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Pressemeldung

Nr. 103 / 2011

20. März 2011 : »Starke Kinder durch Bewegung« - Bundesweit größter Kongress zur frühkindlichen Bildung ging am Wochenende in Osnabrück zu Ende

Mit einem alle Sinne ansprechenden Finale ging am Wochenende der Kongress »Bewegte Kindheit« in Osnabrück zu Ende. »Er konnte«, so Kongressleiterin Prof. Dr. Renate Zimmer, »wichtige Impulse für den Reformprozess in der frühkindlichen Bildung geben«. Im Fokus der von der Universität Osnabrück und dem Niedersächsischem Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) ausgerichteten Veranstaltung stand die Bewegung als Motor für die gesamte Bildung und Persönlichkeitsentwicklung von Kindern.Der Kongress mit 3.000 Teilnehmern war am Donnerstag von Bundespräsident Christian Wulff eröffnet worden.

Mit einem alle Sinne ansprechenden Finale ging am Wochenende der Kongress »Bewegte Kindheit« in Osnabrück zu Ende. »Er konnte«, so Kongressleiterin Prof. Dr. Renate Zimmer, »wichtige Impulse für den Reformprozess in der frühkindlichen Bildung geben«. Im Fokus der von der Universität Osnabrück und dem Niedersächsischem Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) ausgerichteten Veranstaltung stand die Bewegung als Motor für die gesamte Bildung und Persönlichkeitsentwicklung von Kindern. Der Kongress mit 3.000 Teilnehmern war am Donnerstag von Bundespräsident Christian Wulff eröffnet worden.

Drei Tage lang konnten die in- und ausländischen Besucher in rund 180 Vorträgen, Seminaren und Workshops neue wissenschaftliche Erkenntnisse sowie konkrete Ansätze für die Praxis in Krippe, Kindertagesstätte oder Frühförderung kennen lernen und diskutieren. Angesichts einer regelrechten Flut isolierter Förder- und Bildungsangebote bot der Kongress auch Gelegenheit, sich auf den Kern der frühkindlichen Bildung zu besinnen, die Bundespräsident Christian Wulff in seiner Eröffnungsrede »als das wichtigste Anliegen für die Zukunft unseres Landes« herausgehoben hatte.

»Bindung, soziale Interaktion, Bewegung, Spiel und Freiräume sind grundlegend für die Entwicklung und Bildung der Kinder«, resümierte die Sportwissenschaftlerin Prof. Zimmer, die auch Direktorin des nifbe ist. Bewegung sei als elementare Handlungs- und Ausdrucksform der Kinder ein idealer Katalysator für die Entwicklung sozialer, emotionaler und kognitiver Basis-Kompetenzen. Zimmer forderte, die Bewegung ebenso wie die Sprache als Querschnittthema in die Kita-Bildungspläne der Länder aufzunehmen und entsprechende Schwerpunkte in der Aus- und Weiterbildung von Erzieherinnen zu setzen. »Nur so bekommen wir starke und kompetente Kinder.«

Die Bedeutung der Bewegung auch für geistige Leistungen untermauerte der international bekannte Neurowissenschaftler Prof. Dr. Manfred Spitzer in seinem Eröffnungsvortrag. Er zeigte auf, dass Bewegung die Neuronen und Synapsen wachsen lässt und dass ein Lernen in und mit Bewegung – zum Beispiel beim Lernen von Vokabeln – wesentlich effektiver ist.

Aus bildungspolitischer Sicht sah Prof. Dr. Dr. Dr. Wassilios Fthenakis (Freie Universität Bozen) das »Bildungssystem vor der größten Herausforderung seiner Geschichte«. Er plädierte für einen bundesweiten Bildungsplan für die Kindertagesstätten, der dann in föderaler Verantwortung »im Wettkampf um die besten Ressourcen und Ideen« umzusetzen sei. Er verwies auf eine gravierende Schieflage bei der Finanzierung des deutschen Bildungssystems: »Dort, wo die volkswirtschaftliche Rendite am höchsten ist, nämlich in der frühkindlichen Bildung, wird am wenigsten investiert.«

Als Vertretung des Niedersächsischen Kultusministeriums verwies Regierungsdirektorin Helga Weber in der Abschlussveranstaltung auf ein »breit gefächertes Maßnahmenpaket zur Bewegungsförderung« in Niedersachsen hin und hob die zentrale Bedeutung der Querschnittaufgabe Sprachentwicklung und Sprachförderung heraus.

Die Sprachförderung war ein Schwerpunkt des Kongresses »Bewegte Kindheit«. Prof. Zimmer stellte ihr Projekt »Sprachförderung durch Bewegung« vor, an dem im Osnabrücker Raum 50 Krippen und Kindertagesstätten teilnehmen. Die Evaluationsergebnisse zeigten signifikante Steigerungen der teilnehmenden Kinder im Bereich der aktiven Sprachkompetenz, in Wortschatz und Grammatik sowie in der Kommunikationsfreudigkeit insgesamt. »Besonders erfreulich ist«, so Zimmer, »dass dieser Ansatz gerade auch bei Kindern mit Migrationshintergrund starke positive Effekte hat und somit auch zu einer gelungenen Integration beitragen kann.«

Der 8. Kongress »Bewegte Kindheit« soll 2013 in Osnabrück stattfinden.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Renate Zimmer, Universität Osnabrück,
Fachgebiet Sportwissenschaft,
Sportzentrum Jahnstr. 75, 49069 Osnabrück,
Telefon: +49 541 969-4295/4454, Fax: +49 541 969-4369,
renate.zimmer@uni-osnabrueck.de
www.bewegtekindheit.de