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Pressemeldung

Nr. 158 / 2015

19. Juni 2015 : Die Universität Osnabrück will verstärkt Flüchtlinge unterstützen

Sie verlassen ihre Heimat, um Schutz und ein menschenwürdiges Leben zu finden: Flüchtlinge – beispielsweise aus Syrien oder dem Irak – suchen eine neue Perspektive für ihr Leben. Dazu gehören auch Bildungschancen. Im Rahmen einer Initiative des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen (MWK) will die Universität Osnabrück Flüchtlingen den Bildungszugang erleichtern.

»Für uns als Universität steht es außer Frage, dass wir alles uns Mögliche unternehmen müssen, um diesen Menschen, die oftmals alles verloren haben, zu einem menschenwürdigen Aufenthalt zu verhelfen – und dazu gehört selbstverständlich auch, ihnen die Teilhabe an Bildung zu ermöglichen«, so Universitätspräsident Prof. Dr. Wolfgang Lücke.

Ziel der Landesregierung sei es, zusammen mit den Hochschulen Flüchtlinge aktiv bei der Aufnahme eines Studiums zu unterstützen. Beispielsweise ist geplant, denen, die keine Hochschulzugangsberechtigung nachweisen können, den Weg an die Hochschulen zu ebnen und das Landesstipendienprogramm für besonders leistungsstarke Flüchtlinge zu öffnen, heißt es in einer entsprechenden Meldung des MWK.

An der Universität Osnabrück gibt es bereits zahlreiche Aktivitäten, die entweder von der Hochschule selbst getragen oder von engagierten Studierenden initiiert werden. So ist beispielsweise eine Einschreibung als Gasthörerinnen und -hörer derzeit schon möglich, wobei die sonst üblichen Gebühren erlassen werden können. Angedacht ist es auch, einigen Flüchtlingen zu ermöglichen, in Räumlichkeiten der Universität Arabischkurse anzubieten, damit sie ihre Kenntnisse weitergeben können. Ebenfalls geprüft wird, in welcher Form Flüchtlinge das Sprachkursangebot der Universität wahrnehmen können. Darüber hinaus ist es ein Ziel der Osnabrücker Universität, Flüchtlinge über Bildungsmöglichkeiten zu informieren und ihnen damit Perspektiven zu eröffnen.

Auch aus ihrem vielfältigen Fächerspektrum trägt die Universität aktiv zur Versorgung der Flüchtlinge bei. So übernimmt zum Beispiel der Dermatologe Prof. Dr. Swen Malte John in Abstimmung mit den Krankenversicherungsverbänden die prekäre Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge in der Erstaufnahmeeinrichtung am Natruper Holz.

Von Seiten der Studierenden gibt es eine ganze Reihe von Initiativen, um die Flüchtlinge zu unterstützen. So organisieren Studentinnen und Studenten des Masterprogramms Internationale Migration und Interkulturelle Beziehungen die Initiative »Studium und dann?«, die im letzten Semester die Asyldialoge in Osnabrück durchführte, an denen auch Flüchtlinge beteiligt waren. Darüber hinaus engagieren sich Studierende verschiedener Fachrichtungen in der Flüchtlingseinrichtung Hesepe und bieten dort regelmäßig Freizeitaktivitäten für verschiedene Altersgruppen an. Der Verein »Exil e. V.« veranstaltet unter anderem niedrigschwellige Sprachkurse und bietet darüber hinaus Kontakte zu Studierenden, die auch persönlich helfen wollen. Ebenfalls engagiert: die Caritas. Sie organisiert Nachhilfebetreuung durch Studierende für geflüchtete Kinder und Jugendliche.

Die Projektgruppe »Sport mit Osnabrücker Flüchtlingskindern«, bestehend aus Studierenden und Mitarbeitenden am universitären Institut für Sport und Bewegungswissenschaften, organisiert Spiel- und Sportangebote für geflüchtete Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Seit Januar bietet die Gruppe einen wöchentlichen Spiel- und Sportnachmittag in der Erstaufnahmeeinrichtung am Natruper Holz an. Und im März 2015 wurde das Fußballteam »Team Welcome Osnabrück« gegründet. Es ermöglicht Flüchtlingen, gemeinsam mit hiesigen Sportstudierenden an der seit vier Jahren bestehenden Osnabrücker Uni-Liga teilzunehmen. Gemeinsam mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen wurden Spiele der GiroLive Panthers und des VfL Osnabrück besucht. In unregelmäßigen Abständen werden sportliche Wochenendaktivitäten angeboten, wie zum Beispiel eine Bewegungslandschaft oder eine Waldexkursion. Auch das sehr erfolgreiche monatliche Parkour-Sportangebot vom Zentrum für Hochschulsport und von der Initiative »FreizeitFürFlüchtlingskinder« wird unterstützt. Gemeinsam mit dem Zentrum wurde bereits Sportkleidung als Spenden gesammelt.  

Unter Beteiligung zahlreicher Studierender kümmern sich auch die Osnabrücker Integrationslotsen um die Flüchtlinge und bieten vielfältige Unterstützung beispielsweise beim Kontakt mit Behörden. Zudem hat sich bereits vor einiger Zeit unter Beteiligung von Studierenden ein Arbeitskreis im Rosenquartier zusammen gefunden, der sich im Sinne der Nachbarschaftshilfe für Flüchtlinge engagiert und mit ihnen zusammenarbeitet. Studierende sind gleichfalls beteiligt an den bundesweiten Initiativen, Flüchtlinge in Privathaushalten oder WGs unterzubringen.

Sehr beeindruckt von diesen zahlreichen Initiativen zeigt sich auch der Vizepräsident für Studium und Lehre, Prof. Dr. Joachim Härtling: »Dass sich unsere Studentinnen und Studenten aus Eigeninitiative heraus so sehr für die Flüchtlinge einsetzen, ist ein starkes Signal der Solidarität, das unseren Dank verdient.« Eine Auflistung der gesamten Initiativen der Universität Osnabrück und ihrer Studierenden findet sich unter http://www.uni-osnabrueck.de/index.php?id=7066  

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Oliver Schmidt, Universität Osnabrück
Stabsstelle für Kommunikation und Marketing
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