Hauptinhalt

Topinformationen

Pressemeldung

Nr. 65 / 2016

05. April 2016 : »Birthing«-Projekt: Delegation der University of Goroka zu Gast in Osnabrück

Im Rahmen des Projektes „Birthing“ wurde an der Universität Osnabrück in Kooperation mit der University of Goroka (UOG) eine Applikation zur Vernetzung der Hebammen im ländlichen Papua-Neuguinea entwickelt. Vom 21. bis 24. März war eine Delegation von dort zu Besuch an der Universität Osnabrück.

Großansicht öffnen

© Universität Osnabrück / David Sossna

Auf einer öffentlichen Abendveranstaltung zum Austausch mit dem Gesundheitssektor in Osnabrück präsentierte die Delegation die Reichweite des "Birthing"-Projekts in Papua-Neuguinea.

Großansicht öffnen

© Universität Osnabrück / Verena Thomas

Austausch mit Schülerinnen der Hebammen-Akademie des Osnabrücker Klinikums.

Großansicht öffnen

© Foto / Privat

Bürgermeister Burkhard Jasper empfing die Delegation der University of Goroka (Papua-Neuguinea) im Friedenssaal des Osnabrücker Rathauses.

Papua-Neuguinea – gelegen auf der zweit größten Insel der Welt, 80 Kilometer nördlich von Australien – ist ein Land der kulturellen Vielfalt. Das Land wird von mehr als 1.000 verschiedenen Stämmen bevölkert und zählt mehr als 800 Sprachen. Eine große Herausforderung für die Entwicklung ist die Gesundheitsversorgung. So werden nach Angaben WHO aktuell nur 53 Prozent der Geburten unter Leitung von medizinisch geschultem Personal durchgeführt. Als Folge leidet Papua-Neuguinea unter einer der höchsten Mütter- und Neugeborenensterblichkeit weltweit.  

In dem Projekt „Birthing“, unter Leitung von Prof. Dr. Oliver Thomas vom Fachgebiet für Informationsmanagement und Wirtschaftsinformatik der Universität Osnabrück (IMWI), wurde eine mobile Applikation zur Vernetzung der Hebammen in Papua-Neuguinea entwickelt. Die Konzeption und Evaluation dieser Applikation erfolgt in Zusammenarbeit mit der School of Midwifery und dem Centre for Social and Creative Media der University of Goroka.

Im Rahmen einer Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung begegnet das Projekt damit der Informationsversorgung der in entlegenen Regionen arbeitenden Hebammen. Ziel ist die Steigerung der Qualität in der medizinischen Versorgung. In Form einer Smartphone-Applikation werden die Zusammenarbeit, der Austausch und das Netzwerken von Hebammen auch in ländlichen Regionen ermöglicht.  

Zum fachlichen und kulturellen Austausch besuchten vier Projektpartner, Paula Puawe (Course Coordinator für den Studiengang Midwifery an der UOG), Maryanne Maga (Absolventin / Bachelor of Midwifery), Jane Connell (ehemalige Clinical Midwifery Facilitator des Bachelor of Midwifery-Studiengangs) sowie Dr. Verena Thomas (Direktorin des Centre for Social and Creative Media) Osnabrück. Dabei standen die Besuche des Franziskus-Hospitals Harderberg und des Klinikums Osnabrück im Fokus. Einen Eindruck über die Ausbildung deutscher Hebammen erhielten die Besucher bei einer Führung durch die Akademie des Klinikums Osnabrück sowie im Austausch mit Schülerinnen der Akademie und Studentinnen des Midwifery-Studiengangs der Hochschule Osnabrück.  

Auf einer Abendveranstaltung konnten die Gegebenheiten in Papua-Neuguinea und die Reichweite des Projektes einem öffentlichen Publikum präsentiert werden. Einleitend machten Dr. Verena Thomas und Jane Connell auf die gesellschaftlichen und medizinischen Herausforderungen in Papua-Neuguinea aufmerksam. Aktuelle Lösungsansätze und die Integration der Birthing-App in den Arbeitsalltag wurden anschließend von einheimischen Hebammen präsentiert. Maryanne Maga, Hebamme aus dem ländlichen Papua-Neuguinea, präsentierte einen sehr persönlichen Einblick in die Situation einer typischen ländlichen Krankenstation. Paula Puawe, Studiengangskoordinatorin der School of Midwifery an der UOG, gab darüber hinaus einen Überblick über die Hebammenausbildung. Sie betont: »Die neue App gibt uns die Möglichkeit, mit unseren Absolventen in Kontakt zu bleiben. Auf diese Weise können wir die Informationsversorgung in den strukturschwachen Gebieten nachhaltig verbessern«.  

Christina Niemöller und Dirk Metzger, wissenschaftliche Mitarbeiter der Universität Osnabrück, berichteten von ihrer Forschungsreise nach Papua-Neuguinea. Dr. Verena Thomas, Direktorin des Centre for Social and Creative Media an der UOG, führte anschließend eine Videoreportage unter dem Titel »Pawa Meri – Don‘t give up« vor. Der Gastgeber Prof. Dr. Oliver Thomas bedankte sich für die persönlichen Einblicke seiner engagierten Gäste: »Ihr Einsatz ist eindrucksvoll und inspirierend. Die Unterstützung der Hebammen durch mobile Assistenzsysteme ist ein nachhaltiges Ziel auf dem Weg zu einer flächendeckenden medizinischen Versorgung in Papua-Neuguinea und ein Erfolg interkultureller Zusammenarbeit.«  

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Oliver Thomas, Universität Osnabrück
Fachgebiet Informationsmanagement und Wirtschaftsinformatik
Katharinenstraße 3, 49074 Osnabrück
Telefon: +49 541 969 6232
oliver.thomas@uni-osnabrueck.de
http://www.imwi.uos.de/