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Pressemeldung

Nr. 12 / 2018

22. Januar 2018 : Migration als Schulthema: Nordhorner Oberstufenschülerinnen und –schüler zu Gast an der Uni

36 Schülerinnen und Schüler eines Geschichts- bzw. eines Politikkurses des Gymnasiums Nordhorn haben das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien der Universität Osnabrück besucht und sich mit Migrationsforschern über deren und ihre Arbeiten ausgetauscht. Sie befassen sich in ihrem Seminarfach mit dem Thema Migration und mit der Frage, wie Zu- und Abwanderung ihre Heimatstadt in Vergangenheit und Gegenwart geprägt und verändert haben.

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© Universität Osnabrück / Oliver Schmidt

Nordhorner Oberstufenschülerinnen und –schüler zu Gast an der Uni. Foto: Universität Osnbrück/ Oliver Schmidt

Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert von dem Besuch an der Uni Osnabrück.

Junge Menschen beschäftigen sich über lange Zeit sehr intensiv mit einem Thema: Klingt nach Universität, ist aber Schule. In so genannten Seminarfächern vertiefen Schülerinnen und Schüler sich in niedersächsischen Gymnasien über vier Halbjahre mit jeweils zwei Wochenstunden in ihre Schwerpunkte und erlernen dabei die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens. Den Abschluss bildet eine Facharbeit, ganz so wie in den meisten Seminaren im Studium.

Das Gymnasium Nordhorn hatte sich erfolgreich für ein 28-monatiges Erasmus-Projekt der EU zum Thema beworben. Was liegt näher, als diese Brücke zur Wissenschaft durch Besuche oder gar Zusammenarbeit mit einer Universität auszubauen? Dabei standen für die Nordhorner Schülerinnen und Schüler nach einem gemeinsamen Rundgang über den Campus und einigen Einblicken in die universitäre Lehre, die Bibliotheken und den studentischen Alltag methodische Fragen im Zentrum. Gemeinsam mit Dr. J. Olaf Kleist, Politikwissenschaftler und Spezialist für Flüchtlingsforschung, konnte die Vielschichtigkeit von lokaler, europäischer und globaler Migrationspolitik und Flucht diskutiert werden. »Flüchtlingspolitik ist komplexer als gemeinhin diskutiert«, gab er den Schülerinnen und Schülern zu bedenken, »doch statt klare Antworten zu geben, geht es der Wissenschaft darum, die Komplexität zu verstehen«.

Dem Geschichtskurs, der sich Migrationserfahrungen aus biografischer Perspektive und mittels oral history nähert, standen Junior Professor Dr. Jannis Panagiotidis und Professor Dr. Christoph Rass, beide Vertreter der Historischen Migrationsforschung, Rede und Antwort. »Die Arbeit der Schülerinnen und Schüler ist beeindruckend«, resümiert Panagiotidis die intensive Diskussion. »Wir versuchen den jungen Leuten – von denen wir hoffentlich viele bald als Studierende wiedersehen – weiterführende Anregungen zu geben aber auch eine Vorstellung von den hohen Ansprüchen an wissenschaftliche Arbeit zu vermitteln, vor allem aber sie zu motivieren, so immer noch ein wenig mehr aus ihrem Material heraus zu holen«, so Rass am Ende der Sitzung.

Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich begeistert von dem Angebot. »Abschließend war es für alle Beteiligten ein gelungener und hilfreicher Tag, bei dem wir einen guten Eindruck bekamen, in Gespräche einbezogen worden sind und unser fachliches Wissen noch einmal vertiefen konnten, sodass wir jetzt mit einem guten Gefühl in die Seminarfacharbeit starten können«, so die Schülerin Viviane Saifert. Für die Universität Osnabrück ist der frühe Kontakt zu potentiellen Nachwuchs und die Zusammenarbeit mit Schulen rund um die Seminarfächer ein wichtiges Projekt. Für Schülerinnen und Schüler, die nun ihre Facharbeiten verfassen, bietet beispielsweise die Universitätsbibliothek im Januar und Februar 2018 besondere Sprechstunden für Schülerinnen und Schüler an. blog.ub.uni-osnabrueck.de/blog/2017/12/20/neu-im-neuen-jahr-facharbeitensprechstunden-fuer-schuelerinnen-und-schueler/

www.gymnasium-nordhorn.de/index.php/seminarfaecher/stadtgeschichte/600-erasmus-exkursion-zum-imis-nach-osnabrueck

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Christoph Rass, Universität Osnabrück
Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien
Neuer Graben 19ab, 49074 Osnabrück
Tel: +49 541 969 4912
crass@uni-osnabrueck.de