Nr. 40 / 2010

28. Januar 2010 : Zwischen Gott und der Welt: Obrigkeit und Seelsorger als Weltapostel? - Uni Osnabrück: Vortrag über Jacob Fabritius in Danzig um 1600

Der Hamburger Historiker Dr. Sven Tode wird am Mittwoch, 3. Februar, im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16, einen Vortrag zum Thema »Zwischen Gott und der Welt: Obrigkeit und Seelsorger als Weltapostel? Jacob Fabritius in Danzig um 1600« halten. Die interessierte Öffentlichkeit ist zu der Veranstaltung um 18 Uhr herzlich eingeladen.

Der Hamburger Historiker Dr. Sven Tode wird am Mittwoch, 3. Februar, im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16, einen Vortrag zum Thema »Zwischen Gott und der Welt: Obrigkeit und Seelsorger als Weltapostel? Jacob Fabritius in Danzig um 1600« halten. Die interessierte Öffentlichkeit ist zu der Veranstaltung um 18 Uhr herzlich eingeladen.

Nachdem sich im laufenden Semester bereits zwei Vorträge dem Feld der Politikberatung in der Frühen Neuzeit am Beispiel der Hofprediger gewidmet haben, stellt Tode mit Jacob Fabritius ein Mitglied des Danziger Geistlichen Ministeriums als urbanen Meinungsbildner vor. Das städtische Beispiel dient dabei als Kontrastfolie zur landesherrlichen Kirchenpolitik. Jacob Fabritius (1551-1629) war für fast 50 Jahre der Direktor des örtlichen Akademischen Gymnasiums. Zugleich war er das Haupt der calvinistischen Fraktion in der Stadt, der zeitweise die Mehrheit der Ratsoligarchie anhing, und er stand damit in Opposition zur philippistischen Mehrheit der Bürgerschaft Danzigs. Die Analyse seiner Predigt zu Matthäus 21 vom 24. Oktober 1596 erlaubt vielfältige Einblicke in die politische Kommunikation und Herrschaftslegitimation von Danzig als zur polnischen Rzeczpospolita gehörige größte, deutschsprachige Stadt, als multikonfessionelles Zentrum mit Lutheranern, Calvinisten, Katholiken, Mennoniten, und einigen anderen Glaubensgemeinschaften, und als bedeutendste Handels- und Kulturmetropole Preußens.

Der Vortrag schließt die Vortragsreihe »Obrigkeitskritik und Fürstenberatung. Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1570-1714« ab, die vom Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Osnabrück (IKFN) angeboten wird. Diese Reihe bildet den Auftakt des seit Oktober 2009 laufenden gleichnamigen Kooperationsprojekts des IKFN und der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.