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21. Juni 2017 : Whistleblowing in der Forschung - Universität Osnabrück lädt zu einem Gastvortrag mit Dr. Rainer Moormann ein

Wer Missstände aus seinem eigenen Umfeld an die Öffentlichkeit bringt, wird »Wistleblower« genannt. Am Dienstag, 27. Juni, referiert der Chemiker und ehemalige Wissenschaftler am Forschungszentrum Jülich (Nordrhein-Westfalen) Dr. Rainer Moormann über sein »Whistleblowing zur Hochrisikotechnologie Kernenergie«. Der Vortrag beginnt um 10.15 Uhr im Universitätsgebäude an der Seminarstraße 20, Raum 15/133. Gäste sind herzlich willkommen.

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© Foto / privat

Wistleblower Dr. Rainer Moormann ist zu Gast an der Universität Osnabrück.

In Zusammenhang mit einem Störfall im Jahr 1978 deckte Moormann beim Betrieb von Kugelhaufen-Reaktoren (Hochtemperatur-Reaktoren) erhebliche Sicherheitsmängel auf, die zunächst energisch bestritten wurden. Als die Hochrisikotechnologie später dennoch exportiert werden sollte, entschloss sich der Chemiker, an die Öffentlichkeit zu gehen, was ihm erhebliche berufliche Schwierigkeiten einbrachte. Er wurde diffamiert und verleumdet. Seine Arbeitsgruppe im Forschungszentrum Jülich wurde aufgelöst und er selbst in eine andere Abteilung versetzt und aufgefordert, seine »nuklearfeindlichen Aktivitäten« einzustellen, da man auf Aufträge aus dem Nuklearbereich angewiesen sei.

Im Jahr 2011 wurde der couragierte Chemiker für sein Engagement mit dem "Whistleblowerpreis" der IALANA (International Association Of Lawyers Against Nuclear Arms) und der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) ausgezeichnet.  

Der Vortrag findet statt im Rahmen des Seminars »Verantwortung in Wissenschaft und Forschung – Ethische Herausforderungen in christlicher Perspektive« am Institut für Katholische Theologie.   

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Birgit Hegewald, Universität Osnabrück,
Institut für Katholische Theologie,
Schloßstraße 4, 49074 Osnabrück,
E-Mail: birgit.hegewald@uni-osnabrueck.de