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Pressemeldung

Nr. 12 / 2014

13. Januar 2014 : Friedensförderung in Nachkriegsgesellschaften - Internationale Fachtagung vom 23. bis 25. Januar

Gemeinsam mit der in Osnabrück ansässigen Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF) veranstaltet das Zentrum für Demokratie- und Friedensforschung (ZeDF) der Universität Osnabrück vom 23. bis 25. Januar eine hochkarätig besetzte internationale Fachtagung zum Thema »Peacebuilding in Crisis? Experience and New Perspectives«.

Ausgehend von den reichhaltigen Erfahrungen mit internationalen Programmen zur Friedenskonsolidierung in Nachkonfliktgesellschaften seit dem Ende des Kalten Krieges setzt sich das Symposium mit der Frage auseinander, warum sich die hochgesteckten Erwartungen an eine dauerhaftere Friedensregelungen und Wiederaufbauprozesse in Bürgerkriegs- und Krisengebieten nicht oder nur teilweise erfüllt haben.

Haben sich die bisherigen Konzepte zum Aufbau von Friedensordnungen als tragfähig erwiesen? Welche Schlussfolgerungen können aus der Praxiserfahrung gezogen werden? Die Referenten und Referentinnen werden zudem die Frage diskutieren, welche neuen Wege der Friedenskonsolidierung beschritten werden können, um dem Ziel einer nachhaltigen Stabilisierung und Befriedung näher zu kommen.

Seit dem Ende des Kalten Krieges eröffneten sich für die internationale Staatengemeinschaft neue Möglichkeiten, mit multilateralen Friedensmissionen und Hilfsprogrammen in Konflikt- und Krisengebieten zu intervenieren. So liegt derzeit z. B. die Personalstärke der rund 50 größeren und kleineren Missionen weltweit laut SIPRI-Jahrbuch bei insgesamt 230 000 Personen. Trotz dieses anhaltend beachtlichen Engagements, das durch Programme und Aktivitäten internationaler Organisationen wie der Weltbank, Entwicklungsinstitutionen und Nichtregierungsorganisationen erweitert wird, fällt die Bilanz der Bemühungen um eine nachhaltige Friedenskonsolidierung nach der Beendigung von Gewaltkonflikten recht zwiespältig aus.

Die Kritik entzündet sich nicht nur an der Praxis des „Peacebuilding“, sondern stellt auch die konzeptionellen Grundlagen in Frage, die auf eine weitreichende Transformation von Post-Konflikt-Gesellschaften abzielen. Die Tagung befasst sich daher auch mit der internationalen Debatte über das so genannte »liberal peace«-Paradigma und diskutiert neuere Konzepte, die z. B. hybride und informelle Formen der Friedenskonsolidierung oder die stärkere Einbindung lokaler Akteure favorisieren.

Am Symposium wirken namenhafte Experten und Expertinnen aus dem In- und Ausland mit, darunter die Professoren Michael N. Barnett (George Washington University, Washington DC), David Chandler (University of Westminster) und Vivienne Jabri (King’s College London) sowie aus den deutschen Forschungsinstituten der Friedens- und Konfliktforschung die Professoren Susanne Buckley-Zistel (Zentrum für Konfliktforschung, Universität Marburg), Tobias Debiel (Institut für Entwicklung und Frieden, Universität Duisburg-Essen) und Andreas Mehler (German Institute of Global and Area Studies, Hamburg).

»Wir erhoffen uns dadurch nicht zuletzt einen anregenden inhaltlichen Austausch zwischen angelsächsischen und deutschsprachigen Fachleuten, da hier zu unterschiedlichen Aspekten des Peacebuilding geforscht wird,«, erklärt einer der Organisatoren, Prof. Dr. Ulrich Schneckener, Direktor des ZeDF.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Ulrich Schneckener, Universität Osnabrück,
Direktor des Zentrums für Demokratie- und Friedensforschung (ZeDF),
Seminarstraße 22, 49074 Osnabrück Tel.: +49 541 969 4697,
E-Mail: ulrich.schneckener@uni-osnabrueck.de