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Pressemeldung

Nr. 175 / 2016

26. Juli 2016 : Uni Osnabrück protestiert gegen den Umgang mit Wissenschaftlern in der Türkei - Gravierende Einschnitte in die akademischen Freiheiten nicht hinnehmbar

Mit großer Sorge schaut die Universität Osnabrück auf die aktuellen Entwicklungen an türkischen Hochschulen. In Übereinstimmung mit der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und der European University Association (EUA) verurteilt die Universität das Vorgehen der Regierung gegen türkische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und die gravierenden Einschnitte in die akademischen Freiheiten.

In den vergangenen Tagen wurden 15.000 Bedienstete im Bildungswesen vom Dienst suspendiert. Zudem hat der türkische Hochschulrat Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Ausreise verboten. Türkische Forschende, die bereits im Ausland tätig sind, wurden aufgefordert, in ihr Heimatland zurückzukehren.

Das Präsidium der Universität Osnabrück protestiert gegen dieses Vorgehen auf das Schärfste und erklärt sich mit den betroffenen Hochschulangehörigen solidarisch. Es schließt sich der Stellungnahme des HRK-Präsidenten Prof. Dr. Horst Hippler an und unterstützt das Protestschreiben des Vorsitzenden der Niedersächsischen Hochschulkonferenz, Prof. Dr. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich, an das Türkische Generalkonsulat.

»Wissenschaft lebt von Internationalität, Begegnungen und Austausch«, so der Osnabrücker Universitätspräsident Prof. Dr. Wolfgang Lücke. »Die Freiheit von Forschung und Lehre ist unerlässliche Voraussetzung jedes wissenschaftlichen Handelns. Hoffentlich ist sich die türkische Regierung bewusst, dass unter diesen Repressalien viele begabte Nachwuchswissenschaftler der Türkei den Rücken kehren werden«, ergänzt Lücke.

Die Universität Osnabrück hat 21 Partnerschaftsverträge mit den Universitäten in Istanbul, Ankara, Adana, Anatalya, Bursa , Canakkale, Diyarbakir, Izmir und Mersin. Derzeit sind drei Professoren und fünf Nachwuchswissenschaftler mit türkischer Nationalität an der Universität Osnabrück beschäftigt. Und das International Office berichtet von neun Studierenden türkischer Partneruniversitäten, die derzeit ein Auslandssemester an der Universität Osnabrück verbringen. Im Gegenzug planen zum Wintersemester 21 Studierende aus Osnabrück einen Auslandsaufenthalt in der Türkei. »Ob sie ihren Auslandsaufenthalt wirklich antreten werden, ist noch nicht klar«, heißt es aus dem International Office. Es habe schon mehrere Absagen gegeben.

Weitere Informationen für die Medien:
Universität Osnabrück, Pressestelle,
Neuer Graben 29, 49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 4370,
E-Mail: pressestelle@uni-osnabrueck.de