Hauptinhalt

Topinformationen

Pressemeldung

Nr. 123 / 2016

06. Juni 2016 : Gehäkeltes Hackebeilchen: Uni zeigt gehäkelte Tierkunstwerke

Ist das nun Selbstverstümmelung oder körperlicher Auswuchs einer Depression? Die gehäkelte Krake, die sich mit ebenfalls gehäkeltem Hackebeil einen Tentakel abschneidet. Die Arme! Auf alle Fälle ist es textile Kunst. Nun zu sehen im neu geschaffenen „Textilen Schaufenster“ des Universitätsgebäudes an der Seminarstraße 33.

Großansicht öffnen

© Universität Osnabrück / Elena Scholz

Die entzückend-reizende Krake ist eine Arbeit von Patricia Waller.

Unter dem Titel „Animalisch – das Spektrum der Möglichkeiten, mit der Häkelnadel eine künstlerische Aussage zum Thema Tier zu treffen“ wird bis zum 15. Juli gezeigt, wie Studierende des Faches Textiles Gestalten der Universität Osnabrück unter Anleitung der bekannten Künstlerin Patricia Waller Wolle zu gehäkelten Tiermutanten verwandelt haben.  

Zum thematischen Hintergrund: Für Menschen in den westlichen Industrienationen ist die Beziehung zu Tieren in extremer Weise durch Nützlichkeitsgesichtspunkte geprägt. »Tiere dienen oft nur noch als hochgezüchtete Fleisch- oder Milchlieferanten, Kleidungsgrundlage, wissenschaftliche Versuchstiere oder als kläffende Accessoires«, erklärt Prof. Dr. Bärbel Schmidt vom Fachgebiet Textiles Gestalten. Themen wie Genmanipulation, neue Züchtungsarten, Fabeltiere und Cartoons bieten ein breites Spektrum an Möglichkeiten, mit der Häkelnadel eine künstlerische Aussage zum Thema Tier zu erarbeiten.  

Patricia Waller ist eine der wohl bekanntesten Häkelkünstlerinnen bundesweit. »In ihren Werken setzt Waller bekannte Worte, Aussprüche oder vertraute Bilder neu und mit viel Doppelsinn in Szene. Sie bricht so die Erwartungshaltung des Betrachters, der beim Häkeln, einer traditionell feminin besetzten Technik, eher an Häuslichkeit und Handarbeit als an Kunst und schwarzem Humor denkt. Wir sind sehr froh, dass wir sie im vergangenen Semester als Dozentin gewinnen konnten«, erklärt Prof. Schmidt. An dem Seminar nahmen Studierende unterschiedlicher Semester teil, deren Kunstwerke und die sie begleitenden Texte nun in dem Schaufenster zu betrachten sind. Darunter eine Spinne mit einem Einhorn oder ein Euter, aus dem aus sechs Zitzen Milch in Form weißer Häkelfadens fließt.  

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Bärbel Schmidt, Universität Osnabrück
Fachgebiet Textiles Gestalten
Seminarstraße 33-34, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4217
baerbel.schmidt@uni-osnabrueck.de