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Pressemeldung

Nr. 135 / 2016

14. Juni 2016 : Mal in der Praxis was probieren, anstatt es nur zu studieren

Was muss ich alles bedenken, wenn ich eine Ausstellung organisiere? Wie läuft die Finanzierung? Und was ist mit der Werbung? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigten sich acht Studentinnen und Studenten des Historischen Seminars der Universität Osnabrück unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Vogtherr.

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© Universität Osnabrück / Elena Scholz

Die Studierenden der Projektgruppe mit Prof. Vogtherr.

Seit dem vergangenen Wintersemester 2015/16 arbeitete die Projektgruppe an der Planung und Umsetzung einer Ausstellung zur mittelalterlichen Kirchengeschichte Osnabrücks mit dem Namen „drunter & drüber. Unter dem Parkhaus das Mittelalter“. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Zusammenarbeit der Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück, des Historischen Seminars sowie der Stiftung St. Marien.  

Flyer zur Ausstellung (PDF, 3,06 MB)

In den Jahren 2002/03 wurden Bauarbeiten auf dem Grundstück hinter der Marienkirche durchgeführt, wobei ein vollständiger und gut erhaltener Grundriss einer unbekannten Kirche und unzählige bauliche Spuren aus dem 13. Jahrhundert gefunden wurden. »Die Ausgrabungen geben über die mittelalterliche Kirchengeschichte Osnabrücks Auskunft. So wurden Spuren des Heilig-Geist-Hospitals, des ersten Franziskanerkonvents einschließlich Kirche, sowie der Jakobskapelle festgestellt«, erklärt Prof. Vogtherr. Dort, wo sich heute die „Altstadtgarage“ und das „Haus der Kirche“ befinden, begann vor mehr als 750 Jahren eines der entscheidenden Kapitel in der Geschichte der Osnabrücker Bürgerschaft.  

Ausgehend von den Grabungen entstand die Idee, Studierenden die Möglichkeit zu geben, selbst eine Ausstellung zu konzipieren und umzusetzen. Unter Leitung von Prof. Vogtherr und Bodo Zehm von der Stadt- und Kreisarchäologie mussten sie sich um alle wesentlichen Fragen kümmern, die zur Realisierung einer solchen Ausstellung gehören. Geklärt werden mussten Fragen, die beispielsweise die Finanzierung betreffen. So verfassten die Studierenden einen Antrag für einzuwerbende Mittel und kümmerten sich um die Präsentation der Ausstellung im Internet. Auch die notwenige Öffentlichkeitsarbeit lernten sie kennen. Prof. Vogtherr: »Es ist beeindruckend zu sehen, wie engagiert die Studierenden sich für das Projekt eingesetzt haben.« Die Ausstellung wird vom 19. Juni bis zum 25. September in der Marienkirche gezeigt. Zusätzlich finden kostenlose Führungen sowie Vorträge von einigen Mitwirkenden statt. Darüber hinaus kann ein von der Projektgruppe erarbeiteter Begleitband erworben werden. 

»Es ist total spannend zu erleben, wie eine solche Ausstellung geplant und vorbereitet wird. Ich hätte niemals gedacht, dass es so viel Arbeit bedarf«, so Sarah Sieker über das Projekt. Und Lea-Nora Schaefer fügt hinzu: »Ich habe das Projekt gewählt, weil man damit einen guten Einblick in praxisorientierte Arbeitsfelder erhält. Es macht eine Menge Spaß, mit den Archäologen und Historikern zusammen zu arbeiten und mitanzusehen, wie sich ein solches Projekt mit jedem Tag weiterentwickelt. Wir sind schon ganz gespannt darauf, unsere Ausstellung endlich eröffnen zu dürfen.«

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Thomas Vogtherr, Universität Osnabrück
Historisches Seminar
Schloßstraße 8, 49074 Osnabrück
Telefon: +49 541 969 4396
thomas.vogtherr@uni-osnabrueck.de