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Pressemeldung

Nr. 73 / 2014

08. April 2014 : Prof. Dr. Frank Hilker neu am Institut für Umweltsystemforschung

Als Osnabrücker Absolvent ist Dr. Frank Hilker ein lokales »Eigengewächs« und bereichert seit kurzem als Professor für Angewandte Systemwissenschaft das Institut der Umweltsystemforschung und den Fachbereich Mathematik/Informatik an der Universität Osnabrück. Insgesamt neun Jahre arbeitete der Wissenschaftler im Ausland, genauer gesagt in Großbritannien, Kanada und Portugal.

© Universität Osnabrück / Elena Scholz

»In dieser Zeit habe ich viel über unterschiedliche Strategien gelernt, wie man gemeinschaftlich Wissenschaft betreibt«, erklärt Dr. Hilker. »Außerdem gibt es große Unterschiede, wie Lehrveranstaltungen an Studierende ausgerichtet werden.« 

Nun kehrt Hilker wieder an seine "neue und alte" Wirkungsstätte zurück, denn er studierte selbst von 1996 bis 2002 in Osnabrück. Im Jahr 2005 promovierte der Systemwissenschaftler und legte dabei Forschungsaufenthalte in Hiroshima, Bordeaux und Utah ein.

Hilkers Forschung befasst sich mit mathematischer Modellierung und computergestützter Simulation von Umwelt- und Ökosystemen. Diese stünden angesichts des globalen Wandels von Klima, Landnutzung, Schadstoffemissionen und Ressourcenverbrauch vor gewaltigen Herausforderungen.

»Umwelt- und Ökosysteme sind jedoch sehr komplex und ihre Reaktion auf äußere Störungen häufig schwer zu verstehen«, merkt der Wissenschaftler an. »Wir benutzen dafür systemwissenschaftliche Ansätze und Methoden aus der angewandten Mathematik, dynamischen Modellierung, Zeitreihenanalyse und verschiedenen Fachdisziplinen«, sagt Hilker. In seiner jüngsten Arbeit untersuchte der Wissenschaftler den ökologischen Mindestwasserabfluss von Fließgewässern. Dabei forschte er zusammen mit kanadischen und US-amerikanischen Kollegen. Mit einem biologisch-physikalischen Hybrid-Modell gelang es ihnen, die Auswirkungen zeitlich variierender Wasserflüsse und räumlicher Flusseigenschaften auf bestimmte Organismen zu beschreiben. »Das ist ein wesentlicher methodischer Fortschritt, da sich die bisherigen Ansätze auf statistische Beschreibungen beschränkten, wir nun aber die Hydrodynamik direkt mit der Populationsdynamik gekoppelt haben«, betont er.

Das Faszinierende an seiner Arbeit sei die Komplexität von Ökosystemen und wie vielfältig diese auf bestimmte Faktoren reagieren, erklärt Hilker. Was ihn wieder nach Osnabrück zog, sei die fachliche Breite am interdisziplinären Institut für Umweltsystemforschung, die auch international eine Besonderheit sei. Dr. Hilker freut sich auf die Zusammenarbeit mit den hiesigen Kolleginnen und Kollegen und insbesondere auf die Studierenden. »Osnabrücker Systemwissenschaftler sind in der Regel sehr engagiert, talentiert und brauchen den Vergleich mit Studierenden ausländischer Spitzen-Universitäten nicht zu scheuen.« Sein Ziel: »Ich habe ausgezeichnete Erfahrungen mit forschungsnaher Lehre sowie der Integration von Studienprojekten und Abschlussarbeiten in aktuellen Forschungsprojekten gemacht. Diese Stärke der Systemwissenschaft möchte ich gerne fortführen und weiterentwickeln.«

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Frank Hilker, Universität Osnabrück
Institut für Umweltsystemforschung
Barbarastraße 12, 49076 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 3441
frank.hilker@uni-osnabrueck.de