durch befristete Reduktion des Lehrdeputats Zeit für die Entwicklung von Lehrinnovationen zu schaffen. Dies kann von der Umstrukturierung oder Neugestaltung von Modulen, Lehrveranstaltungen und Prüfungen über E-Learning-Formate oder neuartige Lehr-Lernformen bis zur Entwicklung von Materialien für die Lehre reichen. Im Mittelpunkt stehen immer die vier Qualitäts- und Qualifikationsziele der Universität Osnabrück – Wissenschaftlichkeit, Interdisziplinarität, Profilbildung und Persönlichkeitsbildung.
„Das Programm ‚LehrZeit’ will gezielt die Entwicklung und Umsetzung von Ideen fördern, die die Lehre nachhaltig verbessern, für die aber im regulären Lehr- und Forschungsalltag keine Zeit bleibt“, so die Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Martina Blasberg-Kuhnke. „Zeit schenken für die Entwicklung innovativer Lehrideen ist deshalb unser Osnabrücker Modell und damit ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal.“ Die Kompensation des Lehrausfalls erfolgt durch angemessen vergütete Lehraufträge. Dafür stehen 300.000 Euro pro Jahr zur Verfügung.
Lehren und Prüfen obliegen in erster Linie dem Lehrpersonal. Die wichtigsten Akteure aber sind die Studierenden, die je nach Kultur- und Bildungshintergrund, aber auch aufgrund individueller Verschiedenheit unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen und die Qualität des eigenen Lernens durch Beteiligung am Lehr- und Lerngeschehen maßgeblich beeinflussen. Das Programm „LehrZeit“ verfolgt einen partizipativen Ansatz. Studierende müssen Lehrende von ihrem Antrag überzeugen. Umgekehrt können Lehrende einen Antrag einreichen, wenn sie Studierende als Mitstreiter für ihr Projekt gewinnen. „Gute Lehre bedeutet für mich, dass die Studierenden aktive Partner der Lehrenden sind, die in den gemeinsam zu gestalteten Lernprozess einbezogen werden“, sagt Tobias Fuhlendorf, der im achten Semester Rechtswissenschaft an der Universität Osnabrück studiert. Studierende, die sich am Programm beteiligen, erhalten Hilfskraftverträge.
„Das gemeinschaftliche Verständnis von guter Lehre bei den Lehrenden und Lernenden ist eine wichtige Voraussetzung, um eine tragfähige und nachhaltige Qualitätskultur in der Lehre an der Universität Osnabrück zu etablieren“, ergänzt Prof. Dr. Thomas Bals, Vizepräsident für Hochschulentwicklung und Strategie. „Erfolgreiche Projekte wollen wir verstetigen. Sie sollen nachhaltig sein und anderen Fachbereichen zur Verfügung gestellt werden.“
Das Programm „ LehrZeit“ ist zunächst für drei Jahre geplant. Die erste Ausschreibung erfolgt zum Wintersemester 2018/19. Jährlich sind bis zu fünf Projektgruppen angedacht. Geplant ist auch, in einem Gebäude in der Innenstadt ein LehrKolleg einzurichten, damit die Projektgruppen sich untereinander austauschen können.
Informationen und Antragsformular für Hochschulangehörige
Weitere Informationen für die Medien:
Utz Lederbogen, Pressesprecher der Universität Osnabrück,
Neuer Graben 29, 49074 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 4370,
E-Mail: utz.lederbogen@uni-osnabrueck.de