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Pressemeldung

Nr. 133 / 2014

19. Juni 2014 : Aufklären über berufsbedingte Hauterkrankungen

Apl. Prof. Dr. Swen Malte John, Dermatologe an der Uni Osnabrück, wirbt in Rumänien für vermehrte Aktivitäten zur Eindämmung berufsbedingter Hauterkrankungen.

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© Universität Osnabrück / Privat

Apl. Prof. Dr. Swen Malte John, Dermatologe an der Uni Osnabrück, im Gespräch mit rumänischen Abgeordneten und Behördenvertretern.

Hauterkrankungen gehören mit zu den häufigsten durch den Beruf verursachten körperlichen Leiden weltweit. Dennoch werden sie in vielen Ländern zumeist nicht richtig erkannt. »Gerade in vielen osteuropäischen Staaten ist die Dunkelziffer immens hoch«, erklärt der Dermatologe von der Universität Osnabrück, apl. Prof. Dr. Swen Malte John. Um hier Abhilfe zu schaffen, hat John vor kurzem im rumänischen Parlament zusammen mit rumänischen Dermatologen und Arbeitsmedizinern dafür geworben, die Versorgung von Betroffenen zu verbessern und dafür eine verzahntes System der Prävention analog dem sogenannten Osnabrücker Modell zur Bekämpfung berufsbedingter Hauterkrankungen zu implementieren.

Das Osnabrücker Modell beinhaltet ein umfangreiches Baukastensystem zur maßgeschneiderten Hilfe für Menschen mit berufsbedingten Hauterkrankungen. Bestandteile sind unter anderem interdisziplinäre Hautschutzseminare und stationäre Beratungsangebote. »Gerade in Rumänien sehen wir, dass es am Arbeitsschutz und an Kenntnissen über die Gefahren am Arbeitsplatz mangelt. Darüber hinaus stehen Medizinern vielfach nicht die Möglichkeiten einer weitergehenden allergologischen Diagnostik zur umfassenden Beratung Betroffener zur Verfügung. Hier gilt es, primär anzusetzen.«

In Rumänien traf John unter anderem mit Abgeordneten und Behördenvertretern  zusammen. Ziel war es, gemeinsam die Rahmenbedingungen zu schaffen, um Menschen mit solchen Erkrankungen helfen zu können. Dabei verweist der Mediziner neben dem persönlichen Leidensdruck, der mit diesen Krankheiten verbunden ist, auch auf die wirtschaftlichen Nachteile, die sich daraus ergeben: »Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die durch solche Erkrankungen nicht mehr ihren Tätigkeiten nachgehen können, sind für die Unternehmen und somit für die Wirtschaft eines Landes ein großer Kostenfaktor. Insofern ist es auch von Seiten der Gesellschaft dringend nötig, hier Aufklärung leisten zu können.«

Die EU hat dieses Problem erkannt und kürzlich das Forschungsvorhaben »StanDerm« bewilligt, das nun wissenschaftlich begründet die Prävention beruflicher Hauterkrankungen und Allergien in ganz Europa verbessern will. John, gewählter Sprecher von StanDerm, der jetzt auf dem Weg nach Genf ist: »Wir werden in diesem Bestreben erfreulicherweise auch von der Weltgesundheitsorganisation unterstützt, die ebenso wie die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) die Erfolge der Prävention von Hautkrankheiten als Musterbeispiel für das Potential solcher Maßnahmen bewertet.«  

Weitere Informationen für die Medien:
Apl. Prof. Dr. med. Swen M. John, Universität Osnabrück
Fachgebiet Dermatologie, Umweltmedizin, Gesundheitstheorie
iDerm (Institut für interdisziplinäre dermatologische Prävention und Rehabilitation an der Universität Osnabrück)
Sedanstraße 115, D-49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 2357
johnderm@uni-osnabrueck.de