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Pressemeldung

Nr. 57 / 2024

13. Juni 2024 : Sachunterrichtsstudierende erhalten Einblicke in das Kinderrechteschulen Programm von UNICEF

In Niedersachsen wurden in den letzten Jahren bereits mehr als 20 Schulen durch das Kinderrechteschulen Programm von UNICEF ausgezeichnet. In der Stadt Osnabrück gibt es allerdings bislang nur eine Schule, die diese Auszeichnung erhielt: Die Heiligenwegschule, eine Grundschule aus Osnabrück, nahm an dem siebenstufigen Verfahren erfolgreich teil.

Kirsten Leyendecker, Koordinatorin des Kinderrechteschulen Programms von UNICEF, und Corinna Maier, Lehrerin an der Heiligenwegschule in Osnabrück, stellen Grundschullehramtsstudierenden der Uni Osnabrück am Montag, 17. Juni, das besondere Konzept vor. 

Gemeinsam mit Julia Poschmann, Dozentin im Fachgebiet Sachunterricht, bieten sie einen Workshop für angehende Grundschullehrende an. Dieser wird in das Seminar Kinderrechte im sachunterrichtsdidaktischen Kontext integriert, in dem fachwissenschaftliche und fachdidaktische Inhalte auch vor dem Hintergrund aktueller politischer Ereignisse thematisiert und reflektiert werden.

Der Workshop gibt praxisnahe Einblicke in das Kinderrechteschulen Programm, zudem erfahren die Studierenden die Relevanz des Erlebens von Kinderrechten als eine bedeutsame Basis für die Gestaltung des pädagogischen Alltags an Kinderrechteschulen. „Um Demokratie zu erhalten und zu stärken, braucht es demokratische Schulstrukturen und partizipative Beteiligungsformen in Grundschulen“, unterstreicht Prof. Dr. Eva Gläser, Leiterin des Fachgebiets Sachunterricht der Uni Osnabrück.

Das Kinderrechteschulen Programm von UNICEF Deutschland wurde 2021 in Kooperation des Niedersächsischen Kultusministeriums mit UNICEF konzipiert und gemeinsam mit dem Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung gestaltet.

Eine zentrale Begründung für die Kinderrechteschulen ist, dass Grundschulkinder bereits über erste Vorstellungen zu Politik und Demokratie verfügen, wie Prof. Dr. Eva Gläser in eigenen Studien belegen konnte. Politisches Lernen in der Grundschule ist seit Jahrzehnten in das Schulfach Sachunterricht auch in Niedersachsen integriert. Es ist daher ein Bestandteil in der Ausbildung von zukünftigen Sachunterrichtslehrenden. Zentral für Politische Bildung ist, politisches Wissen zu vermitteln, fachlich methodische Kompetenzen zu fördern und zudem die Entwicklung der politischen Urteils- und Handlungskompetenzen von Schülerinnen und Schülern zu unterstützen.

Das Besondere an dem Kinderrechteschulen Programm ist, dass digitale Lerninhalte und Aktivitäten vor Ort in den Schulen durch von UNICEF ausgebildete Trainerinnen und Trainer begleitet werden. Dabei stehen die zentralen Botschaften der UN-Kinderrechtskonvention im Mittelpunkt der Schulentwicklung, indem sie im Schulleitbild verankert und von Kindern und Mitarbeitenden in der Schule respektiert und gelebt werden. Grundlegend ist, dass Partizipation und demokratisches Miteinander an Kinderrechteschulen nicht nur im Unterricht erlernt, sondern alltäglich im Schulleben gelebt werden. In Kinderrechteschulen lernen Kinder ihre Rechte kennen und erfahren darüber hinaus Schule als einen Lernort, an dem ihre Meinung ernstgenommen und ihre Talente gefördert werden. Kinder erkennen, dass man sich aktiv für seine Rechte und die anderer Menschen einsetzen kann und erleben somit auch Gestaltungsmöglichkeiten für die Zukunft. „Deshalb ist, um das Lernen über, durch und für Kinderrechte zu etablieren, die Einbindung von (außer-)schulischen Akteuren in der Ausbildung von Studierenden bedeutsam“, betont Julia Poschmann.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Julia Poschmann, Universität Osnabrück
Fachgebiet Sachunterricht
julia.poschmann@uni-osnabrueck.de