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Pressemeldung

Nr. 33 / 2015

03. Februar 2015 : 41 Lebenswege: Historische Forschung der Universität wird im Bundestag gezeigt

Am 27. Januar 2015 eröffnete Claudia Roth als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages im Paul Löbe Haus die Ausstellung »Der Tod hat nicht das letzte Wort« in Erinnerung an die Opfer der Shoah und an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 70 Jahren. Ein Exponat der Ausstellung kommt aus Osnabrück - und ist kein Kunstwerk.

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© Deutscher Bundestag / Julia Nowak

Ausstellung "Der Tod hat nicht das letzte Wort" des Deutschen Bundestages im Paul Löbe Haus in Berlin. Ein Exponat kommt aus der Universität Osnabrück.

Die von dem Kunsthistoriker Jürgen Kaumkötter kuratierte Ausstellung führt Künstlerinnen und Künstlern zusammen, deren Werke sich mit der Erfahrung des Holocaust auseinandersetzen. Darunter Peter Kien, ermordet in Auschwitz, Yehuda Bacon, der den Holocaust überlebt hat, oder Michel Kichka, der sich als Sohn eines Überlebenden mit der Verarbeitung über Generationen auseinander setzt.  

»Intensive Diskussionen mit den beteiligten Museen und der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem haben die Vorbereitungen zu dieser Ausstellung begleitet. Alle haben dabei das Anliegen geteilt, auf eine besondere Situation aufmerksam zu machen: Kunst aus Auschwitz kann nicht pars pro toto für die Kunst der Shoa stehen«, erklärt Jürgen Kaumkötter. »Wir haben daher gemeinsam mit den Migrationsforschern der Universität Osnabrück nach einer Möglichkeit gesucht, einen entsprechenden Akzent zu setzen.«

PD Dr. Christoph Rass und Sebastian Bondzio vom Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien der Universität Osnabrück haben schließlich experimentell die Lebenswege von 41 in den beiden Ausstellungen »Kunst in Auschwitz« (Centrum Judaicum Berlin 2005) und »Last Portrait. Painting for Posterity« (Yad Vashem Jerusalem 2012) gezeigten Künstlerinnen und Künstlern in einer Videoinstallation visualisiert, die nun in Berlin zu sehen ist.

»Uns geht es darum, die Heterogenität dieser besonderen Gruppe von Menschen aufzuzeigen, die in der Lage waren, in den Lagern oder später ihren Erfahrungen durch künstlerisches Schaffen Ausdruck zu verleihen, und den Blick auf ihr Leben über ihre Wahrnehmung als Opfer hinaus zu weiten«, sagt Projektleiter Christoph Rass. »Dabei zeigen sich die ganz unterschiedlichen Wanderungs- bzw. Mobilitätsmuster dieser Künstlerinnen und Künstler vor dem Zweiten Weltkrieg, während der Shoah und – für die Überlebenden – nach der Katastrophe.« Mit dieser Arbeit stellen die Osnabrücker Historiker ihren Ansatz zur geocodierten Visualisierung von Migrations- und Mobilitätsmustern in Lebensläufen einer breiteren Öffentlichkeit vor.     

Weitere Informationen für die Medien:
PD Dr. Christoph Rass, Universität Osnabrück
Historisches Seminar
Neuer Graben 19/21, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4912
crass@uni-osnabrueck.de