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Pressemeldung

Nr. 243 / 2013

17. Oktober 2013 : Computer als Komponisten? Kognitionswissenschaftler der Uni untersuchen computerbasierte Kreativität

Kreativ zu sein wird gewöhnlich nur Menschen zugeschrieben: Tiere, Computerprogramme und Maschinen würden wir dagegen kaum als kreativ bezeichnen. Insofern ist die Forschung an computerbasierter Kreativität, der sogenannten »Computational Creativity«, auch ein sehr junges Gebiet innerhalb der Informatik und der Künstlichen Intelligenz. Kognitionswissenschaftler der Universität Osnabrück beteiligen sich nun an einem neuen, internationalen Forschungsprojekt zu diesem Thema.

Zum Hintergrund: Kreativität ist in vielen Bereichen des menschlichen Lebens unabdingbar, um gewisse Ziele zu erreichen. Beispielsweise ist das Planen des Urlaubs bei eingeschränktem Budget, das Schreiben eines Romans, das Komponieren eines Songs, das Lösen eines wissenschaftlichen Problems oder das Design einer neuen Heckklappe für ein innovatives Automobil ohne Kreativität kaum vorstellbar. Kreatives Vermögen mag auch ein wichtiger Grund für den Erfolg der menschlichen Spezies sein. Computer sind hingegen äußerst beschränkt in ihren Möglichkeiten, kreative Lösungen für Probleme zu finden. Diese Lücke innerhalb der Forschung soll in dem neuen Forschungsprojekt angegangen und geschlossen werden.

Neben umfangreicher Grundlagenforschung zur computerbasierten Kreativität wird das Projekt auf zwei Anwendungsbereiche fokussieren: Mathematik und Musik. Innerhalb der mathematischen Anwendung sollen Modelle erstellt werden, die es erlauben, kreative Lösungen mathematischer Probleme zu finden. Dabei soll die Bandbreite der vom Computer gefundenen Lösungen von mathematischen Problemen der Schulmathematik bis zur aktuellen mathematischen Forschung reichen. In der musikalischen Anwendung sollen automatische Harmonisierungsmuster vom Computer generiert werden, die ein Mensch als innovativ und interessant einschätzen würde. »Unser Ziel ist es, auf einer kognitiv soliden Grundlage aufbauend Algorithmen zu entwickeln, die es dem Computer erlauben, neue Konzepte in Mathematik und Musik zu konstruieren, die wir als innovativ und nützlich einschätzen«, so der Leiter des Osnabrücker Teilprojekts, Prof. Dr. Kai-Uwe Kühnberger.

Mit insgesamt 2,1 Millionen Euro wird die EU das Projekt drei Jahre lang finanziell unterstützen. Neben den Forschern der Universität Osnabrück arbeiten auch Wissenschaftler aus Bremen, Dundee, Edinburgh, London, Thessaloniki und Barcelona an dem Projekt.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Kai-Uwe Kühnberger, Universität Osnabrück
Institut für Kognitionswissenschaft
Albrechtstraße 28, 49076 Osnabrück
Telefon: +49 541 969 3384
kkuehnbe@uni-osnabrueck.de