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Pressemeldung

Nr. 45 / 2009

29. Januar 2009 : Roms militärische Aktivitäten bei Hedemünden im Werratal - Vortrag des Göttinger Archäologen Dr. Klaus Grote am Mittwoch, 4. Februar in der Volkshochschule Osnabrück

Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe »Römer und Germanen in Nordwestdeutschland« wird am Mittwoch, 4. Februar, mit einem Vortrag über Roms militärischen Aktivitäten in den Jahren vor der Varusschlacht in Norddeutschland fortgesetzt. Es spricht der Kreisarchäologe Dr. Klaus Grote (Untere Denkmalschutzbehörde Göttingen) über den »Augusteischen Stützpunkt bei Hedemünden und seine neu entdeckten Außenanlagen«. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr in der Volkshochschule Osnabrück. Die Vortragsreihe von Universität, Stadt und Volkshochschule will ein lebendiges Bild der antiken Verhältnisse in Nordwestdeutschland vermitteln. Eintritt: 4 Euro.

Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe »Römer und Germanen in Nordwestdeutschland« wird am Mittwoch, 4. Februar, mit einem Vortrag über Roms militärischen Aktivitäten in den Jahren vor der Varusschlacht in Norddeutschland fortgesetzt. Es spricht der Kreisarchäologe Dr. Klaus Grote (Untere Denkmalschutzbehörde Göttingen) über den »Augusteischen Stützpunkt bei Hedemünden und seine neu entdeckten Außenanlagen«. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr in der Volkshochschule Osnabrück. Die Vortragsreihe von Universität, Stadt und Volkshochschule will ein lebendiges Bild der antiken Verhältnisse in Nordwestdeutschland vermitteln. Eintritt: 4 Euro.

In Hedemünden, einem Stadtteil von Hannoversch Münden, wurden in den letzten Jahren mehrere römische Lager am Unterlauf der Werra entdeckt. Aufgrund der bisher bekannten Münzfunde gehören sie in die frühaugusteische Zeit. Damit stehen diese Lager zumindest im Kontext der Drususfeldzüge zwischen 11 und 9 v. Chr. Eine weitere Nutzung der Hedemündener Lager, die am Verkehrsknotenpunkt »Werrafurt« liegen, ist nicht auszuschließen. Es handelt sich neben Kalkriese um eine wichtige Fundstelle, die einen Einblick in die militärischen Aktivitäten der Römer jener Zeit im norddeutschen Raum gibt.

Der Großteil der archäologischen Untersuchungen konzentrierte sich bislang auf das Hauptlager I. Im Waldboden sind deutliche Spuren einer Besiedlung mit Holzbauten und Zelten festzustellen. Als Zentralbau wird eine quadratische Anlage von rund 40 Metern Kantenlänge – mit mehreren seitlichen Anbauten – bezeichnet, die fast in der Mitte des Lagers die höchste Geländeerhebung eingenommen hat. Der Zentralbau wurde wohl durch einen Brand zerstört.

Das bislang geborgene Fundmaterial umfasst derzeit rund 1.500 römische Artefakte, vor allem Militaria (Dolche, Schwerter, Lanzenspitzen, Katapultbolzen), Pionier-Großgeräte (Dechselhämmer, Schaufel), Tross- und Anschirrungsteile, Werkzeuge und Geräte sowie besondere Einzelfunde aus Buntmetall (Fibel, Amulett, Spatel, Kasserollenteile). Des Weiteren wurden Baubeschläge, Nägel, Zeltheringe und rund 500 eiserne Sandalennägel gefunden. Auch römische bzw. provinzialrömische Gefäßvarianten (Olivenölamphoren, bauchige Enghalskrüge) kamen neben einheimischen Gefäßtypen zu Tage.

Entlang einer antiken Straße konnten inzwischen befestigte Außenposten des Lagers lokalisiert werden. So lassen jüngste Luftbildbefunde möglicherweise die Reste eines großflächigen Marschlagers fünf Kilometer nördlich nahe Mollenfelde am alten Überlandweg Nordhessen-Hedemünden-Südniedersachsen erkennen; außerdem ein Kleinlager von 4.000 Quadratmetern Größe mit Wall und Graben südlich des Hauptlagers.

Weitere Informationen zu der Vortragsreihe »Römer und Germanen in Nordwestdeutschland« und zum Kongress »Rom – Imperium zwischen Widerstand und Integration« auf der Webseite www.kongress-2009.uni-osnabrueck.de (Stichwort „VHS-Vortragsreihe“) oder auf der Internetseite der Volkshochschule: www.vhs-os.de

Weitere Informationen

PD Dr. Günther Moosbauer, Universität Osnabrück,
Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften,
Alte Geschichte: Archäologie der Römischen Provinzen,
Schloßstraße 8, D-49069 Osnabrück,
Telefon: + 49 541 969 4395 / 4387; Fax: +49 541 969 4397
guenther.moosbauer@uni-osnabrueck.de
www.kongress-2009.uni-osnabrueck.de