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Pressemeldung

Nr. 185 / 2014

01. September 2014 : Intelligente Maßnahmenplanung in der Abwasserwirtschaft: Institut für Umweltsystemforschung startet neues Projekt

Das Institut für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück hat ein Simulationsmodell zur Berechnung der räumlichen Konzentrationsverteilung von Chemikalien aus Haushaltsabwässern in Flüssen erstellt.

Das Modell wird bereits vom Bayerischen Landesamt für Umwelt für die Maßnahmenplanung in allen bayerischen Flussgebieten eingesetzt. Im Rahmen eines  Projektes des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten in Rheinland-Pfalz wird das Modell zurzeit für das Flussgebiet der Nahe erprobt.

Im Auftrag der Wupperverbandsgesellschaft wurde das Modell dazu so erweitert, dass nun auch unregelmäßige Einträge aus Landwirtschaft und Weinbau abgeschätzt werden können. Ziel des Projektes ist es unter anderem, die Belastung der Nahe durch Pestizide aus Landwirtschaft und Weinbau zu untersuchen.  

Der Auftraggeber setzt das Modell derzeit ein, um Messwerte, die im Einzugsgebiet der Nahe erhoben wurden, auf ihre Plausibilität hin zu überprüfen. Indem Simulationsergebnisse verschiedener Szenarien verglichen werden, soll zunächst der Ursprung einzelner Substanzen ermittelt werden. Im nächsten Schritt sollen schließlich kosteneffiziente Maßnahmen entwickelt werden, um den Zustrom dieser Substanzen zu verringern. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Frage, inwieweit es sinnvoll ist, Kläranlagen mit Reinigungsverfahren wie verstärkter Ozonzuführung oder Aktivkohlefiltern auszurüsten.  

Der wissenschaftliche Leiter der Arbeitsgruppe, Dr. Jörg Klasmeier, sagt: »Das Interesse von Seiten der Landesbehörden an dem Modell ist in der letzten Zeit spürbar gestiegen. Es wird zusehends als ein wertvolles Werkzeug bei der Bewältigung wasserwirtschaftlicher Aufgaben angesehen, die sich unter anderem aus den Anforderungen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie ergeben.«  

Besonderes Augenmerk legt das Institut für Umweltsystemforschung auf die Einbindung der Studierenden in aktuelle Forschungsarbeiten. Im Rahmen von Projekt- und Abschlussarbeiten können die Studierenden direkt an der Weiterentwicklung der Simulationsmodelle und deren praktischer Anwendung mitarbeiten. Dadurch erwerben sie frühzeitig umfassende Erfahrungen an der Schnittstelle zwischen der Entwicklung und der Anwendung von Simulationsmodellen. Diese kommen ihnen sowohl im weiteren Studienverlauf als auch bei der Durchführung ähnlich gelagerter Projekte im späteren Berufsleben zugute.    

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Jörg Klasmeier, Universität Osnabrück
Institut für Umweltsystemforschung
Barbarastraße 12, D-49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 2574
jklasmeier@uni-osnabrueck.de