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Pressemeldung

Nr. 289 / 2007

30. Oktober 2007 : Schlafen leicht gemacht - Psychologe der Uni Osnabrück beteiligt an der Entwicklung eines schwingenden Bettsystems, das nun auf den Markt kommt

Die Zusammenarbeit zwischen Forschung im Schlaflabor der Universität Osnabrück und industrieller Produktentwicklung trägt Früchte: Nach mehr als zehn Jahren Entwicklungszeit führen Studienergebnisse zur Einführung eines schwingenden Bettsystems, das nun die Firma »Lattoflex« auf den Markt bringt.

Die Zusammenarbeit zwischen Forschung im Schlaflabor der Universität Osnabrück und industrieller Produktentwicklung trägt Früchte: Nach mehr als zehn Jahren Entwicklungszeit führen Studienergebnisse zur Einführung eines schwingenden Bettsystems, das nun die Firma »Lattoflex« auf den Markt bringt.

»Viele von uns machen negative Erfahrungen mit dem Ein- und Durchschlafen. 41 Prozent der Bevölkerung bestätigen auf Nachfragen, dass sie häufig unter Schlafproblemen leiden, vier Prozent berichteten von schweren Ein- und Durchschlafstörungen seit mindestens vier Wochen«, erklärt Dr. Christoph Wölk. Seit 1992 forscht der Psychologe mit seinem Team über die Behandlung von psychogener Insomnie mit Hilfe von psychophysiologischen Einschlafhilfen. Dabei zeigte eine Bettkonstruktion, die durch die Bewegung, Herzschlag und Atmung des Schlafenden in gleichmäßige, fast unmerkliche Schwingung versetzt wird, deutlichen positiven Einfluss auf das Schlafverhalten. Sowohl im Schlaflabor als auch in der häuslichen Umgebung des Testschläfers wurden im Vergleich zur Kontrollbedingung, das eigene Bett, signifikant verkürzte Einschlafzeiten, eine deutliche Zunahme der Gesamtschlafzeit und verlängerte Tiefschlafphasen beobachtet.

Die Mechanik der Bettkonstruktion ist nach dem Pendelprinzip aufgebaut und wird durch den Schlafenden passiv in eine Schwingung versetzt, die im Frequenzbereich des Herzschlags liegt. Die vom Herz-Kreislauf-System ausgehenden schlaffördernden Effekte werden mit Hilfe des Schwingbetts verstärkt und über das Gleichgewichtsorgan im Ohr an das Gehirn gesendet. Wölk: »Hierdurch harmonisiert sich die hirnelektrische Aktivität und der Schlaf wird gefördert. Dabei gilt: Je gleichförmiger das Herz schlägt, desto stärker sein Erholung bringender Einfluss auf das Gehirn.«

Längsbewegungen, die bei älteren Prototypen des Schwingbetts bisweilen aufgetreten waren, wurden bei der Neukonstruktion ausgeschlossen, weil Probanden sie als aktivierend, also Schlaf hemmend empfunden hatten. Jetzt ist dem Hersteller gelungen, den Pendelmechanismus des Schwingbetts so zu konstruieren, dass er ausschließlich die beruhigend wirkenden Seitwärtsbewegungen erzeugt. »Das neu entwickelte Schwingsystem nutzt einen körpereigenen Beruhigungsmechanismus, um auf nebenwirkungsfreie Weise, Menschen mit Ein- und Durchschlafproblemen wieder zu einem erholsamen Schlaf zu verhelfen«, so Wölk.

Weitere Informationen

Dr. Christoph Wölk, Universität Osnabrück,
Fachbereich Humanwissenschaften,
Institut für Psychologie,
Seminarstraße 20, 49069 Osnabrück,
Telefon: +49 541 969 4154, Fax: +49 541 969 4922,
cwoelk@uni-osnabrueck.de