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Pressemeldung

Nr. 229 / 2009

25. Juni 2009 : Über die Wahrnehmung der Umwelt im 18. und 19. Jahrhundert - Uni Osnabrück erhält 540.000 Euro für das Verbundprojekt »Mensch und Umwelt« durch Vorab der VolkswagenStiftung

Wie haben die Menschen im 18. und 19. Jahrhundert ihre Umwelt wahrgenommen? Wie sind sie mit den Ressourcen der Natur umgegangen? Seit wann spielen Nachhaltigkeit und Schutz der Umwelt eine Rolle im Verhältnis Mensch und Umwelt, Natur und Kultur? Antworten auf solche und ähnliche Fragen wollen Wissenschaftler im Verbundprojekt »Mensch und Umwelt« geben.

Wie haben die Menschen im 18. und 19. Jahrhundert ihre Umwelt wahrgenommen? Wie sind sie mit den Ressourcen der Natur umgegangen? Seit wann spielen Nachhaltigkeit und Schutz der Umwelt eine Rolle im Verhältnis Mensch und Umwelt, Natur und Kultur? Antworten auf solche und ähnliche Fragen wollen Wissenschaftler im Verbundprojekt »Mensch und Umwelt« geben. Vor Kurzem hat das Kuratorium der VolkswagenStiftung die Förderung des Programms mit einer Summe von 540.000 Euro für eine Laufzeit von drei Jahren bewilligt. Federführend ist die Universität Osnabrück unter Leitung der Frühneuzeithistorikerin Prof. Dr. Siegrid Westphal, die mit diesem Projekt die seit sieben Jahren bestehende enge Kooperation mit dem Niedersächsischen Freilichtmuseum- Museumsdorf Cloppenburg (Prof. Dr. Uwe Meiners) fortsetzt. Neu hinzu gekommen ist die Universität Oldenburg.

»Mit Prof. Dr. Dietmar von Reeken, Historiker und Fachdidaktiker an der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg, konnte ein Kooperationspartner gewonnen werden, der für die Ziele des Projektes eine wichtige Rolle spielen wird«, so Prof. Westphal. Die Projektleitung und Koordination liegen in den Händen von Dr. Heike Düselder, die auf diese Weise die Vernetzung von Forschung, museologischer Dokumentation und Didaktik gewährleisten wird.

Im Zentrum des Verbundprojektes, dessen Alleinstellungsmerkmal in der Kooperation der drei Institutionen Universität, Museum und Schule liegt, steht das gemeinsame Forschen, Lehren, Lernen, Dokumentieren und Vermitteln. Verbindendes Element ist die Umweltgeschichte der Vormoderne und somit die Rekonstruktion von Umweltbedingungen und die Umweltwahrnehmung der Menschen im 18. und 19. Jahrhundert. Ausgehend von der These, dass dem industriellen Wandel ein mentaler Wandel vorausgeht, geht es um Fragen von Nutzung und Schutz natürlicher Ressourcen, um Nachhaltigkeit und das Verhältnis von Ökonomie und Ökologie in der vorindustriellen Zeit. Neben den Publikationen, die im Rahmen des Projektes erstellt werden, ist eine große Ausstellung zur Umweltgeschichte im Museumsdorf geplant, die im Frühjahr 2012 eröffnet werden soll.

Der Forschungsverbund gliedert sich in drei Teilprojekte. So geht es in einem an der Universität Osnabrück angesiedelten Forschungsvorhaben zur Umweltgeschichte der Frühen Neuzeit insbesondere um Konflikte um Ressourcen im Rahmen von Herrschaftsverhältnissen. Das zweite Projekt widmet sich der Umweltgeschichte im Freilichtmuseum und sucht dabei auch nach neuen Möglichkeiten der Vermittlung und Visualisierung dieser Inhalte. Die dritte Säule bildet ein an der Universität Oldenburg verankertes geschichtsdidaktisches Vorhaben »Mensch und Umwelt in der Schule – forschend-entdeckende Lernprozesse zu umwelthistorischen Themen«. Integriert ist hier die Zusammenarbeit mit Schulen der Region mit dem Ziel, Unterrichtsmaterialien zur Umweltgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts zu entwickeln und zu erproben und Bausteine für die Ausstellung im Museumsdorf zu erstellen.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Siegrid Westphal, Universität Osnabrück,
Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften,
Neuer Graben 19-21, 49069 Osnabrück,
Tel.: +49 541 969 4418; Fax: +49 541 969 4898,
siegrid.westphal@uni-osnabrueck.de