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Pressemeldung

Nr. 210 / 2010

28. Juni 2010 : Von »Bildung« und »Cultur« - Uni Osnabrück lädt zu literaturhistorischem Vortrag ein

Am 6. Juli spricht Prof. Dr. Gérard Laudin von Université Paris-Sorbonne / Paris IV im Rahmen der Vortragsreihe »Deutsche Literatur im europäischen Kontext« des Instituts für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit der Universität Osnabrück zu dem Thema »“Bildung“ (J.G. Herder) und „Cultur“ (J. C. Adelung). Zwei Konzepte in der kulturwissenschaftlichen Diskussion des 18. Jahrhunderts«.

Am 6. Juli spricht Prof. Dr. Gérard Laudin von Université Paris-Sorbonne / Paris IV im Rahmen der Vortragsreihe »Deutsche Literatur im europäischen Kontext« des Instituts für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit der Universität Osnabrück zu dem Thema »“Bildung“ (J.G. Herder) und „Cultur“ (J. C. Adelung). Zwei Konzepte in der kulturwissenschaftlichen Diskussion des 18. Jahrhunderts«. Der Vortrag beginnt um 18.15 Uhr im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek (Neuer Graben 16/Kamp); die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

In seiner 1774 veröffentlichten Schrift »Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit« interpretiert Johann Gottfried Herder die Weltgeschichte nach einem organologischen Modell, indem er die Entwicklungsphasen der Menschen in der Geschichte als »Kindheit, Jugendalter, Mannesalter« usw. bezeichnet. Diese Lebensalteranalogie nennt er »Bildung der Menschheit«. Johann Christoph Adelungs geschichtsphilosophische Sicht im »Versuch einer Geschichte des menschlichen Geschlechts« (1782) arbeitet weitgehend mit der gleichen Metaphorik. Im Vorwort der »Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit« (1784) kritisiert Herder die Übernahme seiner eigenen Perspektive durch Adelung. Der Vortrag fragt nach den Gründen für den unterschiedlichen Gebrauch der Begriffe »Cultur« und »Bildung« bei Herder und Adelung.

Der französische Germanist Gérard Laudin ist durch zahlreiche Publikationen international als Experte für die Geschichte des deutschen Theaters vom 17. bis 20. Jahrhundert ausgewiesen. In seinen Untersuchungen zum deutsch-französischen Kulturtransfer konzentriert sich der an der Sorbonne lehrende Literaturwissenschaftler auf die Ideengeschichte des 18. Jahrhunderts. Gérard Laudin ist Mitherausgeber der Akten des Internationalen Germanistenkongresses, der 2005 in Paris stattgefunden hat.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Wolfgang Adam, Universität Osnabrück
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft
Neuer Graben 40, 49069 Osnabrück
Telefon: +49 541 969 4435
wadam@uni-osnabrueck.de