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Pressemeldung

Nr. 18 / 2017

23. Januar 2017 : Feodor Lynen-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung für Absolventin der Universität Osnabrück

Wissenschaft lebt nicht zuletzt vom Austausch, von der Kommunikation zwischen profilierten Forscherinnen und Forschern mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs. So war es bei der Biologin Dr. Jennifer Selinski, neben ihren herausragenden wissenschaftlichen Leistungen, die Förderung durch Prof. Dr. Renate Scheibe, die der Nachwuchswissenschaftlerin nun zu einem der begehrten Feodor Lynen-Forschungsstipendien der Alexander von Humboldt-Stiftung verholfen hat.

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Dr. Jennifer Selinski und Prof. Dr. Renate Scheibe (r.) .

In Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Arbeiten hat der Auswahlausschuss ihr ein Forschungsstipendium für Postdoktoranden für die Dauer von 24 Monaten verliehen. Das Forschungsstipendium führt Dr. Selinski an die La Trobe University im australischen Melbourne zu Prof. Dr. James Whelan; einige Monate hat sie dort schon verbracht. »Ich habe ihn bereits vor einiger Zeit auf einer Tagung kennengelernt, und wir haben schnell herausgefunden, dass wir zu den gleichen Themen forschen«, erklärt die 1984 in Münster geborene Biologin, die in wenigen Tagen erneut nach Australien aufbrechen wird, um ihr Stipendium anzutreten.

Dr. Selinski hat ihre Diplomarbeit in der Arbeitsgruppe Pflanzenphysiologie unter der Anleitung von Prof. Dr. Renate Scheibe angefertigt. Die anschließende Doktorarbeit in derselben Arbeitsgruppe befasste sich bereits mit dem Thema, das Dr. Selinski heute so fasziniert und wurde durch ein Lichtenberg-Stipendium gefördert. Mittel zur Fertigstellung der Promotion, die Selinski mit der Bestnote summa cum laude abschloss, und zum Start in eine Postdoc-Phase erhielt sie aus dem Frauenförderpool der Universität und dem Forschungspool.

Ihr Antrag auf ein Forschungsstipendium der Humboldt-Stiftung wurde Oktober 2016 bewilligt. Das Besondere an dieser begehrten Förderung ist nicht zuletzt die einjährige Anschlussfinanzierung, um nach den zwei Jahren im Ausland ihre Forschungen in Deutschland auch weiterführen zu können. »Dadurch erhalte ich die Chance, an eine deutsche Universität zurückzukehren«, so Selinski.

In ihren Forschungen beschäftigt sich die Wissenschaftlerin mit einer Fragestellung aus dem Energiestoffwechsel der Pflanze und den Regulationsmechanismen, die die dauernde flexible Anpassung an sich ständig ändernde Bedingungen ermöglichen. Dabei liegt ihr Hauptinteresse in der Untersuchung derjenigen Proteine, die durch kurzfristige differenzierte Modifikation verschiedener Isoenzyme eine feine Abstimmung der Aktivitäten entsprechend der jeweiligen Situation erlauben, um die zelluläre Redox-Balance zu bewahren. »Im Grunde geht es um die Frage, wie die Pflanze ihre Energieverteilung regelt und was geschieht, wenn bei Stress ein Überschuss an Energie schadlos abgeleitet werden muss«, erklärt Selinski. Insbesondere fasziniert sie an diesem Thema das enge Ineinandergreifen von molekularbiologischen und pflanzenphysiologischen Fragen: »Was wir auf molekularer Ebene untersuchen, wirkt sich auf die gesamte Pflanze aus.«

Prof. Scheibe zeigt sich sichtlich stolz über die erfolgreiche Bewerbung ihrer Kollegin, die seit beinahe zehn Jahren in ihrem Team forscht. »Das ist für sie eine unglaubliche Chance«, erklärt sie. »Ich habe sie schon früh ermutigt, weil ich erkannt habe, dass Frau Selinski nicht nur das Talent, sondern auch den Ehrgeiz und die Freude an der Wissenschaft mitbringt. Dass sie nun, nach den sich sicherlich auch entbehrungsreichen Jahren so eine Anerkennung erhält, freut mich einfach sehr – auch wenn ich sie ungern ziehen lasse, wie ich zugeben muss.«

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Renate Scheibe, Universität Osnabrück
Fachbereich Biologie / Chemie
Barbarastraße 13, 4074 Osnabrück
Tel. +49 541 969 2284
renate.scheibe@uni-osnabrueck.de