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Pressemeldung

Nr. 227 / 2007

27. August 2007 : Von der digitalen Bohème zur Weltverbesserung - Uni Osnabrück beteiligte sich an dem Festival »9to5. Wir nennen es Arbeit« in Berlin

Nichts weniger als die Zukunft der Arbeit und die Verbesserung der Welt hatte sich das Festival-Camp »9to5. Wir nennen es Arbeit« vom 23. bis 26. August in Berlin auf die abzuarbeitende Themenliste geschrieben. Gemeinsames Interesse der rund 500 Besucher: Kreatives Arbeiten im und mit dem Internet. Das Konzept: Tagsüber allein oder gemeinsam arbeiten, dank Laptop und WLAN auch im Liegestuhl mit Spreeblick. Abends, von 21 bis 5 Uhr, Vorträge, Diskussionsrunden, Filme, Lesungen, Musik- und Kunstaktionen. Vier Mitarbeiter des Zentrums für Informationsmanagement und virtuelle Lehre der Universität Osnabrück (virtUOS) nahmen an dem von erheblichem Medieninteresse begleiteten Festival-Camp teil und stellten die erfolgreiche Lernplattform Stud.IP vor.

Den Ausgangs- und Kristallisationspunkt der Veranstaltung bildeten die mit einem Grimme- und Bachmann-Preis prämierten Aktivitäten der »Zentralen Intelligenz Agentur« und ihrer Mitglieder. Insbesondere in ihrem Buch »Wir nennen es Arbeit« haben Holm Friebe und Sascha Lobo die Existenz einer neuen, nämlich digitalen Bohème postuliert, die Arbeiten und Leben in selbst organisierten Formen neuartig miteinander verknüpfe. Rüdiger Rolf, wissenschaftlicher Mitarbeiter im virtUOS, fasst zusammen: »Für viele 20-35jährige ist der produktive Umgang mit dem Medium Internet inzwischen selbstverständlich geworden. Sie fragen sich jetzt: Muss ich die Freiheit, die ich dabei erlebe, aufgeben, um meinen Lebensunterhalt verdienen zu können?«

Einen Beitrag zu dieser Diskussion konnte Tobias Thelen, Leiter des Geschäftsbereichs Virtuelle Lehre, in dem einzigen hochschulbezogenen Beitrag mit der Vorstellung der Lernplattform Stud.IP leisten. Die als Open-Source-Software entwickelte Plattform ist nicht Eigentum einer Firma oder Institution. Sie ist durch den freien Zusammenschluss von Entwicklern entstanden. Die Universität Osnabrück als einer der größten Stud.IP-Anwender und Sitz des niedersächsischen Stud.IP-Kompetenzzentrums unterstützt die Entwicklung in erheblichem Maße, ebenso das Land Niedersachsen und weitere Hochschulen.

»Wir haben versucht aufzuzeigen, dass freie Softwareentwicklung und spezifische Interessen einer Institution wie einer Hochschule durchaus zusammenpassen, Enthusiasmus und Institutionalisierung sich also nicht ausschließen müssen«, erklärt Thelen, der zur Kerngruppe der Stud.IP-Entwickler gehört. Darüber hinaus habe es sich erneut gezeigt, dass die Universität Osnabrück mit ihren E-Learning-Aktivitäten Ungewöhnliches leistet. »Es ist aufgefallen, dass wir unseren Studierenden besonders viel Freiheit bei der Nutzung attraktiver elektronischer Angebote einräumen. Unsere Erfahrungen zeigen, dass dieses Vertrauen gerechtfertigt ist und die Angebote gerade deshalb als Bereicherung des Studiums wahrgenommen werden« führt Thelen weiter aus.

Die selbst aufgeworfenen großen Fragen konnte das Festival-Camp natürlich nicht lösen. Es bleibt aber festzuhalten, dass eine neuartige, kreative und produktive Nutzung des Internets zunehmend selbstverständlicher wird und daraus neue Ansprüche an Arbeitsformen, aber auch an Hochschulen erwachsen. »Die Universität Osnabrück bietet mit ihren vielfältigen E-Learning-Angeboten einen attraktiven Rahmen für solche Formen«, so virtUOS-Geschäftsführer Dr. Andreas Knaden.

Weitere Informationen

Tobias Thelen, Universität Osnabrück,
Zentrum für virtuelle Lehre und Informationsmanagement (virtUOS),
Schloßstraße 9, 49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 6500, Fax +49 541 969 16500,
tobias.thelen@uni-osnabrueck.de