Hauptinhalt

Topinformationen

Pressemeldung

Nr. 16 / 2017

20. Januar 2017 : Vernetzung der Flüchtlingsforschung notwendig - Anhörung vor dem Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung in Berlin

Neue Daten über die Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland stellten das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück und das Internationale Konversionszentrum Bonn (BICC) in dieser Woche (18.1.) dem Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung in Berlin vor. Die Wissenschaftler regten bei der Anhörung eine dezentrale Vernetzung der Forschung an.

Conrad Schetter, Wissenschaftlicher Direktor des BICC, betonte in seinem Vortrag: »Flucht- und Flüchtlingsforschung muss stärker institutionalisiert, langfristig ausgelegt und besser vernetzt werden.« Angesichts der Bedeutung des Themas Flucht sei die Forschung zu zersplittert.

Ein Team von BICC und IMIS haben Daten von knapp 500 Forschungsprojekten zum Thema »Flucht« gesammelt und ausgewertet. Die Daten des Verbundprojektes »Flucht: Forschung und Transfer« zeigen, dass es Forschung zu Flucht und Flüchtlingen im ganzen Bundesgebiet und in allen Gesellschaftswissenschaften gibt. »Die Projekte laufen allerdings oft nur kurzfristig. Auch die Abhängigkeit von Drittmittelförderung macht eine nachhaltige Forschung zu diesem globalen Zukunftsthema schwer«, gibt Andreas Pott, Direktor des IMIS, zu bedenken.  

BICC und IMIS regen eine Machbarkeitsstudie des Wissenschaftsrates zum systematischen Ausbau der Flucht- und Flüchtlingsforschung an sowie die Förderung der dezentralen Vernetzung der Forschenden zum Thema Flucht. Außerdem seien mehr Mittel für interdisziplinäre Verbundforschungen, Nachwuchsförderung und Studiengänge an den Universitäten wichtig.

Das Kooperationsprogramm »Flucht: Forschung und Transfer« von IMIS und BICC wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung als eine Pilotstudie gefördert und von der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF) unterstützt.

Weitere Informationen zur Anhörung finden sich unter https://www.bundestag.de/presse/hib/2017_01/-/488936 . Informationen zum Projekt »Flucht: Forschung und Transfer« und der interaktiven Forschungslandkarte »Flucht« können unter der Adresse https://flucht-forschung-transfer.de/ abgerufen werden.

Weitere Informationen für die Medien:
Prof. Dr. Andreas Pott, Dr. Olaf Kleist, Universität Osnabrück,
Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS),
Neuer Graben 19/21, 49069 Osnabrück,
Tel. +49 541-969-4384,
E-Mail: imis@uni-osnabrueck.de