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Pressemeldung

Nr. 133 / 2009

17. April 2009 : Wissenschaftlich fundierte Integrationsstrategie - Uni Osnabrück: IMIS erarbeitet kommunale Integrationspläne

Erneut konnte das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück eine Kommune erfolgreich in ihrem Plan unterstützen, eine wissenschaftlich fundierte Integrationsstrategie zu entwickeln: IMIS-Direktor Prof. Dr. Michael Bommes und IMIS-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Andreas Pott haben für ihr achtmonatiges Forschungsprojekt »Kommunaler Integrationsplan Ettlingen« Fördermittel von der Stadt Ettlingen in Baden-Württemberg erhalten.

Erneut konnte das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück eine Kommune erfolgreich in ihrem Plan unterstützen, eine wissenschaftlich fundierte Integrationsstrategie zu entwickeln: IMIS-Direktor Prof. Dr. Michael Bommes und IMIS-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Andreas Pott haben für ihr achtmonatiges Forschungsprojekt »Kommunaler Integrationsplan Ettlingen« Fördermittel von der Stadt Ettlingen in Baden-Württemberg erhalten.

Im März 2009 konnte das IMIS der Großen Kreisstadt Ettlingen einen über hundertseitigen Integrationsplan als Abschlussbericht über das geförderte Forschungsprojektes vorlegen. »Unsere Kompetenz in der wissenschaftlichen Begleitung der kommunalen Gestaltung von Integrationsprozessen wird zunehmend nachgefragt«, erklärt Prof. Pott, Sozialgeograph am IMIS. So wird im IMIS bereits an der Entwicklung eines neuen, drittmittelgeförderten Integrationsplanes gearbeitet, dieses Mal für die Stadt Soest in Nordrhein-Westfalen.

Ettlingen und Soest gehören zu den Städten in Deutschland, die sich im Kontext der migrations- und integrationspolitischen Reformen seit dem Ende der 1990er Jahre mit der Frage befassen, in welcher Weise ihre Kommune von Zuwanderung und der Niederlassung von Migranten betroffen ist und wie dieser Prozess mit den politischen Mitteln einer Kommune sinnvoll begleitet und gestaltet werden kann. Vor diesem Hintergrund wurde das IMIS gebeten, einen sachlich fundierten Integrationsplan zu erstellen. Dazu gehörte in Ettlingen eine mehrmonatige Feldforschung vor Ort und die umfassende Analyse aller empirischen Daten zu Migration und Integration in der Stadt. Die erarbeitete Konzeption schafft eine Basis dafür, dass die Integration des zugewanderten Teils der Stadtbevölkerung in wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und politischer Hinsicht nachhaltig befördert werden kann.

Zu den untersuchten Aspekten gehören nicht nur die Bevölkerungsstruktur, die sozialräumliche Segregation, die Situation von Migranten im lokalen Bildungssystem (Kindergärten, Grundschulen, weiterführende Schulen) und auf dem regionalen Arbeitsmarkt, sondern auch die integrationsbezogene Rolle von Vereinen sowie der Umgang mit Migration und Integration in der Stadtverwaltung. Neben praktischen Handlungsempfehlungen für die einzelnen Bereiche wurde auch ein substantieller Vorschlag für ein systematisches Integrations-Monitoring entwickelt, mit dem in Zukunft die Veränderung der kommunalen Integrationsverhältnisse und damit auch die Wirkungen ergriffener integrationspolitischer Maßnahmen kontinuierlich beobachtet werden können.

Aufgrund der Tatsache, dass Integration von Zuwanderern stets nur vor Ort gelingen kann, begreifen mehr und mehr Kommunen in Deutschland diese Herausforderung als Daueraufgabe, die der angemessenen Vorausschau und lokalpolitischen Gestaltung bedarf. Dass sie sich auf der Suche nach fachwissenschaftlichem Sachverstand und wissenschaftlicher Begleitung an das überregional bekannte IMIS wenden, ist kein Zufall. So blickt das IMIS bereits auf eine mehrjährige Forschungserfahrung zu Fragen der nachholenden Integrationspolitik (Prof. Dr. Klaus J. Bade), zu Kommunen als Moderatoren der sozialen und nachholenden Integration (Prof. Dr. Michael Bommes) und zu Migration und Integration als Elementen einer sozialen Stadtentwicklungspolitik (Prof. Dr. Hans-Joachim Wenzel und Prof. Dr. Andreas Pott) zurück. Aus diesem theoretischen Fundus können die anwendungsbezogenen Expertisen für Städte und Regionen profitieren. Umgekehrt dienen Praxisforschungen wie die Erarbeitung eines kommunalen Integrationsplans den Forschern am IMIS als empirische Fallstudien für die konzeptionelle Weiterentwicklung ihrer Erforschung des Zusammenhangs von Migration, Integration und Stadt.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Andreas Pott, Universität Osnabrück,
Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften,
Seminarstraße 19/21, 49069 Osnabrück,
Telefon: +49 541 969 4890,
andreas.pott@uni-osnabrueck.de