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Pressemeldung

Nr. 69 / 2018

20. April 2018 : Ausstellung „Bücher ∙ Sätze ∙ Zeichen – Textile Übersetzungen“ des Fachgebiets Textiles Gestalten der Universität Osnabrück eröffnet am 25. April in der Universitätsbibliothek Alte Münze in Osnabrück

Von den Insignien auf Königs- und Priestermänteln über die Knotenschrift der Inkas bis zu modernen Botschaften auf T-Shirts – Text und Textilien sind historisch eng verwoben. Jetzt zeigen Studierende des Fachgebietes Textiles Gestalten der Universität Osnabrück ihre eigenen textilen Übersetzungen von Texten und Schriftbildern im Foyer der Universitätsbibliothek Alte Münze, Alte Münze 16/ Kamp. Zur Ausstellungseröffnung am Mittwoch, 25. April, um 18 Uhr im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek laden die Mitwirkenden alle Interessierten herzlich ein.

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© Annette Hülsenbeck

Julia Matthoff : Fühlbuchstaben- eine Geheim"schrift".

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© Hinrich van Hülsen

Annette Sander: Knotenschrift - "verkehrter" Sinn.

Studierende des Fachgebietes Textiles Gestalten haben Elemente aus Büchern, Erzählungen, Aphorismen und anderen Textformen, aber auch Schriftbilder textil übersetzt. In ihrer Ausstellung „Bücher ∙ Sätze ∙ Zeichen – Textile Übersetzungen“ präsentieren sie in Kooperation mit der Universitätsbibliothek eigene „TextGewebe“, die mit textilen Techniken und Materialien entstanden sind. Friederike Dauer, Stellvertretende Direktorin der Universitätsbibliothek, und Prof. Dr. Bärbel Schmidt vom Fachgebiet Textiles Gestalten begrüßen zur Eröffnung. Die Akademische Oberrätin i.R. Annette Hülsenbeck, die für das Fachgebiet gearbeitet hat, führt in die Ausstellung ein, danach folgen ein Empfang und ein Rundgang. Die Arbeiten werden bis zum 30. Juni 2018 präsentiert.

Sie sind im Kontext von Seminaren zum Textilen Schreiben, zu Textilen Texten, Textiler Schrift und zu Textilen Schriftzeichen entstanden. Experimente zur Form und Aussagekraft von Schrift als Zeichen machten dabei deutlich, dass auch das Aussehen des Textkörpers für das Verstehen relevant ist.

Mit und auf Textilien wurde und wird „geschrieben“, Informationen erscheinen in dieser Weise materialisiert. Es gibt viele historische und kulturelle Beispiele: gewebte oder gestickte Insignien auf den Mänteln weltlicher und geistlicher Herrscher des Mittelalters, die Alphabetisierung der Mädchen mit Hilfe gestickter ABC-Tücher im Textilunterricht des 19.Jahrhundert, Qiupus, die Knotenschrift der peruanischen Inka zur Weitergabe statistischer Zahlen, oder auch Kangas, die „sprechenden Tücher“ in Ostafrika. Heute lesen wir täglich gedruckte Botschaften auf T-Shirts und Schals. Die enge Verwandtschaft von Textilien als stofflichem Material und Text als Einheit geschriebener Buchstaben steckt schon im lateinischen Wort „textus“, das „Gewebe/Geflecht“ meint. Wie aus Fasern Fäden, aus Fäden Gewebe und Stoffe werden, so werden aus Buchstaben Sätze und aus Sätzen Texte.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Frank Muscheid
Tel. 0541 969 4370
frank.muscheid@uni-osnabrueck.de