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Pressemeldung

Nr. 113 / 2016

27. Mai 2016 : Richtfest für den Forschungsbau “Center of Cellular Nanoanalytics Osnabrück“

Nur neun Monate nach der Grundsteinlegung wurde am (heutigen) Freitag, 27. Mai, in Anwesenheit des Niedersächsischen Finanzministers Peter-Jürgen Schneider das Richtfest für den Forschungsneubau "Center of Cellular Nanoanalytics Osnabrück" der Universität Osnabrück gefeiert.

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© Universität Osnabrück / Elena Scholz

Gruppenbild mit Richtkranz: Finanzminister Peter-Jürgen Schneider, Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, Uni-Präsident Wolfgang Lücke, Cristina von Pozniak-Bierschenk (Baudirektorin Staatliches Baumanagement Osnabrück-Emsland) und Polier Dieter Cohnsen (v.l.).

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»Mit rund 20 Millionen Euro Gesamtkosten ist der Neubau derzeit eins der größten Landesbauvorhaben in der Region Osnabrück«, erläuterte Schneider. Bauvorhaben dieser Größenordnung seien für das Land immer eine große finanzielle Herausforderung, so der Minister weiter. Daher freue er sich sehr, dass es durch die hervorragende wissenschaftliche Arbeit der Universität gelungen sei, beim Bund eine 50-prozentige Mitfinanzierung einzuwerben.

»Dieses Bauvorhaben ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Standortentwicklung des Campus Westerberg. Damit wird auch der Forschungsstandort Niedersachsen insgesamt nachhaltig gestärkt.« Der Minister bedankte sich bei allen an dem Bau Beteiligten, die mit großem Einsatz gemeinsam an dem Vorhaben mitgewirkt haben und wünschte gutes Gelingen für einen weiteren störungsfreien Bauablauf. Im Frühjahr 2013 wurde dem Land Niedersachsen die Mitfinanzierung dieses bedeutsamen Forschungsbaus vom Wissenschaftsrat empfohlen und damit dem vorangegangenen Antrag des Landes zugestimmt. Der Bau wird damit zu 50 Prozent vom Bund mitfinanziert.

Unter dem Begriff “Forschungsbau“ wird die gemeinsame Förderung von Neu-, Um- oder Erweiterungsbauten an Hochschulen durch das Land und den Bund verstanden. Diese Bauten dienen einem national einmaligen Forschungsprojekt. Der Entwurf, vom Hannoveraner Architekturbüro BKSP, das sich nach einem europaweit ausgelobten VOF Verfahren durchgesetzt hat, zeigt sich als Anbau an die bestehende Biologie aus den 1980iger Jahren in einer klaren, zeitgenössischen Architektursprache – sachlich und ohne Schnörkel.

Auf rund 3.000 Quadratmeter Nettogrundfläche – dies entspricht immerhin einer Fläche von gut sieben Fußballfeldern – entsteht ein modernes Forschungszentrum in dem Biologen, Chemiker und Physiker gemeinsam mit Mathematikern und Kognitionswissenschaftlern neue, maßgeschneiderte Untersuchungsmethoden entwickeln und dies auf aktuelle, zellbiologische Fragestellungen anwenden. »Im Vordergrund dabei stehen Forschungen über die Funktion von Proteinen im zellulären Zusammenhang. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse, welche im Forschungsbau ab 2017 mit modernsten bildgebenden und bioanalytischen Techniken entwickelt werden, kann man neue Ansätze zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen, Infektionen oder Krebs voranbringen«, erklärte Prof. Dr. Jacob Piehler, Biophysiker des Fachbereichs Biologie/Chemie der Universität Osnabrück.  

»Die Biologie der Universität Osnabrück verfügt über internationale Strahlkraft – und das bereits seit vielen Jahren. Das neue Zentrum wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit der beteiligten Fächer auf eine einzigartige Art und Weise nochmals stärken«, so Prof. Dr. Wolfgang Lücke, Präsident der Universität Osnabrück. »Möglich werden solche Erfolge indes nur, wenn alle an einem Strang ziehen. Auch in dieser Hinsicht ist das fächerübergreifende Engagement der Beteiligten mehr als nur beispielhaft.«

Innerhalb der Gebäudehülle werden hochausgerüstete S2-Labore sowie Labore für Chemie, Bioanalytik und Zellkultur den Schwerpunkt bilden. Die besonderen Anforderungen an den Schwingungsschutz, Schallschutz und die Temperaturstabilität sind dabei besondere Herausforderungen. Realisiert werden neben den klassischen Büros auch Open-Space-Büros, ein Konferenz- und Besprechungsraum sowie durch Offenheit geprägte Kommunikationszonen.

Der großzügige Eingangsbereich bildet, mit seiner freien Treppenanlage und dem integrierten Infobereich, den zentralen Ort zwischen den öffentlichen und geschützten Räumlichkeiten, er signalisiert Offenheit, Urbanität und eigene Identität. In der Fassadengestaltung nimmt ein umlaufendes Ziegelband die Materialität der bereits bestehenden Hochschulgebäude auf. Das vorhandene Farbspiel soll durch- aus aufgenommen aber dennoch modifiziert werden und sich ganz bewusst von dem Rot der direkt angrenzenden Fassade absetzen. Gewählt wurden helle Ziegelsteine. Diese generieren eine lebendige, zeitlose und einzigartige Einheit.

Durch den Bau des Forschungsbaus und die geplante interdisziplinäre Zusammenarbeit der Bereiche Biologie, Chemie, Physik, Mathematik und Kognitionswissenschaft können aktuelle Fragestellungen der Zellbiologie auf internationaler Ebene bearbeitet werden und damit die Arbeit der Biologie der Universität Osnabrück weiter gestärkt werden. Sollte der Bauablauf weiterhin so reibungslos ablaufen, werden die Biologen der Universität den Neubau im Sommer 2017 beziehen.

Die Projektleitung und Projektsteuerung für alle genannten Maßnahmen liegt in den Händen des Staatlichen Baumanagement Osnabrück-Emsland. Das Staatliche Baumanagement Niedersachsen (SBN) erfüllt zahlreiche baufachliche Aufgaben, sowohl für das Land Niedersachsen als auch für die Bundesrepublik Deutschland. Der Bund hat aus verfassungsrechtlichen Gründen keine eigene Bauverwaltung vor Ort und betraut deshalb das SBN mit der Wahrnehmung seiner Aufgaben im Wege der Organleihe. So übernimmt das Staatliche Baumanagement Niedersachsen die baufachliche Betreuung von 6.500 Gebäude des Landes und zusätzlich von 16.500 Gebäuden des Bundes. Die Ausgaben für Baumaßnahmen von Bund und Land lagen im Jahr 2015 bei rund 513 Millionen Euro.

Insgesamt werden etwa 23.300 Aufträge pro Jahr an die private Bauwirtschaft vergeben. An Honoraren für Architekten- und Ingenieurleistungen wurden im Jahr 2014 rund 86,5 Millionen Euro gezahlt. »Wir spielen sozusagen den Subunternehmer für den Bund«, erklärt Finanzminister Schneider. »Sie sehen, das ist ein enormer Wirtschaftsfaktor!«  

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Leitende Baudirektorin Dipl.Ing. Cristina v.Pozniak-Bierschenk
Staatliches Baumanagement Osnabrück-Emsland
Schloss, 49186 Bad Iburg
Tel: +49 5403 / 7302 595
cristina.bierschenk@sb-oe.niedersachsen.de

Dr. Oliver Schmidt, Universität Osnabrück
Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Neuer Graben 29 / Schloss, 49076 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4516
oliver.schmidt@uni-osnabrueck.de