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Pressemeldung

Nr. 207 / 2014

13. Oktober 2014 : »Die Macht des Wortes«: Neue Vortragsreihe des Interdisziplinären Instituts für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit

»Die Macht des Wortes. Schlüsseltexte des 16. Jahrhunderts« lautet der Titel der aktuellen Vortragsreihe des Interdisziplinären Instituts für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit der Universität Osnabrück. Der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Christopher Spehr, Friedrich-Schiller-Universität Jena, eröffnet die Reihe mit seinem Beitrag zum Thema »Luthers Reformationsaufruf an den christlichen Adel (1520) und dessen Folgen«. Der Vortrag findet statt am Mittwoch, 23. Oktober, um 18.15 Uhr im Renaissancesaal des Ledenhofs, Am Ledenhof 3-5.

Das musikalische Rahmenprogramm gestaltet das Osnabrücker Männer-Quartett »CantOs« mit Gesangsstücken aus dem 16. Jahrhundert. Der Eintritt ist frei und die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen.

In der Vortragsreihe werden vier Werke von herausragenden Persönlichkeiten des 16. Jahrhunderts, nämlich Martin Luther, Teresa von Avila, Michel de Montaigne und Giorgio Vasari, vorgestellt und deren fundamentale Bedeutung erörtert. Die ausgewählten Schriften waren allesamt bahnbrechend in ihrer Konzeption und von grundsätzlichem Wert für die Entwicklung der jeweiligen Wissenschaft, außerdem leiteten sie einen Wandel im politischen, religiösen und künstlerischen Leben ein.

Gegenstand des ersten Vortrags am 23. Oktober ist Martin Luthers reformatorische Programmschrift »An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung« vom Sommer 1520, die wie kaum eine andere Schrift polarisierend auf weltliche und geistliche Obrigkeiten wirkte. »Mit diesem Trompetensignal, das sich direkt an Kaiser und Adel wandte und die „römischen Mauern“ zum Einsturz zu bringen suchte, betrat der Wittenberger Theologe erstmals pointiert die realpolitische Bühne«, so Professor Spehr. »Die Schrift, der ein überwältigender publizistischer Erfolg beschieden war, entfaltete eine immense Wirkung auf den Adel – insbesondere auf die Reichsritterschaft.

Im Vortrag wird daher gefragt, worum es Luther in seinem Reformationsaufruf ging.« Was waren die wesentlichen Reformpunkte? Wie wirkte diese Schrift auf die Adressaten? Und welche Folgen erwuchsen aus ihr für die frühe Reformation? Im Themenjahr »Reformation und Politik« der Reformationsdekade wird mit diesem Vortrag an die häufig vernachlässigte Bedeutung der Adelsschrift erinnert und deren Wert für den wissenschaftlichen Diskurs zwischen Reformations­geschichtsforschung und Adelsforschung diskutiert.

Als weitere Referentinnen und Referenten gestalten jeweils mittwochs, am 3. Dezember 2014 Professorin Margit Eckholt (Universität Osnabrück), am 14. Januar 2015 Professorin Karin Westerwelle (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) und am 21. Januar 2015 Professor Alessandro Nova (Kulturhistorischen Institut in Florenz) die Vortragsreihe des IKFN.    

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Olga Weckenbrock, Universität Osnabrück

Interdisziplinäres Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN) 

Neuer Graben 19/21, 49069 Osnabrück 

Tel: +49 541 969 6026
ikfn@uni-osnabrueck.de
http://www.ikfn.uni-osnabrueck.de