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Pressemeldung

Nr. 76 / 2015

10. März 2015 : »Innovation und Tradition. Objekte und Eliten in Hildesheim«

Unter dem Titel »Innovation und Tradition. Objekte und Eliten in Hildesheim, 1130-1250« startet ein von Kunsthistorikern und Historikern gemeinsam getragenes großes Verbundprojekt. Ziel ist es, bis 2018 die Zusammenhänge von bildender Kunst und Gesellschaft in der hochmittelalterlichen Stadt zu erforschen.

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© Universität Osnabrück / Klaus Niehr

Der Hildesheimer Dom steht sinnbildlich für sakrale Baukunst.

Beteiligt sind das Dommuseum Hildesheim sowie die Universitäten Bonn, Düsseldorf, Kiel und Osnabrück. Koordinierung und Öffentlichkeitsarbeit erfolgen an der Universität Osnabrück. Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung wird das Vorhaben mit insgesamt ca. 1,3 Millionen Euro gefördert.

Im Mittelpunkt des Projekts stehen Monumental- und Buchmalerei, Metallkunst und Skulptur von der Mitte des 12. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts. Den Kernbestand bilden Werke aus dem Hildesheimer Dom und der Kirche St. Michael, die seit 1985 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes stehen. Eine kunsthistorische Bestanderhebung soll die Kontexte dieser Arbeiten beleuchten und die Spezifik der Bischofsstadt Hildesheim im Verhältnis zu anderen Zentralorten Sachsens herausstellen.

Besonderes Augenmerk liegt auf den Trägerschichten künstlerischen Schaffens, die aus den Werken selbst oder überlieferten Schriftquellen zu erschließen sind, entweder als Auftraggeber oder als Adressaten der Produktion. Wichtige Voraussetzung dieser Produktion sind zudem die materiellen Ressourcen, die wesentlich über das künstlerische Profil der Stadt bestimmen. Durch die Berücksichtigung dieses Aspekts treten nicht nur die geistesgeschichtlichen und theologischen Voraussetzungen Hildesheimer Kunst hervor, auch Werkstoffe, technische Grundlagen und Verfahren werden zu einem wesentlichen Faktor, der das Erscheinungsbild der Objekte prägt. »Mit einer derartigen Verzahnung von historischer, kunsthistorischer und materialtechnischer Forschung stellt sich das Projekt als interdisziplinäres Vorhaben dar, das die Grenzen bisheriger Zugangsweisen überschreitet«, erklären die beiden Osnabrücker Wissenschaftler und Projektbeteiligte Prof. Dr. Klaus Niehr und Prof. Dr. Thomas Vogtherr.

Von den insgesamt neun Teilprojekten des Vorhabens sind zwei an der Universität Osnabrück angesiedelt: »Das Hildesheimer Taufbecken und die Produkte der Hildesheimer Bronzewerkstatt (1220-1250)« wird im Kunsthistorischen Institut unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Niehr bearbeitet. Über »Vor- und frühstädtische weltliche und geistliche Eliten in Hildesheim (10.-13. Jahrhundert)« wird im Historischen Seminar unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Vogtherr geforscht. Dafür stehen in den nächsten drei Jahren insgesamt ca. 360.000 Euro zur Verfügung.  

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Thomas Vogtherr, Universität Osnabrück
Historisches Seminar
Schlossstraße 8, 49069 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4396
thomas.vogtherr@uni-osnabrueck.de  

Prof. Dr. Klaus Niehr
Kunsthistorisches Institut
Katharinenstraße 5, 49069 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4597
klaus.niehr@uni-osnabrueck.de