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Pressemeldung

Nr. 248 / 2015

21. Oktober 2015 : Dr. Nikolay Isaev im Rahmen des Humboldt-Forschungsstipendien-Programms zu Gast an der Universität Osnabrück

Biologische Prozesse mit Hilfe von Methoden und Gesetzen der Physik zu untersuchen - das ist es, womit sich Forscherinnen und Forscher der interdisziplinär ausgerichteten »Biophysik« beschäftigen. Auch Dr. Nikolay Isaev gehört zu diesen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Der Russe ist Forschungsstipendiat der Alexander von Humboldt Stiftung und hat sich für die Durchführung seines Forschungsprojekts die Universität Osnabrück ausgesucht.

Im biophysikalischen Labor von Prof. Dr. Heinz-Jürgen Steinhoff untersucht er mit physikalischen Methoden die Funktion von Membranproteinen, die Aminosäuren über Zellmembranen transportieren.  

Dr. Isaev ist Mitarbeiter am Institut für chemische Kinetik in Novosibirsk. Er absolvierte sein Bachelor- und Masterstudium der Physik an der staatlichen Universität  Novosibirsk. Schon während dieser Zeit wurde es ihm ermöglicht, in einem der Labore für Spektroskopie zu arbeiten, wo er die Eigenschaften von biologischen Materialien in Magnetfeldern untersuchte. Von besonderem Interesse waren für Isaev Membranstrukturen und die Wechselwirkung von Antibiotika mit der Zellmembran. Seine Forschung ermöglichte ein besseres Verständnis der antimikrobiotischen Wirkung verschiedener Peptide. Neben seiner Forschungsarbeit betreute Nikolay Isaev Bachelor- und Masterarbeiten und Praxissemester für Physikstudentinnen und Studenten.      

Den Physiker fasziniert schon immer die interdisziplinäre Arbeit zwischen der Physik und der Biologie, allerdings fehle in physikalischen Laboren oft die Erfahrung in der Arbeit mit Proteinen, so der Wissenschaftler. Da schon einige seiner Kollegen an dem Humboldt-Stipendien-Programm teilgenommen hatten, motivierten sie Dr. Isaev, sich ebenfalls zu bewerben. Der Wissenschaftler sah darin die Chance, auch außerhalb der reinen Physik und in anderen Einrichtungen Erfahrungen zu sammeln. So hat er sich bewusst für das Programm der Humboldt-Stiftung entschieden, denn dieses bietet ihm die Möglichkeit, seine eigenen Ideen frei zu entwickeln und sich durch neue Erfahrungen inspirieren zu lassen.  

Während eines Aufenthalts in Kroatien, im Rahmen der »Biophysical summer school«, lernte Dr. Nikolay Isaev 2009 den Osnabrücker Physiker Prof. Dr. Heinz-Jürgen Steinhoff kennen. »Die summer school hat mein Leben verändert. Ich lernte nicht nur neue physikalische Methoden, sondern auch ganz neue Möglichkeiten und Fassetten der Physik kennen. Das hat mich inspiriert und mein Interesse für die Biophysik noch viel mehr gestärkt«, erklärt Nikolay Isaev. Prof. Dr. Steinhoff war erfreut über so viel Engagement und Begeisterung. Während eines Gesprächs schilderte Isaev Steinhoff die Problematik des interdisziplinären Arbeitens in Russland und Steinhoff berichtete von seiner Arbeit an der Universität Osnabrück.  

Vier Monate lang entwickelte Dr. Isaev ein Forschungsprojekt, mit dem er sich bei der Humboldt-Stiftung bewarb. Als Kooperationspartner entschied er sich schon im Vorfeld für die Universität Osnabrück, denn das Labor von Prof. Steinhoff bietet die besten Vorrausetzungen, um seine Ideen umsetzen. Seit dem Juli 2015 ist der Physiker nun für anderthalb Jahre zu Gast an der Universität. Er ist der dritte »Humboldtianer«, der mit Prof. Steinhoff zusammenarbeitet. Der Osnabrücker Physiker freut sich, dass sich erneut ein junger Wissenschaftler für die Forschung an der Universität in der Friedensstadt entschieden hat. »Es ist nicht nur eine große Anerkennung der Stiftung, dass sie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ermöglicht, an unserer Hochschule zu forschen, sondern es stärkt außerdem das internationale Ansehen unserer Einrichtung«, so Prof. Dr. Heinz-Jürgen Steinhoff.   Im Vorfeld des Forschungsaufenthaltes stand eine zweiwöchige Reise durch verschiedene Städte Deutschlands, wie zum Beispiel Bonn, Heidelberg und Berlin. Um die deutsche Kultur besser kennenzulernen, besuchten die Stipendiaten verschiedene Museen sowie den deutschen Bundestag.      

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Heinz-Jürgen Steinhoff, Universität Osnabrück
Fachbereich Physik
Barbarastrasse 7, 49076 Osnabrück
Tel. +49 541 969 2675
hsteinho@uni-osnabrueck.de