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Pressemeldung

Nr. 247 / 2013

21. Oktober 2013 : Nobelpreis für Medizin 2013: Prof. Dr. Ungermann kommentiert die Auszeichnung in einem öffentlichen Vortrag

Dr. Christian Ungermann, Professor für Biochemie an der Universität Osnabrück und Sprecher des Osnabrücker Sonderforschungsbereiches, wird am Donnerstag, 31. Oktober, um 17.15 Uhr in der Barbarastraße 11, Hörsaal Gebäude 35/E01, in einem öffentlichen Vortrag auf die Bedeutung des Nobelpreises für Physiologie und Medizin 2013 für die biomedizinische Forschung im Allgemeinen und die Osnabrücker Biologie im Besonderen eingehen.

Vor Kurzem wurden die Nobelpreisträger für Physiologie und Medizin benannt. Ausgezeichnet für ihre entscheidenden Beiträge auf dem Gebiet des sogenannten »vesikulären Transports« werden Randy W. Schekman, James E. Rothman sowie der deutsche Wissenschaftler Thomas C. Südhof, der an der Stanford University arbeitet.    

Zellen transportieren Eiweiße und Fette mit Hilfe von winzigen Containern, »Vesikel« genannt. Diese entstehen an einem Organell durch Knospung, wandern zum Zielorganell und verschmelzen damit, wobei ihr Inhalt in das Zielorganell abgegeben wird. Dieser Prozess ist unter anderem bei der Kommunikation zwischen Nervenzellen von entscheidender Bedeutung. Die drei Nobelpreisträger konnten mit Hilfe genetischer Durchmusterung in Hefe (Randy Schekman), der Isolierung der an der Membranfusion beteiligten Komponenten (Jim Rothman) und der Analyse der Regulatoren der schnellen Fusion in Nervenzellen (Tom Südhof) wichtige Beiträge zur Entschlüsselung der molekularen Maschinerie liefern, die für die Entstehung und die Fusion von Vesikeln verantwortlich zeichnet.

Obwohl bisher noch keine unmittelbaren medizinischen Anwendungen aus den Arbeiten hervorgegangen sind, besteht kein Zweifel an der Bedeutung dieser Transportvorgänge. Die molekularen Mechanismen vieler Krankheiten wie beispielsweise Diabetes oder Alzheimer sind eng mit Transportvorgängen verknüpft.  Der Sonderforschungsbereich der Osnabrücker Biologie untersucht verschiedene Aspekte des vesikulären Transportes und ihre Bedeutung für die Aufrechterhaltung zellulärer Substrukturen. Im weiteren Sinne leisten damit die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler letztlich auch einen Beitrag zur Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Christian Ungermann, Universität Osnabrück
Fachbereich Biologie/Chemie
Barbarastraße 28, 49076 Osnabrück
Telefon: +49 541 969 2752
christian.ungermann@uni-osnabrueck.de