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Pressemeldung

Nr. 275 / 2013

14. November 2013 : Aufklären über berufsbedingte Hauterkrankungen: Dermatologe der Uni war Initiator der Aktionswoche »Haut & Job«

Berufsbedingte Hauterkrankungen sind die häufigsten berufsbedingten Erkrankungen in der Bundesrepublik. Bei bis 25-jährigen machen sie sogar 90 Prozent aller beruflichen Gesundheitsrisiken aus. Betroffen sind z. B. das Friseurhandwerk, Gesundheitswesen, Metall, Bau, Nahrungsmittel verarbeitendes Gewerbe, Reinigungsbereich. Die bundesweite Aktionswoche »Haut & Job«, die jetzt zu Ende ging, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren.

Initiator war der Dermatologe von der Universität Osnabrück, apl. Prof. Dr. Swen Malte John: »Wir haben hier in Osnabrück ein umfangreiches Baukastensystem zur maßgeschneiderten Hilfe für Menschen mit berufsbedingten Hauterkrankungen entwickelt und im Verbund mit vielen Kliniken und Praxen wissenschaftlich evaluiert. Dies ist mittlerweile bundesweit in das Leistungsangebot der gesetzlichen Unfallversicherung übernommen worden. Jeder hat jetzt einen Anspruch darauf!« Hierauf wollte die Kampagne hinweisen; es gibt noch zu viele Menschen, die an beruflichen Hauterkrankungen leiden und die Hilfsmöglichkeiten nicht nutzen. Dabei haben sie hierauf einen gesetzlichen Anspruch. »Es existieren keine unschuldigen Hautveränderungen an hautbelastenden Arbeitsplätzen. Auch geringe Rötung und Schuppung sollte zum Anlass genommen werden, zum Hautarzt zu gehen, je früher, desto besser«, so John.

Die Beratung beim Hautarzt ist bei berufsbedingten Erkrankungen kostenfrei, ebenso wie weitere Angebote, z. B. Hautschutzseminare und ggf. ein stationäres Heilverfahren nach dem Osnabrücker Modell. Die Kosten übernimmt die gesetzliche Unfallversicherung. Deshalb entfallen auch Zuzahlungen zum Beispiel auf Rezepte wie bei der gesetzlichen Krankenkasse. Während der Aktionswoche boten Hautärzte und Kliniken bundesweit Hautchecks an, zusätzlich fanden Tage der offenen Tür bei Unfallversicherungsträgern und Aufklärungsaktionen in Betrieben und Schulen statt. Die Kampagne wird breit politisch unterstützt durch das Bundesarbeitsministerium, die Ländersozialministerien und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Die Vertreter dieser Institution kamen bei der Pressekonferenz zusammen und haben auf die Bedeutung des Themas und die Notwendigkeit, mehr Menschen den geschaffenen Angeboten zuzuführen, hingewiesen.

John: »Als Ergebnis unserer im letzten Jahr erstmals durchgeführten Kampagne sind bereits bundesweit die Meldungen beruflicher Hauterkrankungen um 30 Prozent gestiegen, auf jetzt mehr als 25.000 Meldungen. Das heißt, dass Betroffene früher als bisher ärztlichen Rat gesucht haben. Ein großer Erfolg unserer Kampagne.«

Weitere Informationen für die Medien:
Apl. Prof. Dr. med. Swen M. John, Universität Osnabrück
Fachgebiet Dermatologie, Umweltmedizin, Gesundheitstheorie iDerm (Institut für interdisziplinäre dermatologische Prävention und Rehabilitation an der Universität Osnabrück)
Sedanstraße 115, D-49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 2357
johnderm@uni-osnabrueck.de