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Pressemeldung

Nr. 234 / 2013

10. Oktober 2013 : Prof. em. Dr. h.c. Menachem Rosner, Ph.D., Ehrendoktor der Universität, verstarb mit 90 Jahren

Am 30. September verstarb Menachem Rosner, Ehrendoktor der Universität Osnabrück, im Alter von 90 Jahren. »Mit Menachem Rosner verlieren die Universität Osnabrück und insbesondere der Fachbereich Sozialwissenschaften einen guten Freund und Förderer«, so der Osnabrücker Soziologe Prof. em. Dr. György Széll.

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Prof. Dr. György Széll (l.) zusammen mit Prof. Dr. h.c. Menachem Rosner, Ph.D., dessen Frau und Prof. Dr. Ralf Kleinfeld (r.) bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde im Jahr 2002. Foto: Elena Scholz.

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Geboren am 16. Oktober 1922 in Cernauti, Rumänien – heute Cernovcy in der Ukraine –, wuchs Rosner in der damaligen jüdischen Zwischenkriegskultur Ostgaliziens auf. Einen Sohn verlor er im Yom-Kippur-Krieg 1967. Von 1959 bis 1962 studierte er an der Hebräischen Universität in Jerusalem Soziologie und Wirtschaftswissenschaften und schloss das Studium mit dem B.A. ab. Es folgte ein Master-Studium in Soziologie (1965-1967) sowie die Promotion. 1976 wurde Menachem Rosner zunächst Senior Lecturer, 1980 Associate Professor und ab 1987 Full Professor an der Universität Haifa. Während seiner Laufbahn übernahm er mehrere Gastprofessuren, unter anderem am Institute for Social Research der University of Michigan in Ann Arbor, an der Harvard University, am Institut d’Études Politiques in Paris und an der University of California in Berkeley. Mit 70 Jahren wurde er emeritiert.

Rosner war einer der führenden Partizipationsforscher der Welt. Er war Begründer des Zentrums zur Erforschung des Kibbuz und der Genossenschaftsidee an der Universität Haifa im Jahre 1976 sowie Präsident des israelischen Soziologenverbandes von 1988 bis 199. Der Soziologe hatte sich insbesondere um die deutsch-israelische wissenschaftliche Zusammenarbeit verdient gemacht und war langjähriges Vorstandsmitglied des Forschungskomitees »Partizipation, Organisationsdemokratie und Selbstverwaltung« des Internationalen Soziologenverbandes sowie Vizepräsident des Forschungskomitees »Entfremdungstheorie und –praxis« von 1988 bis 1992. Die von ihm betriebene Forschung und Praxis zur Demokratisierung der Wirtschaft und Gesellschaft sind gerade in den derzeitigen weltweiten Krisenzeiten ein Ansporn, dieses Vermächtnis in seinem Sinne auch und gerade in Osnabrück fortzuführen und weiter zu entwickeln.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. em. Dr. György Széll, Universität Osnabrück
Fachbereich Sozialwissenschaften
Seminarstraße 33, 49069 Osnabrück
gyoergy.szell@uni-osnabrueck.de