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Pressemeldung

Nr. 205 / 2008

26. Juni 2008 : Zum Elitestudium an die französische ENA - Jurist der Uni Osnabrück geht an die europäische Spitzenuniversität

Nikolaus Marsch, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand der öffentlichrechtlichen Abteilung des European Legal Studies Institute der Universität Osnabrück, wird ab Dezember 2008 an der französischen Elitehochschule ENA (Ecole nationale d’administration) in Straßburg studieren. Er ist damit einer von 28 Ausländern, die nach einem dreistufigen Ausleseverfahren gemeinsam mit Absolventen französischer Universitäten zu einem Postgraduiertenstudium an dieser europäischen Spitzenuniversität zugelassen wurden.

Nikolaus Marsch, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand der öffentlichrechtlichen Abteilung des European Legal Studies Institute der Universität Osnabrück, wird ab Dezember 2008 an der französischen Elitehochschule ENA (Ecole nationale d’administration) in Straßburg studieren. Er ist damit einer von 28 Ausländern, die nach einem dreistufigen Ausleseverfahren gemeinsam mit Absolventen französischer Universitäten zu einem Postgraduiertenstudium an dieser europäischen Spitzenuniversität zugelassen wurden.

Zu seinen Vorgängern aus Deutschland gehört unter anderem der heutige Richter am Europäischen Gerichtshof, Prof. Dr. Thomas von Danwitz. Finanziell gefördert wird das Studium von Nikolaus Marsch und drei weiteren Deutschen durch ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Prof. Dr. Jens-Peter Schneider freut sich über diesen großen Erfolg seines Mitarbeiters und Doktoranden: »Herrn Marsch werden sich mit dem Studium an der ENA großartige Perspektiven eröffnen. Er hat diese Auszeichnung aufgrund seiner akademischen wie persönlichen Qualitäten mehr als verdient.«

Die Ecole nationale d’administration (ENA) wurde 1945 in Paris gegründet und dient seitdem der Rekrutierung der französischen Regierungs- und Verwaltungselite. Die sich an ein Erststudium und teilweise auch an eine berufliche Tätigkeit anschließende Ausbildung vereint theoretische Studienteile mit praktischen Ausbildungsabschnitten in der französischen und europäischen Verwaltung. Französische ENA-Absolventen nehmen regelmäßig hohe Funktionen in der Staatsverwaltung, aber auch in der Wirtschaft ein. So haben beispielsweise die ehemaligen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing und Jacques Chirac, der Direktor der Europäischen Zentralbank Jean-Claude Trichet, der Vorstandsvorsitzende von EADS Louis Gallois, sieben ehemalige Premierminister sowie diverse aktuelle und ehemalige Minister eine ENA-Ausbildung durchlaufen.

Zusätzlich zu ca. 90 französischen Studierenden werden jedes Jahr etwa 30 Ausländer aufgenommen. Beide Gruppen studieren gemeinsam, allerdings endet der Studiengang für Ausländer bereits nach 18 Monate, während ihre französischen Kommilitonen insgesamt knapp zweieinhalb Jahre studieren müssen. Die für 2008 bis 2010 zugelassenen 28 Ausländer stammen aus 20 Ländern Europas, Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. »Ich freue mich auf die Einblicke in eine Vielzahl von Rechts- und Verwaltungskulturen, die mir das gemeinsame Studium mit Franzosen und den ausländischen Kommilitonen ermöglichen wird«, bemerkt Marsch.

Nikolaus Marsch wurde 1977 in Verden geboren und hat nach seinem Zivildienst in Osnabrück an der Universität Trier, der Humboldt-Universität Berlin und der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer Rechtswissenschaft und Französisches Recht studiert. Nach dem Referendariat mit Stationen am Bundesverfassungsgericht und dem Verwaltungsgericht Berlin ist er seit 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Schneider. In der von Schneider herausgegebenen Reihe »Verwaltungsrecht in Europa« wird im Herbst eine von Herrn Marsch verfasste Einführung in das französische Verwaltungsrecht erscheinen. Zugleich arbeitet Nikolaus Marsch an einer Dissertation über die Modernisierung des französischen Verwaltungsprozessrechts.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Jens-Peter Schneider, Universität Osnabrück,
Fachbereich Rechtswissenschaften,
European Legal Studies Institute,
Katharinenstraße 24, 49069 Osnabrück,
Tel.: +49 541 969 4501, Fax: +49 541 969 4509,
elsi.public.law@uni-osnabrueck.de