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Pressemeldung

Nr. 285 / 2008

29. Oktober 2008 : Wenn Mädchen gewalttätig werden - Uni Osnabrück lädt ein zu erziehungswissenschaftlicher Tagung im Januar 2009

In der jüngsten Vergangenheit wurde das Thema Mädchengewalt in den Medien neu entdeckt. Bilder und Dokumentationen über brutale und erbarmungslose Mädchengangs prägen eine dämonisierte Vorstellung zu diesem scheinbar neuen Phänomen. Am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Osnabrück erforscht ein Team rund um den Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Wassilis Kassis diese komplexe Thematik. Auf einer Tagung vom 8. bis 9. Januar 2009 sollen erste Ergebnisse diskutiert werden. Eine aktive Mitgestaltung der Tagung ist noch bis zum 15. November im Rahmen des »call for papers« möglich und erwünscht unter http://www.sozialisation.uos.de/conference/index.htm

In der jüngsten Vergangenheit wurde das Thema Mädchengewalt in den Medien neu entdeckt. Bilder und Dokumentationen über brutale und erbarmungslose Mädchengangs prägen eine dämonisierte Vorstellung zu diesem scheinbar neuen Phänomen. Welches sind die personalen und sozialen Bedingungen, aus denen heraus Mädchengewalt entsteht? Ist Mädchengewalt aus einem ähnlichen Bedingungsgefüge heraus entstanden wie Jungengewalt, sind die Gewaltphänomene selber zu vergleichen? Sind alle Täterinnen ehemalige Opfer von Gewalt? Am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Osnabrück erforscht ein Team rund um den Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Wassilis Kassis diese komplexe Thematik. Auf einer Tagung vom 8. bis 9. Januar 2009 sollen erste Ergebnisse diskutiert werden. Eine aktive Mitgestaltung der Tagung ist noch bis zum 15. November im Rahmen des »call for papers« möglich und erwünscht unter www.sozialisation.uos.de/conference/index.htm

Im Fokus der Untersuchung stehen die Perspektiven der Mädchen. So wurden und werden qualitative Interviews mit 40 gewalttätigen Mädchen geführt und ausgewertet. Es sollen sowohl die Motivationen, physische Gewalt auszuüben, als auch die ablaufenden Prozesse ergründet werden. »Wir wollen uns von der Frage leiten lassen, welche Bedeutung und Funktion Gewalt für die Mädchen hat und welche Beziehung zu ihrer Biografie bzw. ihren biografischen Selbstentwürfen besteht«, so Kassis. Parallel dazu findet eine Fragebogenerhebung von insgesamt ca. 1100 Schülerinnen und Schülern an den 9. Klassen von Haupt- und Realschulen im Großraum Osnabrück und im Großraum Basel zum Thema Gewalterfahrungen statt. Ergebnisse der Fragebogenstudie werden anschließend mit Ergebnissen der qualitativen Studie verglichen. Durch dieses Forschungsprojekt soll ein vertieftes Verständnis über die persönlichen und sozialen Faktoren gewonnen werden, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu führen, dass jugendliche Mädchen gewalttätig werden und/oder Gewalt erleiden.

Auf der Tagung werden erste Ergebnisse des Projektes und sowohl laufende als auch abgeschlossene Forschungsarbeiten aus dem In- und Ausland vorgestellt. Zusätzlich sind interessierte Studierende und Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler herzlich eingeladen, an der Tagung teilzunehmen, um einen Einblick in dieses wichtige Forschungsfeld zu gewinnen.

Weitere Informationen

Michaela Paul, M.A., Universität Osnabrück,
Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften,
Heger-Tor-Wall 9, D-49069 Osnabrück,
Tel.: +49 541 969 4559, Fax: +49 541 969 4585
michaela.paul@uni-osnabrueck.de
www.sozialisation.uos.de/conference/index.htm