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Pressemeldung

Nr. 246 / 2010

25. August 2010 : Zwei Wettbewerbe für den Hochschulstandort Osnabrück entschieden - Hörsaalgebäude und Bibliothek entstehen am Westerberg – Jury lobte die hohe Qualität der Entwürfe

Nach einem arbeitsreichen Sitzungsmarathon sind in Osnabrück in den vergangenen Tagen (23. und 24.8.) gleich zwei Wettbewerbe für den Hochschulstandort am Westerberg entschieden worden. Von den insgesamt 47 Teilnehmern in beiden parallel durchgeführten Wettbewerben gingen schließlich das Architekturbüro Reimar Herbst Architekten (Berlin) für die Bibliothek und Harris + Kurrle Architekten (Stuttgart) für das neue Hörsaalgebäude als Sieger hervor. Die Präsidenten Prof. Dr. Erhard Mielenhausen (Hochschule Osnabrück) und Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger (Universität Osnabrück) freuen sich über den erfolgreichen Abschluss beider Architektenwettbewerbe.

Nach einem arbeitsreichen Sitzungsmarathon sind in Osnabrück in den vergangenen Tagen (23. und 24.8.) gleich zwei Wettbewerbe für den Hochschulstandort am Westerberg entschieden worden. Von den insgesamt 47 Teilnehmern in beiden parallel durchgeführten Wettbewerben gingen schließlich das Architekturbüro Reimar Herbst Architekten (Berlin) für die Bibliothek und Harris + Kurrle Architekten (Stuttgart) für das neue Hörsaalgebäude als Sieger hervor. Die Präsidenten Prof. Dr. Erhard Mielenhausen (Hochschule Osnabrück) und Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger (Universität Osnabrück) freuen sich über den erfolgreichen Abschluss beider Architektenwettbewerbe.

»Mit den Neubauten Hörsaalgebäude und Bibliothek werden zwei wichtige Bausteine realisiert, die gemeinsam mit der Mensa einen Dreiklang an öffentlichkeitswirksamen Gebäuden bilden und die erste Umsetzungsphase der Campuserweiterung einleiten«, erläutert Universitätspräsident Rollinger. Hochschulpräsident Mielenhausen weist auf die städtebauliche Bedeutung der neuen Gebäude für die Entwicklung einer zentralen Mitte des Hochschulstandorts hin. »Von der neuen Bibliothek über das Hörsaalgebäude, die Mensa, den Instituten der Ingenieur- und Naturwissenschaften beider Hochschulen, dem im Bau befindlichen neuen Zentralgebäude der FH bis hin zum Caprivicampus und dem Institut für Musik am Lieneschweg wird sich eine zentrale Achse im Sinne einer Promenade für Wissenschaft und Forschung mit hoher Attraktivität entwickeln.«

Richard-Wilhelm Bitter, Leiter des Staatlichen Baumanagements Osnabrück-Emsland, als Bauherr der Bibliothek, Präsident Mielenhausen als Vertreter des Bauherrn von Hörsaalgebäude und Mensa und der Stadtbaurat der Stadt Osnabrück Wolfgang Griesert zeigen sich zusammen mit dem Jury-Vorsitzenden, Prof. Carl Fingerhuth (Zürich/CH), hochzufrieden über die getroffenen Entscheidungen.Der Entwurf des Büros Reimar Herbst zur Bibliothek überzeugte die Jury durch einen einfachen klar gegliederten Baukörper, der gleichzeitig in angemessener Form auf die Anforderungen der unterschiedlichen Außenräume reagiert. Durch Rücksprünge des Baukörpers, bzw. der Fassaden im Erdgeschoss entstehen Eingänge vom Barbaraplatz, der Barbarastraße und dem Hochschulcampus, die zudem angenehm proportioniert und durch Überdeckung qualitätsvoll gestaltet sind.

Der großzügige Eingangsbereich ermöglicht dem Benutzer eine klare Orientierung. Auch im Gebäudeinneren entstehen durch die ruhige Bauform des Baukörpers in Verbindung mit den klaren Innenhöfen Zonen unterschiedlicher räumlicher Qualität, die den Anforderungen der Nutzung entsprechend angemessen gestaltet sind. Eine hohe Qualität bieten insbesondere die gestaffelten Leseterrassen. Das Material der Fassadengestaltung nimmt den im Hochschulgelände vielfach vorhandenen gelben Ziegel auf und wird damit zum integrativen Anfangs- bzw. Endpunkt des Campus. Der Baukörper wird insoweit durch Gliederung und Materialwahl zum Ruhepol der im Übrigen sehr heterogenen Umgebung.

Der Entwurf des Büros Harris + Kurrle zum Neubau des Hörsaalgebäudes ergänzt in wohltuender Weise mit einer schlichten Haltung die Masterplanung, so die Jury. Das Gebäude öffnet sich mit einer großen Geste zum Forum und ermöglicht eine Erschließung aus den Hauptzugangsrichtungen Nord und Ost. Gleichzeitig ist ein Zugang von den schon vorhandenen Instituten im Westen möglich. Mit einer insgesamt zurückhaltenden Formsprache verträgt sich die Materialität sehr gut mit dem Umfeld. Das große lichte Foyer geht über zwei Geschosse und bietet bei aller Schlichtheit des Raumes eine gute Aufenthaltsqualität. Der Grundriss ist klar strukturiert und ermöglicht eine einfache Orientierung.

Um den sehr hohen funktionalen und architektonischen Anforderungen an beide Neubauten gerecht zu werden, hatten sich Universität und Hochschule Osnabrück gemeinsam mit dem Staatlichen Baumanagement Osnabrück-Emsland und in Abstimmung mit der Stadt Osnabrück auf die Durchführung der beiden Architektenwettbewerbe verständigt, die dann im April begannen.

»Grund und Anlass für die Neubauplanung der Bibliothek sind das Erreichen der Kapazitätsgrenzen und erhebliche Unterbringungsdefizite der beiden Bibliotheken der Universität und Hochschule Osnabrück«, erläutert der Leiter des Staatlichen Baumanagement Osnabrück-Emsland, Richard-Wilhelm Bitter. Da die Erweiterung der Bibliotheken an ihren derzeitigen Standorten nicht möglich ist, wurde eine langfristige und tragfähige Lösung gesucht: »Das durch den Abzug der britischen Streitkräfte frei gewordene und vom Land Niedersachen erworbene Gelände der ehemaligen Von-Stein-Kaserne am Westerberg bietet dabei optimales Entwicklungspotenzial.«

Angesichts der am Standort deutlich gestiegenen Zahl der Studierenden hat auch das Hörsaal- und Seminargebäude mit dazugehörigen Projektgruppenräumen höchste Priorität. Hier hat die Hochschule Osnabrück einen besonderen Bedarf. Aber auch der Universität wird das Gebäude insbesondere für Prüfungen und wissenschaftliche Tagungen zur Verfügung stehen. »Die bisher im gesamten Einzugsbereich der Osnabrücker Hochschulen – insbesondere am Westerberg – verstreuten Hörsaal- und Lernräume werden somit an einer neuen Stelle zusammengezogen«, erläutert Andreas M. Sattler vom Büro FSW Düsseldorf Faltin + Sattler, der die beiden Wettbewerbe betreute. »Hier bietet sich nach innen und außen eine neue Möglichkeit schneller Orientierung aber auch einer Identifikation mit dem Campusgeschehen.«

Die Bibliothek und das neue Hörsaalgebäude haben einen gemeinsamen städtebaulichen Zusammenhang und eine gemeinsame »Mitte« im Außenraum: Auf der Grundlage der »Masterplanung« für den öffentlichen Raum wird ein inneres Forum beide Gebäude miteinander verbinden. Sämtliche Wettbewerbsergebnisse werden öffentlich ausgestellt: Die Entwürfe der Bibliothek sind vom 26. August bis zum 7. September (montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr) im Hörsaalzentrum der Universität Osnabrück in der Kolpingstraße 7 (Erdgeschoss, Raum 01), 49074 Osnabrück zu sehen. Die Entwürfe des Hörsaalgebäudes werden vom 25. August bis zum 5. September (täglich 12 bis 20 Uhr) in der Hochschule Osnabrück, Albrechtstraße 30 (Aula, Gebäude AB 0019), 49076 Osnabrück öffentlich ausgestellt.

Die Wettbewerbsergebnisse im Einzelnen:

Wettbewerb Bibliothek:

1. Preis
ReimarHerbst.Architekten, Berlin

2. Preis
ATELIER 30 Architekten GmbH, Kassel

3. Preis
Henning Larsen Architects, Kopenhagen (DK)

Anerkennung
Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin

Anerkennung
Staab Architekten GmbH, Berlin

Wettbewerb Hörsaalgebäude:

1. Preis
Harris + Kurrle Architekten, Stuttgart

2. Preis
Benthem Crouwel Architekten, Aachen

3. Preis
Molestina Architekten, Köln

4. Preis
Grellmann Kriebel Teichmann Architekten, Würzburg

5. Preis
Ferdinand Heide Architekt, Frankfurt a. M.

Weitere Informationen

Dr. Utz Lederbogen,
Pressesprecher der Universität Osnabrück,
Neuer Graben / Schloss, 49069 Osnabrück,
Tel. 0541-969-4370,
utz.lederbogen@uni-osnabrueck.de