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Pressemeldung

Nr. 46 / 2015

11. Februar 2015 : Biophysiker Prof. Junge erhielt Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin

In einer Feierstunde wurde vom Fachbereich Physik der Freien Universität Berlin am Montag, 9. Februar, dem Wissenschaftler Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Junge die Ehrendoktorwürde verliehen. Junge forscht und lehrt seit mehr als 35 Jahren am Fachbereich Biologie/Chemie der Universität Osnabrück.

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© Foto / Marina Kosmalla

Erhält die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin: Biophysiker Prof. Dr. Wolfgang Junge, Universität Osnabrück.

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Prof. Junge wurde 1940 in Berlin geboren und studierte dort von 1959 bis 1965 an der Technischen Universität Physik, Mathematik, und Hochfrequenztechnik. Schon während seiner Promotion (1968) hatte er über die oxygene Photosynthese gearbeitet. Diesem Arbeitsgebiet blieb er sein Leben lang verpflichtet. 1971 habilitierte sich Junge in Physikalischer Chemie, verbrachte mehrere Forschungsaufenthalte im Ausland und wurde 1973 nach einem Auswärtsruf als Professor für Biophysikalische Chemie an die TU-Berlin berufen. 1979 nahm er den Ruf auf eine neu einzurichtende Professur für Biophysik an der Universität Osnabrück an.  

1984 gründete er mit Kollegen den ersten Osnabrücker Sonderforschungs-bereich, den er bis 1999 als Sprecher koordinierte. Dieser von Junge und Kollegen gemeinsam getragene und von der DFG geförderte Forschungsverbund erwarb sich auf dem Gebiet der Membranbiologie exzellentes nationales und internationales Ansehen und etablierte die Osnabrücker Universität als Forschungsstätte von Rang. Viele Absolventen der Osnabrücker Biophysik wirken heute als Professoren und Forscher an in- und ausländischen Wissenschaftseinrichtungen.  

Die Beiträge von Junge und seiner Arbeitsgruppe zum Verständnis des molekularen Mechanismus der rotatorischen Nanomaschine, die in allen lebenden Zellen für die Bereitstellung der »Energiewährung« ATP verantwortlich ist, floss in die Begründung einer Nobelpreisvergabe ein. Die oftmals wegweisende Bedeutung seiner Arbeiten wurde im Lauf der Zeit durch mehrere  Preise und Auszeichnungen gewürdigt: Röntgen Preis, Niedersächsischer Staatspreis, Peter Mitchell Medal, Boris Rajewsky Preis, Human Frontier Science Award, Rebeiz-Foundation Lifetime Achievement Award und das  Bundesverdienstkreuz 1.Klasse. Neben seinen Forschungs- und Lehraktivitäten nahm Wolfgang Junge vielfältige ehrenamtliche Tätigkeiten in Wissenschaftsorganisationen wahr, u.a. im Bewilligungsausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft, als Kurator der Volkswagen-Stiftung, in wissenschaftlichen Beiräten zweier Max-Planck-Institute und als Präsident of the International Society of Photosynthesis Research.   

Junges große Verdienste hob Prof. Dr. Ernst Bamberg, Direktor am Max-Planck-Institut für Biophysik, Frankfurt am Main, in seiner Laudatio hervor. Dabei betonte er vor allem die wegweisenden Arbeiten zur Photophosphorylierng durch die der erste experimentelle Nachweis zur Mitchell Hypothese zur ATPsynthese erbracht wurde. »Ebenfalls wurden von Junge zum ersten Mal die entscheidenden experimentellen und theoretischen Untersuchungen zum molekularen Verständnis der ATPsynthase als Protonen getriebener Nanomotor durchgeführt. Die Ergebnisse aus beiden Themenbereichen sind  Meilensteine zum Verständnis der zellulären Bioenergetik.«       

»Die Auszeichnung für Wolfgang Junge zeigt sein Renommée und seinen Einfluß weit über nationale Grenzen hinaus. Wir gratulieren diesem Ausnahmewissenschaftler von ganzem Herzen«, so der Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Roland Brandt.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dekan Prof. Dr. Roland Brandt, Universität Osnabrück
Fachbereich Biologie/Chemie
Barbarastraße 11, 49076 Osnabrück
Tel. +49 541 969 2338
roland.brandt@uni-osnabrueck.de