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Pressemeldung

Nr. 332 / 2010

15. November 2010 : Müll der Weltmeere - Uni Osnabrück: Europäische Experten legen Positionspapier zur Meeresverschmutzung durch Kunststoffe vor

Am 29. Oktober trafen sich europäische Experten im Institut für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück, um Probleme von Kunststoffen im Meer zu diskutieren und wissenschaftliche Forschungsaufgaben zu identifizieren. Als Ergebnis dieses Treffens liegt nun ein Positionspapier vor, das eine Liste offener Forschungsfragen umfasst, mit denen sich die Wissenschaft in nächster Zukunft befassen sollte.

Am 29. Oktober trafen sich europäische Experten im Institut für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück, um Probleme von Kunststoffen im Meer zu diskutieren und wissenschaftliche Forschungsaufgaben zu identifizieren. Als Ergebnis dieses Treffens liegt nun ein Positionspapier vor, das eine Liste offener Forschungsfragen umfasst, mit denen sich die Wissenschaft in nächster Zukunft befassen sollte.

Mit den Fragen nach dem Einfluss mikroskopisch kleiner Kunststoffpartikel auf die Tier- und Pflanzenwelt der internationalen Meere befasste sich das Treffen, da dieser noch weitgehend unerforscht ist. Diese Partikel gelangen über die Schifffahrt, den Eintragsweg aus der Verwendung in Reinigungsmitteln und eine Verwitterung größerer Kunststoffabfälle in die Ozeane. Ebenfalls offen ist die Frage, inwieweit der Kunststoffabfall einen Einfluss auf Tiere und Pflanzen hat, sobald er in die Nahrungskette gelangt. »Resultierend aus der Größe des Mikroplastiks sind besonders Filtrierer und Organismen an der Basis der Nahrungskette gefährdet. Dies muss überprüft werden, auch im Hinblick darauf, welches die niedrigste Stufe der Nahrungskette ist, die beeinflusst wird«, erläutert Prof. Dr. Michael Matthies, Leiter des Instituts für Umweltsystemforschung, die Bedeutung der Überprüfung der offenen Forschungsfragen. Untersuchungen an Meeressäugern hätten außerdem gezeigt, dass Kunststoffpartikel über die Nahrungskette aufgenommen wurden, indem mit Kunststoffen belasteter Fisch gefressen wurde, so Matthies weiter. Durch eine Aufklärung der zugrunde liegenden Mechanismen soll geklärt werden, ob in der Nahrungskette eine An- oder Abreicherung stattfindet und ob Mikroplastik letztendlich auch im Menschen gefunden werden kann.

Die formulierten Forschungsfragen des Expertentreffens gehen unter anderem auf die Emissionswege für Mikroplastik ein, auf dessen Transportwege, auf die Gebiete, wie zum Beispiel Strände und Sedimente, an denen sich der Müll anreichert, und darauf, welche Mengen Kunststoff letztendlich in Organismen zu tolerieren sind.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Michael Matthies, Universität Osnabrück
Institut für Umweltsystemforschung
Barbarastraße 12, 49069 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 2576
matthies@usf.uni-osnabrueck.de