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Pressemeldung

Nr. 368 / 2007

12. Dezember 2007 : »Ohmsteder Modell« rollt erfolgreich durch Deutschland - Dr. Ulf Gebken von der Universität Osnabrück engagiert sich für »Integration durch Sport« - Hauptredner beim Kongress des Niedersächsischen Innenministeriums

Seit gut einem Jahr engagiert sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) für ein besonderes Projekt in Kooperation mit der Universität Osnabrück: der Integration ausländischer Mitbürger durch Sport. »Das zusammen mit dem FC Ohmstede (Oldenburg) entwickelte Konzept erfreut sich großer Beliebtheit«, konnte der Osnabrücker Initiator Dr. Ulf Gebken am Montag (10.12.) auf dem Kongress »Integration durch Sport« in Hannover berichten. DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger propagiert das »Ohmsteder Modell« als erfolgreichen Ansatz zur Förderung von Mädchen mit Migrationshintergrund.

Grundschulen richten zusammen mit lokalen Sportvereinen Fußball-Arbeitsgemeinschaften für Mädchen ein und unterstützen Turniere mit anderen Schulen. Darüber hinaus werden Schülerinnen der Sekundarstufe I zu Schulsportassistentinnen mit dem Schwerpunkt Fußball ausgebildet. »Integration muss Partizipation bedeuten«, stellt der Osnabrücker Sportwissenschaftler Gebken fest. »In diesen Ausbildungen müssen die 14- bis 16-jährigen Schülerinnen Grundschulklassen anleiten und das ist die Stärke der Mädchen. Sie gehen auf die jüngeren Schülerinnen und Schüler gekonnt ein und es ergeben sich vorzügliche Lehrdemonstrationen, von denen auch die Grundschullehrkräfte begeistert sind.«

Erfolgreiche Projekte laufen bereits in Berlin-Kreuzberg, im Wedding, in Duisburg-Hamborn und in Hannover-Vahrenheide. »Innenminister Uwe Schünemann hat unser Projekt in Hannover-Vahrenheide besucht und war von der Zusammenarbeit der Fridtjof- Nansen-Schule mit dem Sportverein Borussia Hannover begeistert«, berichtet Gebken. »In sechs Monaten sind in einem sozialen Brennpunkt aus vier Mädchenfußball-AGs drei Mädchenfußballmannschaften entstanden, die nun bei Borussia Hannover Fußball spielen.«

In Niedersachsen sollen nun in den nächsten drei Jahren weitere Projekte in den Städten Delmenhorst, Hildesheim, Lüneburg, Osnabrück, Nienburg, Salzgitter, Stade und Wolfsburg in enger Zusammenarbeit dem niedersächsischen Innenministerium, dem Deutschen Fußball-Bund und der Universität Osnabrück durchgeführt werden. Die Finanzierung übernimmt das Innenministerium.

»Es freut uns, dass der niedersächsische Innenminister das große Integrationspotential des Mädchenfußballs erkannt hat, das DFB-Projekt „Soziale Integration von Mädchen durch Fußball“ aufgreift und es an weiteren Standorten umsetzen möchte«, so DFB-Präsident Zwanziger in einer Stellungnahme. Die Kooperation von Schule und Sportverein müsse noch mehr als bisher für die Integration junger Menschen genutzt werden. »Die ersten Ergebnisse aus dem Projekt zeigen, dass trotz teilweise schwieriger Rahmenbedingungen an den Schulen das Interesse der Mädchen mit Migrationshintergrund am Fußball sehr, sehr groß ist. Vor allem die Schulleitungen müssen diese Entwicklung erkennen und unterstützen«, stellt Zwanziger fest.

Weitere Informationen

Dr. Ulf Gebken, Universität Osnabrück,
Fachgebiet Sport/Sportwissenschaft,
Jahnstraße 75, 49069 Osnabrück,
Tel. +49 441 382054,
ulf.gebken@web.de