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Pressemeldung

Nr. 137 / 2016

15. Juni 2016 : Antrittsvorlesung: Was trägt die Historische Migrationsforschung zum Verständnis gegenwärtiger Debatten bei?

In den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts tobte in den Vereinigten Staaten ein heftiger Streit über die Frage, ob die USA noch ein Einwanderungsland sei. In seiner Antrittsvorlesung an der Universität Osnabrück wird Prof. Dr. Christoph Rass am Montag, 20. Juni, die Hintergründe dieser Diskussion und ihre Implikationen für gegenwärtige Aushandlungen über Migrationspolitik thematisieren. Der Professor für Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung spricht um 18.15 Uhr im Universitätsgebäude an der Seminarstraße 19a/b, Raum 02/E04.

© Universität Osnabrück / Oliver Schmidt

Prof. Rass, geboren 1969, studierte an der Universität Saarbrücken Neuere Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie Informationswissenschaft. Seine Dissertation schrieb er von 1996 bis 2001 an der RWTH Aachen über das Sozialprofil, die Machstrukturen und Handlungsmuster einer Infanteriedivision der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Diese Untersuchung wurde 2001 mit der Wilhelm-Borchers-Plakette ausgezeichnet. Ebenfalls in Aachen verfasste er seine Habilitation zum Thema „Institutionalisierungsprozesse auf einem internationalen Arbeitsmarkt: Bilaterale Wanderungsverträge in Europa 1919-1974“. Von 2011 bis 2015 verwaltete Christoph Rass die Professur für Neueste Geschichte an der Universität Osnabrück, seit 2015 ist er ebendort Professor für Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung. 

In seiner Antrittsvorlesung gibt Rass einen Einblick in ein aktuelles Forschungsvorhaben. Er analysiert die Debatte einer sich formierenden ‚Migrationsforschung‘ über die Bedeutung der Zuwanderung aus Mexiko in die USA während der Zwischenkriegszeit und ihre Vorschläge für einen migrationspolitischen Umgang mit Zuwanderung, die zunehmend als Bedrohung empfunden wird. Der Vortrag fragt nach der Konstruktion von Wanderungsphänomenen als ‚Krise‘, einem dadurch ermöglichten migrationspolitischen Paradigmenwechsel und insbesondere transnationalen Zusammenhängen eines policy learning. Im Mittelpunkt steht die Rolle wissenschaftlicher Akteure bei der diskursiven Co-Produktion von Migration.

»Wir freuen uns sehr, diesen ausgewiesenen Wissenschaftler in unseren Reihen zu wissen. Unser Institut wird durch Herrn Prof. Rass exzellent verstärkt«, erklärt Prof. Dr. Andreas Pott, Direktor des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS). Und der Dekan des Fachbereichs Kultur- und Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Andreas Brenne, fügt hinzu: »Die große Bandbreite der Themen, die Herr Rass wissenschaftlich bearbeitet, stellen ohne Zweifel eine Bereicherung für unseren Fachbereich dar. Bereits jetzt zeigen sich die vielfältigen interdisziplinären Schnittmengen, aus denen heraus einzigartige Projekte möglich werden.«

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Christoph Rass, Universität Osnabrück
Historisches Seminar
Schloßstraße 8, 49069 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4912
chrass@uni-osnabrueck.de