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Pressemeldung

Nr. 6 / 2017

12. Januar 2017 : Religionen, Reformen und gesellschaftlicher Wandel: Internationaler Kongress

Vor 500 Jahren stieß die Reformation einen gesellschaftlichen Wandel an, der bis heute wirksam ist. Wie reagierten die Religionen in der Geschichte und wie reagieren sie heute darauf? Unter dem Titel „Religionen, Reformen und gesellschaftlicher Wandel in Politik, Wirtschaft und Bildung“ versucht ein internationaler Kongress am 22. bis 23. Februar im Schloss Osnabrück Antworten auf diese Fragen zu geben.

Veranstalter sind die Institute für evangelische, katholische und islamische Theologie der Universität und die Stadt Osnabrück, unter Mitwirkung des „Runden Tisches der Religionen Osnabrück“ (einschließlich jüdischer Gemeinde) sowie der „Osnabrücker Friedensgespräche“.

Welche Antworten geben die Religionen beispielsweise auf Globalisierung, ungehemmtes Wachstum, Fortschritte in der Wissenschaft oder die multi-kulturelle Zusammensetzung der Gesellschaft? Wie reagieren sie auf weltweite Flüchtlingsströme und den erstarkenden Rechtspopulismus? Können Christen, Juden und Muslime überhaupt auf solche Wandlungen reagieren? Sind sie reformfähig und reformwillig oder liegt ihre Kraft gerade im Abstand zum ‚Zeitgeist‘? Mehr als 30 Teilnehmerinnern und Teilnehmer aus Wissenschaft, Religion, Wirtschaft, Politik und öffentlichem Leben referieren und diskutieren untereinander und mit den Kongressteilnehmern; unter anderem vorgesehen ist ein Osnabrücker Friedensgespräch am Donnerstag, 23. Februar, um 19 Uhr in der OsnabrückHalle mit dem EKD-Ratsvorsitzenden Bischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm und Prof. Dr. Hans Joas. Moderation: Prof. Dr. Martina Blasberg-Kuhnke und Prof. Dr. Reinhold Mokrosch.

Impulsreferate und Podiumsdiskussionen bilden die Grundstruktur des Kongresses. So lautet eine Frage: „Politik im neutralen, säkularen Staat – Wie reagier(t)en die Religionen?“ Stellung nehmen Prof. Dr. Arnulf von Scheliha, evangelischer Theologe an der Universität Münster, und Dr. Muhammad Sameer-Murtaza, Islamwissenschaftler der Stiftung Weltethos in Tübingen. Kritische Fragen werden stellen: Rabbiner Julien Chaim Soussan von der jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main, Stefan Sulaiman Wilms von der Islamischen Zeitung und der Osnabrücker Politikwissenschaftler Prof. Dr. Roland Czada. Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Andrea Lenschow.

Wie stellen Religionen sich den Bedingungen der globalisierten Wirtschaft? Mit dieser Frage befassen sich unter anderem Prof. Dr. Johannes Hirata, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler an der Hochschule Osnabrück, Prof. Dr. Traugott Jähnichen, Evangelischer Theologe, Universität Bochum; Ali Aslan Gümüsay, Wirtschaftswissenschaftler der Said Business School Oxford, sowie die Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck von der Synagogengemeinschaft „Egalitärer Minjan“ in Frankfurt am Main. Die Moderation übernimmt Dr. Matthias Jung vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Landeskirche Hannover. Über den Wandel in der Bildung diskutieren ebenfalls Vertreter aus allen drei Religionen.

In einer öffentlichen Diskussion am Mittwoch, 22. Februar, um 19.30 Uhr in der Schloss-Aula steht die Frage im Mittelpunkt, was Politik und Religionen voneinander erwarten. Den einführenden Vortrag hält der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil. Auf dem Podium: Michael Fürst, Präsident der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen; Recep Bilgen, Vorsitzender Schura Niedersachsen; Theo Paul, Generalvikar Bistum Osnabrück; Dr. Birgit Klostermeier, Landessuperintendentin Sprengel Osnabrück; Moderation: Prof. Dr. Martina Blasberg-Kuhnke, Katholische Theologie, Universität Osnabrück, und Prof. Dr. Reinhold Mokrosch, Runder Tisch der Religionen.

»Wie können wir uns auf den rasanten Wandel unserer Gesellschaft in Politik, Wirtschaft und Bildung einstellen, ohne unsere Identität zu verlieren?«, fragen Martina Blasberg-Kuhnke (katholisch), Andreas Kubik (evangelisch), Habib El Mallouki (muslimisch) und Michael Grünberg (jüdisch) selbstkritisch im Namen ihrer Religionen. Und Reinhold Mokrosch von den Friedensgesprächen und dem Runden Tisch der Religionen fügt hinzu: »Auf dem Kongress sollen Religionsangehörige dialogisieren. Denn ohne Dialog gibt es keinen Frieden.“ Oberbürgermeister Wolfgang Griesert fordert: »Religionen sollten nicht nur Antworten auf den gesellschaftlichen Wandel finden, sondern im Rahmen der Demokratie Verantwortung übernehmen.«

Anmeldungen unter:
www.ev-theologie.uni-osnabrueck.de/Kongress2017 oder
per Mail unter Kongress2017@uni-osnabrueck.de oder
telefonisch über das Institut für Evangelische Theologie: +49 541 969 4285, -4799

Die Teilnahmegebühr für die Tagung beträgt 35 Euro, Studierende sowie akkreditierte Journalisten können kostenfrei teilnehmen.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Stadt Osnabrück, Büro für Friedenskultur
Christine Grewe
Tel.: +49 541 3232287
Grewe_C@osnabrueck.de

Prof. Dr. Reinhold Mokrosch
Runder Tisch der Religionen
Tel.: +49 541 682134
reinhold.mokrosch@uni-osnabrueck.de