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Pressemeldung

Nr. 213 / 2008

03. Juli 2008 : Vom Spracherwerb zum interreligiösen Dialog - Universität Osnabrück: Verabschiedung von Prof. Dr. Peter Graf

Besonders interessieren ihn seit dem Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn der natürliche Spracherwerb und die zweisprachige Erziehung als Modell zur Integration von Minderheiten. Auf diesen Gebieten gilt der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Peter Graf von der Universität Osnabrück deutschlandweit als Experte. Am Freitag, 4. Juli, wird der Wissenschaftler mit einer Feierstunde um 14 Uhr im Senatssitzungsraum der Universität (Raum 15/130), Seminarstraße 20, in den Ruhestand verabschiedet. Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

Besonders interessieren ihn seit dem Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn der natürliche Spracherwerb und die zweisprachige Erziehung als Modell zur Integration von Minderheiten. Auf diesen Gebieten gilt der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Peter Graf von der Universität Osnabrück deutschlandweit als Experte und konnte an zwei Osnabrücker Schulen einen Schulversuch des Landes Niedersachsen mit begründen, in dem die Schüler vom ersten Schultag an auch Italienisch lernen. Seit 2000 kam der Arbeitsschwerpunkt des Dialogs mit dem Islam hinzu, ist durch ihn die Universität zu einem Ort des christlich-islamischen Dialogs geworden, in dem schließlich mit Unterstützung des Fachbereichs Erziehungswissenschaften und der Universitätsleitung das neue Fach »Islamische Religionspädagogik« etabliert werden konnte. Am Freitag, 4. Juli, wird der Wissenschaftler mit einer Feierstunde um 14 Uhr im Senatssitzungsraum der Universität (Raum 15/130), Seminarstraße 20, in den Ruhestand verabschiedet. Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

Peter Graf, geboren 1943 bei Rosenheim, studierte in München und Lyon Katholische Theologie, Romanistik und Germanistik. Nach dem Staatsexamen 1973 begann er eine Promotion in Romanischer Philologie, die er 1976 abschloss. An der Ludwig-Maximilians-Universität München folgte die Habilitation 1984 im Fach Erziehungswissenschaften mit einer Schrift über frühe Zweisprachigkeit und Schule. Drei Jahre später erfolgte die Berufung auf die Professur für Interkulturelle Pädagogik an die Universität Osnabrück.

In Osnabrück widmete er sich besonders den Forschungsfeldern der Integration von Minderheiten durch Spracherziehung sowie der Entwicklung von mehrsprachigen Schullaufbahnen im Blick auf Europa. »Für mich war in den vergangen Jahren spannend zu sehen, wie durch Europa die Bedeutung von Mehrsprachigkeit nicht nur bei Minderheiten, sondern für einsprachige Kinder der Mehrheit zunehmend erkannt wird.« Als Gründungsmitglied des Interdisziplinären Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) sowie in seiner Funktion als Vorsitzender der Gesellschaft für europäisch-asiatische Kulturkontakte tat sich Graf ebenfalls hervor. Ganz besonders engagierte sich der Wissenschaftler darüber hinaus für die Etablierung des Fachs »Islamische Religionspädagogik« als Teil der Lehrerbildung an der Universität Osnabrück. In diesem Zusammenhang hat er nicht nur ein internationales Hochschulnetzwerk der Kooperation aufgebaut, vier internationale Fachtagungen zu Themen des Islams im Westen durchgeführt, sondern auch ein Projekt der Bund-Länder-Kommission zur Weiterbildung islamischer Religionspädagogen in der Zeit von 2004-2006 koordiniert. Ergebnis dieser Bemühungen zusammen mit der Evangelischen und der Katholischen Theologie, dem IMIS und dem Fachbereich Erziehungswissenschaften ist die Einrichtung eines interdisziplinären ‚Zentrums für Interkulturelle Islam-Studien’ sowie die Einrichtung des Master-Studiengangs im Fach ‚Islamische Religionspädagogik’ an der Universität Osnabrück.

»Wir danken Herrn Kollegen Graf für sein Engagement für unseren Fachbereich in vielfältigen Funktionen, auch als Dekan, besonders aber für sein visionäres Eintreten und die wissenschaftliche Arbeit für die Einführung des Islamischen Religionsunterrichts und hoffen natürlich, dass er uns über seine Verabschiedung hinaus menschlich und wissenschaftlich verbunden bleibt«, erklärt Prof. Dr. Martina Blasberg-Kuhnke, Prodekanin des Fachbereichs Erziehungs- und Kulturwissenschaften.

Weitere Informationen

Prodekanin Prof. Martina Blasberg-Kuhnke, Universität Osnabrück,
Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften,
Schlossstrasse 4 49069 Osnabrück,
Telefon +49 541 969 4288, Fax + 49 541 969 4376,
martina.blasberg-kuhnke@uni-osnabrueck.de