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Pressemeldung

Nr. 245 / 2015

20. Oktober 2015 : Universität verabschiedet Prof. Dr. Julius Kuhl in den Ruhestand

Prof. Dr. Julius Kuhl gilt als einer der international führenden Persönlichkeitspsychologen. Die von ihm entwickelte Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktionen (PSI-Theorie) integriert verschiedene persönlichkeits-, kognitions- und motivationspsychologische Ansätze. Am Freitag, 23. Oktober, verabschiedet die Universität Osnabrück den Wissenschaftler um 16 Uhr in der Schlossaula in den Ruhestand. In seiner Abschiedsvorlesung referiert er zu dem Thema »Motivation und Persönlichkeit: Vorsätze umsetzen, aus Fehlern lernen«.

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© Pressestelle Uni Osnabrück / Privat

Prof. Dr. Julius Kuhl.

Im Jahr 1967 begann Professor Kuhl sein Studium der Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum. Nach seiner Promotion arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Heinz Heckhausen zum Thema »Motivation und Entwicklung«. Seine Habilitation mit dem Titel »Motivation, Konflikt und Handlungskontrolle« folgte 1982. Von 1982 bis 1986 war Professor Kuhl leitender Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für psychologische Forschung in München und arbeitete als Fellow am Center for Advanced Study in the Behavioral Sciences in Stanford (1983/84). Im Jahr 1986 wurde er an die Universität Osnabrück berufen.

Ab Oktober 2002 war er sechs Jahre lang als Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs »Integrative Kompetenzen« tätig. Er leitete darüber hinaus die psychologische Forschungsgruppe »Begabungsförderung« des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung seit dessen Gründung im Jahr 2008. Für seine Forschungen auf den Gebieten der Persönlichkeits- und der Differenziellen Psychologie, die weltweit große Beachtung finden, erhielt er 2012 von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie den Preis für sein wissenschaftliches Lebenswerk.

Die von Prof. Dr. Julius Kuhl entwickelte PSI-Theorie kombiniert verschiedene Ansätze der Persönlichkeitsforschung miteinander. Namensgebend für die Theorie ist die Annahme, dass die menschliche Persönlichkeit durch die Interaktion verschiedener psychischer Systeme erklärt werden kann. Eine der Kernthesen betont dabei die maßgebliche Rolle, die Emotionen für die Aktivierung und das Zusammenwirken dieser Systeme spielen, vor allem wenn es um Selbstmotivierung (Vorsätze umsetzen) und Lernen aus Fehlern und leidvollen Erfahrungen geht (Selbstwachstum). Prof. Kuhl hat, ausgehend von der von ihm entwickelten Theorie, zahlreiche Forschungsfelder in der Psychologie maßgeblich beeinflusst. 

Zur Verabschiedung werden unter anderem Prof. Dr. Joachim Härtling, Vizepräsident für Studium und Lehre, und Prof. Dr. Kai-Uwe Kühnberger, Prodekan des Fachbereichs Humanwissenschaften, Grußworte sprechen. Unter dem Motto »Kuhl and the Gang« erinnern Dr. Miguel Kazén und Dipl. Psych. Frank Aufhammer vom Institut für Psychologie an gemeinsame Erlebnisse und Forschungsarbeiten mit Julius Kuhl. Prof. Dr. Claudia Solzbacher, Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften, verdeutlicht in ihrem Beitrag »Das könnte dann eine ganz neue Richtung nehmen: Implikationen aus der PSI-Theorie für die Pädagogik«, inwieweit die von Prof. Kuhl entwickelte PSI-Theorie nicht nur für die Psychologie einen wichtigen Meilenstein darstellt, sondern auch für das Fachgebiet der Pädagogik. Neben Gästen der Osnabrücker Universität berichten Prof. Dr. Sander Koole von der Universität Groningen und Prof. Dr. Nicola Baumann, Universität Trier, in ihren Vorträgen ebenfalls über ihre gemeinsamen Erfahrungen und Forschungsaktivitäten mit Prof. Kuhl. Durch die Veranstaltung führt Prof. Dr. Rosa Maria Puca vom Institut für Psychologie.    

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Kai-Uwe Kühnberger, Universität Osnabrück
Prodekan Fachbereich Humanwissenschaften
Albrechtstraße 28, 49076 Osnabrück
Tel. +49 541 969 3384
kkuehnbe@uni-osnabrueck.de