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Pressemeldung

Nr. 205 / 2013

03. September 2013 : DFG-Projekt zur optimierten Produktionsplanung

Am 1. September begann an der Universität Osnabrück im Institut für Informatik die Arbeit an dem Projekt »Optimierung ungetakteter synchroner Produktionsanlagen«, kurz »OPUS«. Das Ziel des Forschungsprojekts besteht darin, effiziente Lösungsverfahren für die Planung spezieller Produktionsanlagen, die beispielsweise in der Möbel- oder Automobilindustrie vorkommen, zu entwickeln.

Das von Prof. Dr. Sigrid Knust geleitete Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für drei Jahre gefördert.  

Zum Hintergrund: Im Zuge der Mass Customization verlagert sich die Produktion immer mehr von der Massen- hin zur Variantenfertigung. Hierbei haben automatische Produktionsanlagen in der Industrie traditionsgemäß eine große Bedeutung. Rohmaterial wird mit Hilfe eines Förderbandes zu verschiedenen Stationen transportiert, bis das fertige Produkt an der letzten Station entnommen werden kann. An den Stationen werden die Produkte in verschiedenen Arbeitsgängen durch Mitarbeiter oder spezialisierte Maschinen bearbeitet. Dabei können sich die Arbeitsgänge und somit die Produktionsdauer an den einzelnen Stationen je nach Variante stark unterscheiden. Musste früher keine Rücksicht auf die Reihenfolge der zu fertigenden Produkte genommen werden, wird diese zunehmend wichtiger, um das volle Optimierungspotential der Produktionsanlage auszunutzen.

Im Forschungsprojekt »OPUS« werden Produktionsanlagen mit synchronem Transport untersucht, bei denen das Förderband immer erst dann in Bewegung gesetzt wird, wenn die Arbeit an allen Teilarbeitsgängen beendet ist. Bei einer solchen Produktionsweise muss immer auf den als letzten fertiggestellten Arbeitsgang gewartet werden, was zu unproduktiven Wartezeiten führen kann. »Insbesondere wenn die Produktionszeiten zwischen einzelnen Varianten stark variieren, ist es für eine effiziente Produktion wichtig, eine Reihenfolge der zu fertigenden Produkte so zu bestimmen, dass möglichst wenige Wartezeiten auftreten«, erläutert Prof. Dr. Sigrid Knust von der Universität Osnabrück.

Bearbeitet wird das Projekt von Dipl.-Math. Stefan Waldherr, der sich bereits in einem früheren Industrieprojekt mit der  Optimierung solcher Anlagen befasst hat. Stefan Waldherr ist sich sicher: »Da wir in Gesprächen mit Firmen festgestellt haben, dass die in der Praxis auftretenden Produktionsplanungsprobleme aufgrund ihrer hohen Komplexität manuell oft nur sehr schlecht gelöst werden können, versprechen wir uns von dem Projekt neben dem theoretischen Erkenntnisgewinn einen großen Nutzen für die industrielle Anwendung.«

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Sigrid Knust
Universität Osnabrück
Fachbereich Mathematik/Informatik
Albrechtstraße 28
49069 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 2483
sigrid@informatik.uni-osnabrueck.de