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Pressemeldung

Nr. 10 / 2012

10. Januar 2012 : Pilotstudie der Deutschen Krebshilfe e. V. zur familienzentrierten Pflege - Uni Osnabrück: Fachgebiet Pflegewissenschaft entwickelt Konzept für eine familienzentrierte Pflege in der Onkologie

Eine Pilotstudie, die im Fachgebiet Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück durchgeführt wird, befasst sich mit den Möglichkeiten der familienzentrierten Pflege in der Onkologie. »Dabei geht es um die aktive Einbeziehung von Angehörigen oder persönlich nahestehenden Personen in den Versorgungsprozess. Ziel der Studie ist, zunächst einmal den Nachweis der Machbarkeit einer modellhaften Einführung neuer Pflegekonzepte in die akuttherapeutische onkologische Versorgung zu erbringen«, so der wissenschaftliche Leiter des Projekts, Prof. Dr. Hartmut Remmers.

Eine Pilotstudie, die im Fachgebiet Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück durchgeführt wird, befasst sich mit den Möglichkeiten der familienzentrierten Pflege in der Onkologie. »Dabei geht es um die aktive Einbeziehung von Angehörigen oder persönlich nahestehenden Personen in den Versorgungsprozess. Ziel der Studie ist, zunächst einmal den Nachweis der Machbarkeit einer modellhaften Einführung neuer Pflegekonzepte in die akuttherapeutische onkologische Versorgung zu erbringen«, so der wissenschaftliche Leiter des Projekts, Prof. Dr. Hartmut Remmers. »Bei positivem Ergebnis wird ein geplanter Modellversuch in der Entwicklung, Testung und Einführung neuer evidenzbasierter Pflegeinterventionen bestehen.«

Eine Krebsdiagnose schockiert nicht nur den betroffenen Menschen, sie erschüttert auch seine Angehörigen und den Freundeskreis. Das bis dahin funktionierende System Familie gerät ins Ungleichgewicht. Wenn die Erkrankten zur Behandlung in ein Krankenhaus kommen, bleiben sie immer noch Teil ihres Familienverbandes, dessen Unterstützung sie benötigen. Studien haben indes gezeigt, dass auch die Familie die Unterstützung des Gesundheitssystems für die Stabilisierung einer nachhaltigen Versorgung benötigt. Denn durch verkürzte stationäre Behandlungszeiten fallen den nächsten Angehörigen sowie Lebenspartnerinnen oder -partnern schwierige Aufgaben bei der Bewältigung des Krankheitsgeschehens zu. Sie müssen gut vorbereitet und informiert sein, um diese Aufgaben erfüllen zu können, außerdem aktiv in den Versorgungsprozess mit eingebunden werden, aber auch für sich selbst Möglichkeiten der Entlastung erhalten.

Strukturierte Konzepte für eine familienzentrierte stationäre Pflege in der Akutversorgung von Erwachsenen gibt es bislang in Deutschland nicht. Ziel der Pilotstudie ist deshalb, ein solches Konzept für onkologische Stationen zu entwickeln. »Überprüft werden soll dabei auch, inwieweit das einzige internationale, aus Kanada stammende, an der systemischen Familientherapie orientierte Modell auf die völlig anderen Versorgungsbedingungen in Deutschland übertragen werden kann«, so Remmers. Das Forschungsprojekt wird in der Pilotphase von der Deutschen Krebshilfe e. V. für zunächst neun Monate gefördert.

Es ist vorgesehen, nach erfolgreichem Abschluss der Pilotstudie einen größer angelegten Modellversuch in Kooperation mit Osnabrücker Kliniken durchzuführen. Die wissenschaftliche Erprobung wird unter anderem darin bestehen, die Wirksamkeit dieses die Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen einbeziehenden Versorgungsmodells zu überprüfen, beispielsweise mit Hilfe psychometrischer Messinstrumente. Im Falle positiver Ergebnisse wird der Modellversuch wegweisenden Charakter haben für die aktive Einbeziehung persönlich nahestehender Personen in die stationäre Versorgung onkologischer Patientinnen und Patienten.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Hartmut Remmers, Universität Osnabrück
Fachgebiet Pflegewissenschaft
Albrechtstraße 28, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 2474
remmers@uni-osnabrueck.de
www.pflegewissenschaft.uni-osnabrueck.de