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Pressemeldung

Nr. 205 / 2014

07. Oktober 2014 : »Ritterschaft und Reformation«: Workshop am Interdisziplinären Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit

Am 23. und 24. Oktober findet im Renaissancesaal des Ledenhofs (Am Ledenhof 3-5) der Workshop »Ritterschaft und Reformation« statt. Veranstalter ist das Interdisziplinäre Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit der Universität Osnabrück (IKFN) mit der Landschaft des ehemaligen Fürstentums Osnabrück, geleitet wird er von der Osnabrücker Historikerin Dr. Olga Weckenbrock. Der Eintritt ist frei und die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen.

Im Jahr 2017 jährt sich zum 500. Mal der Thesenanschlag von Martin Luther. Dieses Ereignis prägt das gesellschaftliche Leben in Deutschland und Europa. Die heutige Trennung von Staat und Kirche hat ihre Wurzel in den Ereignissen des 16. Jahrhunderts. Die Forschung der Reformationsgeschichte wies bislang mehrheitlich dem Landesherrn eine überragende Bedeutung zu. So sei der tiefgreifende gesellschaftliche Wandel durch die Reformation maßgeblich von den Herrschenden angestoßen und durchgesetzt worden. Der Prozess der kirchlichen Neuorganisation von ‚Oben‘ wurde zum Paradigma der »Fürstenreformation« verfestigt und gilt als zentrales Charakteristikum des Reformationsprozesses.

Der Workshop stellt dieses Urteil auf den Prüfstand und untersucht die politische Rolle und Bedeutung des niederen Adels im Reformationszeitalter. »Ziel ist es, die vorliegenden Forschungen zur Reformationsgeschichte mit denen der Stände- und Adelsgeschichte zusammenzuführen. Auf dieser Grundlage wird zum einen die These von der „Fürstenreformation“ aus der Perspektive der Adelsforschung diskutiert«, so Dr. Weckenbrock. »Zum anderen werden die politischen Aspekte der Konfessionskultur der Ritterschaften im 16. und 17. Jahrhundert in den Fokus gerückt und die Rolle des landsässigen Adels für die Durchsetzung der Reformation oder ihr Scheitern neu bewertet.«

Der Workshop dient als Forum für den Austausch zwischen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern und international renommierten Expertinnen und Experten aus Deutschland, den Niederlanden und der Tschechischen Republik. Im Rahmen des Workshops wird am 23. Oktober um 18.15 Uhr im Ledenhof, Renaissancesaal, der renommierte Kirchenhistoriker Prof. Dr. Christopher Spehr (Friedrich-Schiller-Universität Jena) referieren. Er spricht über »Luthers Reformationsaufruf (1520) an den christlichen Adel und seine Folgen«. Dieser Vortrag bildet zugleich den Auftakt der aktuellen Vortragsreihe des IKFN »Die Macht des Wortes. Schlüsseltexte des 16. Jahrhunderts«.  

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Olga Weckenbrock, Universität Osnabrück
Interdisziplinäres Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN)
Neuer Graben 19/21, 49069 Osnabrück
Tel: +49 541 969 6026
ikfn@uni-osnabrueck.de
http://www.ikfn.uni-osnabrueck.de