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Pressemeldung

Nr. 145 / 2018

20. Juli 2018 : Analyse kultureller, sozialer und historischer Zusammenhänge - PRO* Niedersachsen fördert drei Projekte der Universität Osnabrück mit 633.000 Euro

Die Analyse kultureller, sozialer und historischer Zusammenhänge fördert das Verständnis für die Vergangenheit, schärft den Blick auf die Gegenwart und gibt Impulse für die Gestaltung moderner Gesellschaften. Mit dem Programm PRO*Niedersachsen fördert das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) jetzt drei Projekte der Universität Osnabrück mit insgesamt 633.000 Euro.

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© Residenzmuseum im Celler Schloss, Bomann-Museum Celle/ Fotostudio Loeper, Celle

Unbekannter Künstler: Ernst August Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, Öl auf Leinwand. Abb: Residenzmuseum im Celler Schloss, Bomann-Museum Celle/ Fotostudio Loeper, Celle

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© Residenzmuseum im Celler Schloss. Foto: Fotostudio Loeper, Celle

Jacques Vaillant: Porträt der Sophie Dorothea von Braunschweig Lüneburg mit ihren Kindern Georg August und Sophie Dorothea, um 1690, Öl auf Leinwand, Residenzmuseum Schloss Celle.

Bildnisse der Welfen
Welfenbildnisse (Bildnisse von Familienmitgliedern) und Bildnisse der Welfen (Bildnisse aus Ahnengalerien, Sammlungen und Residenzen der Welfen) in niedersächsischen Museen und Privatbesitz sind bislang weder in einem Überblick erfasst, noch inhaltlich analysiert und ausgewertet worden.

Das Projekt startet mit einem interdisziplinären Auftaktworkshop „Welfenbildnisse & Bildnisse der Welfen“ im Herbst 2018. Die Beiträge der Teilnehmer werden in einem Tagungsband publiziert. Hieran schließt sich die Katalogisierung und Zusammenführung der Bildnisse aus Museen und Privatbesitz in Niedersachsen an. Die zeitlich und räumlich unterschiedlich zuzuordnenden Werke werden mit Hilfe einer Datenbank zu einem Katalog zusammengetragen und kommentiert. Das Projekt wird zudem weitere Qualifizierungsarbeiten (Magister, Promotion) am Kunsthistorischen Institut der Universität Osnabrück und Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN) anregen. Das Projekt leistet damit einen zentralen Beitrag zu Erforschung, Rekonstruktion und Erhaltung des niedersächsischen Kulturerbes. Es wird mit 240.000 Euro gefördert und von Prof. Dr. Klaus Niehr und Dr. Silvia Schmitt-Maaß geleitet.

Direktinvestitionen zwischen der Türkei und Deutschland
Die Türkei hat sich im vergangenen Jahrzehnt zu einem wachstumsstarken Wirtschaftsstandort entwickelt, dessen Verflechtungen mit Deutschland zunehmend über Ausländische Direktinvestitionen (ADI) hergestellt werden. Einerseits ist Deutschland der größte ausländische Investor in der Türkei. Andererseits engagiert sich eine wachsende Zahl von türkischen Akteuren selbst als Investoren in Deutschland. Für beide Volkswirtschaften ist dies insofern von großer Relevanz, als ADI nicht nur wichtige Einkommens- und Beschäftigungseffekte zeitigen, sondern zugleich auch zu einem dauerhaften Technologie- und Wissenstransfer beitragen können und somit einen Beitrag zur Regionalentwicklung leisten. Angesichts der aktuellen Krise der Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei rücken jedoch zunehmend die Risiken für die deutsch-türkischen Investitionsbeziehungen in den Vordergrund.

Mit einem Fokus auf Niedersachsen beschäftigt sich das Forschungsprojekt einerseits mit den Mustern von ADI zwischen Deutschland und der Türkei und ihren Auswirkungen und andererseits mit den strategischen Reaktionen der Investoren auf politische und ökonomische Risiken. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für Investitionen in beiden Ländern zu erarbeiten. Das Forschungsprojekt wird von dem Geographen Prof. Dr. Martin Franz geleitet und mit 199.000 Euro gefördert.

Lehr-/Lernsettings der Promotionsbetreuung
In Deutschland gibt es mittlerweile zwei Wege zu promovieren: die sogenannte Individualpromotion und die strukturierte Promotion zum Beispiel in Graduiertenkollegs. Gerade bei der strukturierten Promotionsförderung ist über die eigentliche Praxis der Lehre bislang wenig bekannt. Die Wissenschaftler nehmen drei Situationen in den Blick, in denen sich Promovierende und Betreuende bewegen: das Einzelgespräch zwischen betreuender Person und Promovierender sowie Gruppenveranstaltungen (Kolloquien), in denen Promovierende ihre Arbeiten vor anderen Promovierenden sowie Betreuern darlegen. „Ziel des Projektes ist es, den Prozess des Forschen-Lernens während der Promotionszeit besser zu verstehen“, erläutert Antragsteller Prof. Dr. Kai-Olaf Maiwald vom Institut für Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück. Das Projekt wird in Kooperation mit der Stiftung Universität Hildesheim durchgeführt und mit 194.000 Euro gefördert.

Das Programm PRO*Niedersachsen umfasst drei Förderlinien, in deren Mittelpunkt hochrangige Forschungsvorhaben stehen, die neue Impulse für ihre jeweilige Fachrichtung setzen. Die Projektauswahl erfolgte durch Fachgutachterinnen und Fachgutachter in Zusammenarbeit mit der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen (WKN). Die Mittel für das Förderprogramm stammen aus dem Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Martin Franz, Universität Osnabrück,
Institut für Geographie,
Seminarstraße 19a/b, 49074 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 4277,
E-Mail: martin.franz@uni-osnabrueck.de

Prof. Dr. Klaus Niehr; Dr. Silvia Schmitt-Maaß, Universität Osnabrück,
Kunsthistorisches Institut,
Katharinenstraße 5, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4597,
E-Mail: klaus.niehr@uni-osnabrueck.de

Prof. Dr. Kai-Olaf Maiwald, Universität Osnabrück,
Institut für Sozialwissenschaften,
Seminarstraße 33, 49074 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 4627,
E-Mail: kai-olaf.maiwald@uni-osnabrueck.de